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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Garten, der ans Cross-Haus grenzte.
    Er war dreizehn, aber klein für sein Alter. Er war einsachtundfünfzig und wog nur fünfzig Kilo. Er war ziemlich unscheinbar. Die anderen Kadetten nannten ihn Mr. Weichei, weil er in Tränen ausbrach, wenn sie ihn veräppelten, was praktisch ständig der Fall war. Für Danny Boudreaux hatte die »Höllenwoche« zu Beginn der Ausbildung, wenn die Schüler den militärischen Drill kennen lernten, das ganze Schuljahr gedauert. Nein, bis jetzt hatte die Höllenwoche sein ganzes Leben lang gedauert. Mein Gott, hatte er es genossen, Sumner Moore zu töten! Es war, als würde er die ganze verdammte Schule töten!
    Er schmierte sich grauen Lidschatten über Gesicht, Hals und Hände, während er gegenüber vom Haus der Cross’ wartete. Er trug dunkle Jeans, ein schwarzes Hemd und eine Gesichtsmaske Marke Treebark. Schließlich musste er sich dieser afroamerikanischen Gegend anpassen, nicht wahr? Auf der Sechsten Straße hatte niemand ihn groß beachtet, nicht einmal, als er auf der E Street zur Fünften geschlendert war.
    Danny Boudreaux berührte den Kolben der halbautomatischen Smith & Wesson in der tiefen Tasche seines Ponchos. Zwölf Patronen steckten in der Waffe. Sie war entsichert und schussbereit. Wieder fing er an zu weinen. Heiße Tränen strömten ihm übers Gesicht. Er wischte sie mit dem Ärmel fort. Nein, er war nicht mehr Mr. Weichei.
    Er beging perfekte Morde.
84.
    Nichts auf Erden oder im Himmel konnte Alex Cross’ nette Familie jetzt noch retten. Jetzt waren sie an der Reihe zu sterben. Diesen Schritt musste er tun. Der richtige Schritt zur rechten Zeit. Huhu , was sagt man dazu?
    Danny Boudreaux schlich langsam die Stufen zur hinteren Veranda hinauf. Er verursachte keinen Laut.
    Falls nötig, konnte er ein verdammt guter Kadett sein. Ein großartiger junger Soldat. Und heute Abend zog er ins Manöver. Er war auf einer nächtlichen Mission.
    Suchen und vernichten.
    Aus dem Haus hörte er keinerlei Geräusche. Kein Nachtprogramm im Fernseher. Kein Letterman, Leno, Beavis und Butthead oder Werbung für Nordic Track. Auch kein Klaviergeklimper. Das hieß wohl, dass auch der gute Dr. Cross jetzt schlief. Gut so! Der Schlaf der Toten, nicht wahr?
    Er berührte den Türknopf. Am liebsten hätte er sofort die Finger zurückgezogen. Das Metall fühlte sich wie Trockeneis auf der Haut an. Trotzdem drehte er den Knopf langsam, ganz langsam. Dann zog er.
    Die verfluchte Tür war abgeschlossen! Aus irgendeinem verrückten Grund hatte er geglaubt, sie wäre offen. Natürlich konnte er trotzdem durch diese Tür ins Haus eindringen, aber er würde Lärm machen.
    Nein, das ging nicht.
    Das war nicht perfekt .
    Er ging zur Vorderseite des Hauses, um dort die Lage zu peilen. Dort gab es einen Wintergarten mit einem Klavier. Cross spielte dort gern Blues – aber jetzt würde der gute Doktor mal die richtigen Flötentöne kennen lernen. Wenn heute Nacht vorüber war, würde für den Rest seines Lebens Stille herrschen.
    Immer noch kam kein Geräusch aus dem Haus. Er wusste, dass Cross seine Familie nicht fortgeschickt, in Sicherheit gebracht hatte. Wieder ein Zeichen der Geringschätzung. Cross hatte keine Angst vor ihm. Aber er sollte Angst haben. Verdammt, Cross sollte sich aus Angst vor ihm in die Hose scheißen!
    Danny Boudreaux versuchte es an der Tür zum Wintergarten. Dem jungen Killer brach der Schweiß aus. Boudreaux konnte kaum noch atmen. Er sah seine schlimmsten Albträume – und die waren wirklich grauenvoll.
    Detective Sampson blickte ihm direkt in die Augen! Der schwarze Riese war im Wintergarten. Er hatte auf ihn gewartet. Mit Gott und der Welt zufrieden saß er da.
    Jetzt hatte man ihn erwischt! O Gott! Sie hatten ihm eine Falle gestellt. Wie ein Schwachkopf war er hineingetappt.
Moment mal! Verflixt! Moment mal!
Etwas stimmte nicht bei diesem Bild ... oder, besser gesagt, etwas stimmte sogar sehr gut bei diesem Bild.
    Danny Boudreaux blinzelte kurz und blickte scharf nach vorn. Er konzentrierte sich mit aller Kraft. Sampson schlief in dem großen weichen Armsessel neben dem Klavier.
    Seine Füße steckten in Socken und lagen auf dem Hocker davor. Seine Dienstwaffe lag im Holster auf einem kleinen Tisch, ungefähr dreißig Zentimeter neben seiner rechten Hand. Im Holster!
    Dreißig Zentimeter. Hmm. Nur lumpige dreißig Zentimeter, dachte der Mörder.
    Danny Boudreaux hielt den Türknopf fest, als hinge sein Leben davon ab. Er rührte sich nicht. Die Brust tat ihm so

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