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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Ich hatte eine ziemlich gute Vorstellung, was meine Stärken und Schwächen anbelangte. Jedenfalls meistens.
    Aber vielleicht nicht an einem Abend wie dem heutigen. Die Stimme aus dem Megafon unterbrach uns. Der Sojourner-Truth-Killer hatte beschlossen, sich zu Wort zu melden. »He! He, ihr da draußen! Ihr blöden Schweine! Habt ihr nicht was vergessen? Erinnert ihr euch an mich?«
    Jetzt hörte ich Danny Boudreaux zum ersten Mal. Er klang wie ein Junge. Näselnd, schrill und vollkommen durchschnitt lich. Dreizehn Jahre alt.
    »Ihr Wichser wollt mich verarschen, stimmt’s?«, kreischte er. »Halt! Ich werde meine Frage selbst beantworten. Ja, das habt ihr vor! Ihr wollt aber den Falschen verarschen.« Paul Losi blies einmal in sein Kuhhorn. »Moment, Danny, so ist das wirklich nicht. Bis jetzt hast du immer noch die Kontrolle. Das weißt du doch selbst, Danny. Lass uns fair sein.« »Schwachsinn!«, brüllte Danny Boudreaux wütend zurück.
    »Das ist so viel Kacke, Mann, dass mir schon beim Hören kotzübel wird. Du machst mich krank, Losi. Und außerdem machst du mich super-stinksauer, weißt du das, Losi?« »Sag mir, wo das Problem ist.« Der Vermittler behielt trotz der heiklen Situation einen kühlen Kopf. »Rede mit mir, Danny. Ich möchte mit dir sprechen. Ich weiß, du glaubst mir vielleicht nicht, aber ich möchte es wirklich.«
    »Ich weiß, dass du mit mir quasseln willst, du Arschloch. Ist ja dein Job, mich in Schach zu halten. Aber das Problem ist, dass du mich beschissen und angelogen hast. Du hast gesagt, du hättest mich gern. Du hast gelogen! Deshalb bist du ab sofort nicht mehr bei meinem Team ! Kein Wort mehr von dir, sonst mach ich Mrs. Johnson kalt. Und du bist dran schuld.
    »Ich bring sie um. Das schwöre ich bei Gott. Obwohl sie so nett war und mir vorhin ein Sandwich mit Spiegeleiern gemacht hat. PENG!... PENG!... SIE IST TOT!«
    Die Polizei war jetzt rings um das Haus der Johnsons. Jetzt ließen die Männer die Gesichtsmasken aus dunklem Plexiglas herunter. Langsam hoben sie die Straßenkampfschilde. Sie bereiteten sich darauf vor, das Haus zu stürmen – was höchstwahrscheinlich Christine Johnsons Tod bedeutete.
    »Wo liegt denn das Problem, Danny?«, fragte der Mittelsmann den Jungen vorsichtig. »Rede mit mir. Wir finden schon eine Lösung, Danny, die auch dir gefallen wird. Was hast du für ein Problem?«
    Nach Losis Worten war es auf dem Rasen vor dem Haus und auf der Straße gespenstisch still. Ich hörte den Wind durch die Weide und die immergrünen Sträucher rascheln.
    Dann schrie Danny Boudreaux wieder los.
    »Mein Problem? Was mein Problem ist? Dass du so ein scheinheiliges Arschloch bist, ist ein Teil meines Problems ...
    der andere Teil ist, dass der Mann hier ist. Alex Cross ist hier –
    und du hast mir nichts davon gesagt. Ich hab’s erst in den Nachrichten erfahren.
    »Detective Cross, Sie haben genau dreißig Sekunden. Ab jetzt neunundzwanzig , achtundzwanzig ... Ich kann’s gar nicht erwarten, Sie zu treffen, Sie Wichser. Ich kann nicht länger warten. Siebenundzwanzig . Sechsundzwanzig . Fünfundzwanzig
    ...«
    Der Sojourner-Truth-Killer hatte die Trümpfe in der Hand.
    Ein dreizehnjähriger Junge. Eine echte Galavorstellung.
98.
    Hier Alex Cross«, rief ich zu dem halbwüchsigen Mörder hinüber. Ich stand am äußeren Rand des vom Frost geschädigten Rasens der Johnsons. Ich brauchte kein Megafon, damit Danny Boudreaux mich hörte. Dein Detective ist hier. Alles läuft genauso, wie du es willst.
    »Hier ist Detective Cross«, rief ich noch einmal. »Du hast Recht, ich bin hier. Aber ich bin gerade erst gekommen. Ich bin hergekommen, weil du es verlangt hast. Wir nehmen das ernst. Niemand will dich reinlegen. Das würde keiner tun.«
    Jedenfalls jetzt noch nicht. Aber gib mir auch nur eine winzige Chance, und ich werde mit dir abrechnen. Ich musste an die arme kleine Shanelle Green denken. Ich erinnerte mich an den siebenjährigen Vernon Wheatley. Ich dachte daran, dass Christine Johnson mit dem jungen Killer, der vor ihren Augen ihren Mann erschossen hatte, im Haus gefangen war. Ich wollte die Chance, mit Daniel Boudreaux abzurechnen.
    Unvermittelt lachte Boudreaux ins Megafon – ein schrilles, kicherndes Lachen, wie ein Mädchen. Unheimlich. Gespenstisch. Ein paar der vielen Gaffer und Sensationslüsternen lachten mit dem Jungen. Schön zu wissen, dass man hier Freunde hatte.
    »Na, wird ja auch Zeit, Detective Alex Cross. Wie schön, dass Sie mich in Ihren

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