Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
weh, als hätte er sich einen wuchtigen Schlag eingefangen.
    Was tun? Was tun? Was tun, verdammt noch mal?... DREISSIG ... LUMPIGE ... ZENTIMETER ...
    Seine Gedanken rasten mit ungefähr einer Million Kilometer pro Sekunde. Es schossen so viele Gedanken durch sein Hirn, dass es beinahe den Geist aufgab.
    Er wollte Sampson angreifen. Sich auf ihn stürzen und den Riesen außer Gefecht setzen. Dann nach oben stürmen und die Familie kaltmachen. Er wollte es so sehr, dass es schmerzte, dass der Gedanke wie Feuer im Innern seines Kopfes brannte, das Hirn versengte und seine Gedanken brodeln ließ.
    Er bemühte sich, militärisch zu denken. Soldatisch. Wichtiger als Mut war... und der ganze Scheiß. Logik besiegt alles. Er wusste, was er zu tun hatte.
    Noch langsamer, als er gekommen war, schlich er wieder von der Wintergartentür des Cross-Hauses fort. Er konnte es nicht fassen, dass er um ein Haar dem hünenhaften schwarzen Detective in die Arme gelaufen wäre.
    Vielleicht hätte er sich an den Gorilla heranschleichen und ihm das Gehirn rauspusten können. Vielleicht aber auch nicht. Der Gorilla war ein wirklich sehr großer Gorilla.
    Nein, der Truth-Killer würde ein solches Risiko nicht eingehen. Vor ihm lagen zu viel Spaß, zu viele Spiele. Das alles konnte er nicht mit einem Schlag wegwerfen.
    Jetzt hatte er zu viel Erfahrung. Er wurde immer besser und besser.
    Er verschwand in der Nacht. Er hatte andere Möglichkeiten, andere Dinge zu erledigen. Danny Boudreaux lief frei in Washington herum und genoss es. Jetzt hatte er Geschmack an der Freiheit gefunden. Für Cross und seine dämliche Familie würde die Zeit schon noch kommen.
    Er hatte bereits vergessen, dass er sich noch vor wenigen Minuten die Augen aus dem Kopf geheult hatte. Seit sieben Tagen hatte er seine Medizin nicht mehr genommen. Das verhasste, widerliche Depakote, das seine Stimmungen regulierte.
    Er trug wieder sein Lieblings-Sweatshirt. Happy, happy. Joy, joy.
85.
    Ich schreckte hoch und zitterte. Meine Haut kribbelte, mein Herz raste wie verrückt.
    Ein Albtraum? Etwas Schreckliches? Wirklich oder eingebildet? Das Zimmer war pechschwarz. Alle Lichter aus. Ich brauchte eine Sekunde, um mich zu erinnern, wo in Gottes Namen ich mich befand.
    Dann fiel es mir wieder ein. Alles fiel mir wieder ein. Ich gehörte zu dem Team, das den Präsidenten schützen sollte – aber der Präsident hatte unsere Aufgabe noch schwieriger gemacht, als sie ohnehin war. Der Präsident hatte beschlossen, nach Washington zu fliegen und dort Farbe zu bekennen, zu demonstrieren, dass er vor Terroristen und Verrückten aller Art keine Angst hatte.
    Ich war in New York City – im Waldorf Astoria Hotel an der Park Avenue. Auch Jack und Jill waren in New York. Sie waren sich ihrer Sache so sicher, dass sie uns ihre Visitenkarte geschickt hatten.
    Ich tastete nach der Nachttischlampe, dann nach dem Schalter. Schließlich machte ich Licht und schaute auf die Uhr auf dem Nachttisch. Fünf vor drei in der Frühe.
    »Na, großartig«, flüsterte ich. »Einfach super.«
    Ich überlegte, ob ich die Kinder in Washington oder Nana anrufen sollte. Die Idee war nicht ganz ernst gemeint, aber sie schoss mir durch den Kopf. Ich dachte an Christine Johnson. Sollte ich sie zu Hause anrufen? Nein! Aber als der Gedanke mir erst gekommen war, gefiel mir die Vorstellung, am Telefon mit ihr zu reden.
    Schließlich zog ich mir eine Khakihose und ein altes Sweatshirt an und schlüpfte in die ausgelatschten Turnschuhe. So schlenderte ich aus dem Hotel. Ich musste aus dem Hotelzimmer raus. Eigentlich hätte ich aus meiner Haut herausschlüpfen müssen.
    Im Waldorf Astoria schlief alles tief und fest. Wie es sein sollte. Abgesehen von den äußerst angespannten Geheimdienstagenten, die überall postiert waren, auf jedem Korridor, über den ich schlenderte. Sie hatten die Posten für die Nachtwache beim Präsidenten bezogen. Hauptsächlich waren es athletisch gebaute Männer, die mich an sportlich gestählte Buchhalter erinnerten. Nur wenige Frauen waren in New York für diesen Dienst eingeteilt.
    »Wollen Sie so früh schon joggen, Detective Cross?«, fragte mich eine Geheimdienstagentin, als ich an ihr vorüberging. Sie hieß Camille Robinson und nahm ihren Job sehr ernst.
    Sie schien völlig darin aufzugehen – wie die meisten Leute beim Geheimdienst. Offenbar mochten sie alle Präsident Thomas Byrnes so sehr, dass sie das Risiko eingingen, sich für ihn eine Kugel einzufangen.
    »Mein Gehirn joggt

Weitere Kostenlose Bücher