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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Sweatshirt stammte.
    Nickelodeon. Kinderprogramm. Damon und Jannie schauten es sich leidenschaftlich gern an. Ich auch in gewisser Weise. Bei Nickelodeon ging es um Familien – und das genau machte Danny Boudreaux wahrscheinlich so wütend.
    Er grinste mich an. Er hatte einen satanischen, völlig irren Blick.
    Dann redete er – ganz ruhig wie ich zuvor. Er imitierte meine Besorgnis um ihn perfekt. Seine Instinkte waren scharf und grausam. Noch ein Grund mehr, Angst zu haben. Am liebsten aber hätte ich mich auf ihn gestürzt und ihm das Licht ausgepustet.
    »Sie brauchen nicht zu flüstern. Hier schläft keiner. Na ja, keiner außer dem Portier George.«
    Er lachte und bewies damit sein irres, widerlich schleimiges Fehlverhalten. Ja, er benahm sich tatsächlich wie ein Psychopath. Danny mordete aus körperlicher Angstlust, obwohl er erst dreizehn war.
    »Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen?«, rief ich Christine zu.
    »Nein, eigentlich nicht«, flüsterte sie.
    »Verdammt, haltet die Schnauzen!«, brüllte Boudreaux uns unvermittelt an. Er zielte mit der Waffe erst auf Christine, dann auf mich. »Wenn ich was sage, meine ich’s ernst!«
    Mir wurde klar, dass ich dem Jungen die Pistole nicht so einfach wegnehmen konnte. Ich musste etwas anderes versuchen. Er sah aus, als stünde er kurz vor dem Zusammenbruch. Gefährlich kurz davor.
    Ich musste sofort etwas unternehmen.
    Ich konzentrierte mich auf den Jungen, um seine Schwachstellen zu finden. Ich beobachtete ihn genau, doch ohne dass es ihm auffiel.
    Langsam trat ich mit mehreren entschlossenen Schritten zum Fenster des Wohnzimmers. Dort stand ein antiker afrikanischer Melkschemel. Ein flüchtiger Blick nach draußen zeigte mir, dass die Polizisten auf dem Rasen in versetzten Linien, aber auf Distanz postiert waren. Ich sah die Gesichtsmasken und die Schutzschilde aus Plexiglas, Kampfanzüge, schusssichere Westen und überall Waffen. Mein Gott, was für eine Szene. Und dieser wahnsinnige Junge hatte all das bewirkt.
    »Kommen Sie bloß nicht auf dumme Ideen«, sagte er von der gegenüberliegenden Seite des Zimmers aus.
    Ich hatte bereits eine dumme Idee, Dannyboy. Ich habe sie schon in die Tat umgesetzt. Ich habe sie durchgezogen! Weißt du, was es ist? Bist du wirklich so schlau, wie du meinst, du ausgekochtes Aas?
    »Warum nicht?«, fragte ich ihn. Er antwortete nicht. Er würde uns töten. Was konnte er sonst tun?
    Ich hatte guten Grund, dicht am Fenster zu stehen. Ich wollte, dass Christine Johnson und ich uns im Zimmer gegenüberstanden.
    Ich hatte es geschafft. Ich hatte meinen Spielzug ausgeführt.
    Boudreaux schien es nicht zu merken.
    »Was denken Sie jetzt über mich?«, fragte er höhnisch. »Wie stehe ich da, verglichen mit diesen Arschlöchern Jack und Jill? Und verglichen mit dem großen Gary Soneji? Sie können mir ruhig die Wahrheit sagen. Meine Gefühle verletzen Sie bestimmt nicht. Ich habe nämlich keine.«
    »Ich werde dir die Wahrheit sagen«, erklärte ich. »Wenn du sie unbedingt hören willst. Mich hat noch kein Mörder beeindruckt – und du auch nicht. Jedenfalls nicht so.«
    Er verzog den Mund. »Ach ja? Also, mich beeindrucken Sie auch nicht, Dr. Scheißhaus Cross. Aber wer hat die Waffe?«
    Danny Boudreaux starrte mich durchdringend an. Hinter den Brillengläsern schienen seine Augen zu schielen. Die Pupillen waren so klein wie Stecknadelköpfe. Er sah aus, als würde er mich im nächsten Moment über den Haufen schießen. Mein Herz raste. Ich blickte zu Christine Johnson hinüber.
    »Ich muss Sie töten. Das wissen Sie«, sagte er, als wäre das das Normalste von der Welt. Plötzlich sprach er mit gelangweilter Stimme. Das war äußerst beunruhigend. »Sie und Christine müssen weg.«
    Er schaute zu Christine. Seine Augen waren dunkle Löcher. » Schwarzes Dreckstück! Widerliches, verlogenes Miststück! Du hast mich in deiner beschissenen Schule beleidigt, du Stück Dreck. Ich verlange Respekt!«, fuhr er sie wütend an.
    »Was du sagst, stimmt nicht«, erwiderte Christine Johnson. »Ich habe versucht, die Kinder auf dem Schulhof zu beschützen. Das hatte nichts mit dir zu tun. Ich hatte keine Ahnung, wer du warst. Wie denn auch?«
    Er stampfte mit dem schweren schwarzen Stiefel auf. Er war gereizt bis aufs Blut, ungeduldig und unversöhnlich. Er war in jeder Hinsicht ein bösartiger kleiner Wichser.
    »Sag mir nicht, was ich weiß! Du hast ja keine Ahnung, was ich denke! Du kannst nicht in meinen Kopf reinsehen. Das kann

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