Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Präsidentenkonvois standen mindestens drei Dutzend blau-weiße Dienstwagen der New Yorker Polizei sowie etliche Harley-Motorräder. Die Agenten des Geheimdienstes starrten in den Nebel, als könnten Jack und Jill plötzlich auf dem Rollfeld von La Guardia auftauchen.
    Ich hatte erfahren, dass die New Yorker Polizei während des Besuchs des Präsidenten an die fünftausend uniformierte Beamte eingesetzt hatte. Außerdem würden mehr als hundert Beamte in Zivil Dienst tun. Der Geheimdienst hatte versucht, Präsident Byrnes davon zu überzeugen, im Stützpunkt der Küstenwache auf Governors Island oder in Fort Hamilton in Brooklyn zu wohnen. Doch der Präsident hatte darauf bestanden, ein deutliches Zeichen zu setzen, indem er in Manhattan blieb. Keine Reue. Seine Worte im Oval Office klangen immer wieder in meinem Kopf.
    Ich machte es mir auf den weichen Lederpolstern des Lincoln bequem. Ich spürte die Macht . Ein eigenartiges Gefühl, in einem Fahrzeugkonvoi direkt hinter dem Wagen des Präsidenten zu fahren, den der Geheimdienst »Postkutsche« nannte.
    Mehrere Streifenwagen fuhren vor dem Rudel. Ihre rotgelben Signallampen auf den Dächern drehten sich wie rasend schnelle Kaleidoskope. Der Konvoi des Präsidenten schlängelte sich vom Flughafengelände des La Guardia.
    Don Hamerman ergriff das Wort, sobald wir losfuhren. »In den letzten drei Tagen hat niemand Kevin Hawkins gesehen, nicht wahr? Hawkins scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein«, sagte er. Seine Stimme war voller Ratlosigkeit, Wut und Gereiztheit. Hamerman genoss es, Menschen einzuschüchtern, die unter ihm standen, doch weder Grayer noch ich ließen uns das gefallen.
    »Niemand weiß, welche Route wir fahren«, fuhr Hamerman fort. »Die endgültige Strecke steht erst seit wenigen Minuten fest.«
    Ich konnte den Mund nicht mehr halten. »Wir kennen die Route. Die New Yorker Polizei kennt sie ebenfalls oder wird sie jeden Augenblick erfahren. Was das Aufdecken von Geheimnissen angeht, ist Kevin Hawkins ein kleines Genie. Der Mann ist ein Könner. Punktum. Er ist einer unserer Besten .«
    Jay Grayer spähte aus dem von Regenschlieren bedeckten Fenster auf die Fahrbahn des New Yorker Highway, auf dem wir fuhren. Seine Stimme klang von weit her. »Was sagt Ihnen Ihr Instinkt über Hawkins?«, fragte er mich.
    »Ich bin sicher, dass Hawkins irgendwie an der Sache beteiligt ist. Politisch steht er extrem weit rechts und hat sich mit Gruppierungen eingelassen, die radikal gegen die Politik und die Pläne des Präsidenten sind. Er hat früher schon in Schwierigkeiten gesteckt. Er steht innerhalb der CIA unter Mordverdacht. Es passt alles zusammen.«
    »Aber irgendetwas an Hawkins bereitet Ihnen Kopfzerbrechen, stimmt’s?«, fragte Grayer. Inzwischen kannte er mich ziemlich gut.
    »Nach allem, was ich gelesen habe, hat er nie eng mit jemand zusammengearbeitet. Hawkins war immer ein Einzelgänger – bis jetzt jedenfalls. Er scheint Probleme mit Frauen zu haben, abgesehen von seiner Schwester in Silver Spring. Ich verstehe nur nicht, wie Jill bei ihm ins Bild passt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hawkins plötzlich mit einer Frau zusammenarbeitet.«
    »Vielleicht hat er schließlich doch eine Seelenpartnerin gefunden. So was gibt’s«, sagte Hamerman. Ich bezweifelte, dass Hamerman je eine gefunden hatte.
    »Was stößt Ihnen bei Hawkins noch auf?«, bohrte Jay Grayer weiter. Er machte beim Zuhören die Augen zu.
    »Alle psychologischen Profile und Ausarbeitungen des FBI besagen, dass Hawkins eine potenzielle Gefahr darstellt. Ich begreife nicht, wie man es rechtfertigen konnte, ihn so viele Jahre in Asien und Südafrika in seinem Job arbeiten zu lassen. Aber Hawkins ist auch ein Mensch, der sich einer Sache, an die er glaubt, vollkommen hingeben kann. Er glaubt fest an die Bedeutung der Spionage für unsere nationale Verteidigung. Präsident Byrnes ist da anderer Meinung und hat es auch mehrfach in der Öffentlichkeit gesagt. Das könnte das Szenarium von Jack und Jill erklären. Könnte es erklären. Hawkins ist erfahren und einfallsreich genug, um ein Attentat erfolgreich durchzuführen. Mit Sicherheit könnte er Jack sein. Wenn er es ist, wird es schwierig, ihn aufzuhalten.«
    Wir waren kurz vor der Brücke an der Neunundfünfzigsten Straße nach Manhattan. New York. New York. Der Konvoi des Präsidenten war eine seltsame, gespenstische Parade mit heulenden Sirenen und blinkenden Lichtern. Die Insel Manhattan lag direkt vor uns.
    New York sah

Weitere Kostenlose Bücher