Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
gekommen war.
    Hawkins hielt sich am Rand der Menge, nur für den Fall, dass er schnell verschwinden musste. Er wollte nicht zu lange hier bleiben, doch der Konvoi des Präsidenten hatte sich verspätet. Jedenfalls nach dem Terminplan, den man ihm gegeben hatte.
    Schließlich sah er, wie sich Köpfe und Hälse in der Menge nach links reckten. Er hörte das Dröhnen der Motoren auf der Park Avenue. Der Konvoi näherte sich dem Hotel. Es musste der Konvoi sein.
    Ein Dutzend Autos hielten auf der Park Avenue vor dem Baldachin des Hoteleingangs. Dann konnte Kevin Hawkins fast nicht glauben, was er sah.
    Der arrogante Scheißkerl marschierte tatsächlich von der Straße ins Hotel, statt die Tiefgarage zu nehmen. Er wollte gesehen werden – fotografiert. Er wollte der ganzen Welt seinen Mut zeigen ... zeigen, dass Thomas Byrnes vor Jack und Jill keine Angst hatte.
    Der Fotoreporter beobachtete, wie man den überheblichen, ruhmsüchtigen Staatschef aus der Limousine geleitete. Er hätte Thomas Byrnes gleich hier erledigen können! Sobald dieser Gernegroß, der einstige Boss der Automobilindustrie, die Entscheidung gefällt hatte, das Präsidentenamt wieder »wie üblich« zu führen, war der Erfolg des Attentats praktisch garantiert.
    Amateure trafen derart amateurhafte Entscheidungen , wie Hawkins wusste. Immer. Das war eine Tatsache, die er bei seiner Arbeit einkalkulierte.
    Ich könnte ihn gleich hier erledigen. Ich könnte den Präsidenten gleich hier auf der Park Avenue erledigen.
Welche Gefühle bewirkt das bei mir? Erregung – Aufregung. Keine Reue. Was für ein seltsamer Mann bin ich nur geworden, dachte Kevin Hawkins.
    Das war der eigentliche Grund seines Hierseins heute Abend: Er wollte seine gefühlsmäßigen Reaktionen testen.
    Das hier war seine Generalprobe für die Galavorstellung. Die einzige Probe, die er brauchte – oder bekam.
    Die Männer vom Geheimdienst schafften den Präsidenten mühelos und sicher ins Hotel. Ihre Deckung war hervorragend. Drei Ringe um die SP, die Schutzperson.
    Alle Sicherheitsvorkehrungen für den Präsidenten waren sehr gut, aber nicht gut genug. Das schaffte niemand. Gegen das, was Kevin Hawkins plante, gab es keinen Schutz.
    Ein Kamikazeangriff. Eine Selbstmordmission. Der Präsident konnte nicht entkommen. Niemand konnte das. Die Tat war so gut wie vollbracht.
    Hawkins beobachtete, wie sich die restlichen glänzenden blauen und schwarzen Limousinen leerten. Er erkannte beinahe jedes Gesicht und schoss seine üblichen Gedankenfotos. Dutzende von Schnappschüssen zur Erinnerung – alle in seinem Kopf.
    Schließlich sah Jill. Sie wirkte ungemein lässig und völlig unbesorgt. In gewisser Weise war sie eine Psychopathin wie aus dem Lehrbuch. Jill stand inmitten des Gedränges. Schließlich verschwand sie mit den anderen im Waldorf.
    Der Fotoreporter schlenderte davon, die Park Avenue hinunter zum einstigen Pan-Am-Gebäude, das jetzt der MetLifeVersicherung gehörte. Auf dem Flachdach stand ein Schlitten mit Santa Claus, der von Snoopy gezogen wurde.
    Der Präsident sollte heute Abend eine RisikoLebensversicherung abschließen, dachte Hawkins. Ganz gleich, was sie kostet. Das Attentat ist praktisch ausgeführt. Das garantiere ich.
    Was Kevin Hawkins jedoch nicht vermutete oder gar bemerkte: Auch er wurde beobachtet. Genau in diesem Moment wurde er in New York City scharf observiert.
    Jack beschattete Kevin Hawkins, als dieser die Park Avenue hinunterschlenderte.
80.
    Jack sei hurtig, Jack sei flink, heißt es in einem alten Kinderreim. Doch jetzt hieß es:
    Jack sei der Hurtigste .
    Jack sei der Flinkste .
    Nachdem Sam Harrison gesehen hatte, wie Kevin Hawkins auf der Park Avenue verschwand, verließ er die Menge beim Waldorf. Inzwischen herrschte in New York wegen Jack und Jill die gleiche Aufregung wie in Washington, D.C. Das war gut. Es machte alles leichter.
    Doch jetzt hatte er etwas zu erledigen. Er musste es tun – ganz gleich, wie groß das Risiko war. Für Jack war es das Wichtigste im Leben.
    Er blieb an der Ecke Lexington Avenue und Siebenundvierzigste Straße an einer Telefonzelle stehen. Zu seiner Verblüffung funktionierte der Scheißapparat tatsächlich. Vielleicht der einzige im Zentrum.
    Beim Wählen beobachtete er ein Mädchen vom Straßenstrich, das gegenüber der Lexington Avenue seinem Gewerbe nachging. In der Nähe baggerte ein Schwuler in mittlerem Alter einen blonden Teenager an. Stadtcowboys und Mädels schoben sich in eine New Yorker Bar, die Ride’m

Weitere Kostenlose Bücher