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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Vielleicht hörte der SojournerTruth-Schulmörder uns genau in diesem Augenblick zu.
»Er steht eine halbe oder dreiviertel Stunde später auf als wir. Sein Bus kommt um halb sieben. Bitte! Worum geht es eigentlich? «
»Wir müssen mit Ihrem Sohn sprechen, Colonel Moore«, sagte ich. Immer schön mit der Ruhe.
»Da müssen Sie schon ...«, begann Colonel Moore.
»Nein, müssen wir nicht«, unterbrach Sampson ihn. »Wir müssen Ihren Sohn sofort sprechen. Wir sind wegen einer Ermittlung in einem Mordfall hier, Colonel. Zwei kleine Kinder wurden bereits ermordet. Ihr Sohn könnte in die Morde verstrickt sein. Wir müssen Ihren Sohn sprechen. «
»Ach, du lieber Gott, Frank.« Zum ersten Mal meldete sich Mrs. Moore zu Wort. Connie. Ich erinnerte mich an ihren Namen. »Das kann doch nicht wahr sein! Sumner kann nichts verbrochen haben.«
Colonel Moore schien noch verwirrter zu sein als bei unserem gewaltsamen Eindringen. Auf alle Fälle hatten wir seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Ich führe Sie hinauf zu Sumners Zimmer. Könnten Sie wenigstens die Waffen ins Holster stekken?«
»Ich fürchte, das können wir nicht«, erklärte ich ihm.
Sein ängstlicher Gesichtsausdruck grenzte nun an Panik. Mrs. Moore schaute ich gar nicht mehr an.
»Bitte, führen Sie uns jetzt zum Schlafzimmer des Jungen«, sagte Sampson. »Wir müssen leise hinaufgehen. Es ist zu Sumners Schutz. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
Colonel Moore nickte langsam. Sein Gesicht war jetzt eine traurige, ausdruckslose Maske. »Frank?«, flehte Mrs. Moore. Sie war sehr blass.
Wir drei gingen im Gänsemarsch nach oben. Ich als Erster, dann Colonel Moore, gefolgt von Sampson. Ich hatte Frank Moore immer noch nicht als Verdächtigen ausgeschlossen, als potenziellen Irren, als den Mörder.
»In welchem Zimmer ist Ihr Sohn?«, fragte Sampson flüsternd. Seine Stimme war kaum zu hören. Der letzte Massaikrieger. Bei einem Kapitalverbrechen, einem Mord, in Washington, D.C.
»Die zweite Tür links. Ich schwöre Ihnen, Sumner hat nichts getan. Er ist dreizehn. Er ist Klassenprimus.«
»Hat seine Tür ein Schloss?«, fragte ich.
»Nein ... ich glaube nicht... vielleicht einen Haken ... eine Kette. Ich bin nicht sicher. Er ist ein guter Junge, Detective.«
Sampson und ich bezogen zu beiden Seiten der geschlossenen Schlafzimmertür Stellung. Schließlich mussten wir damit rechnen, dass ein Irrer drinnen wartete. Der gute Junge der Moores war vielleicht ein Kindermörder. Colonel Moore und seine Frau hatten vielleicht keine Ahnung, wer ihr Sohn wirklich war.
Dreizehnjahre alt. Das machte mir allerdings schwer zu schaffen. Konnte ein Dreizehnjähriger die beiden grausamen Kindermorde begangen haben? Immerhin würde es das amateurhafte Vorgehen erklären. Aber die Wut, die gnadenlose Gewalt? Den Hass?
Er ist ein guter Junge, Detective.
An der Tür des Jungen war kein Schloss, kein Haken. Also los! Nichts wie rein! Sampson und ich stürmten mit gezückten Waffen ins Schlafzimmer.
Das Zimmer war eine normale Teenagerhöhle, nur mit mehr Computer- und Audio-Ausrüstung als die meisten, die ich bisher gesehen hatte.
Eine graue Kadetten-Ausgehuniform hing an der offenen Schranktür. Jemand hatte sie in Fetzen geschnitten!
Sumner Moore war nicht in seinem Schlafzimmer. Heute Morgen schlief er nicht die halbe Stunde länger wie sonst.
Das Zimmer war leer.
Auf dem zerknitterten Laken, wo man sie nicht übersehen konnte, lag eine getippte Nachricht.
Auf dem Zettel stand nur: Niemand ist weg.
»Was soll das?«, murmelte Colonel Moore, als er die Notiz gelesen hatte. »Was soll das? Was geht hier vor? Kann mir das bitte jemand erklären? Was geht hier vor?«
Ich glaubte, die Nachricht des Jungen zu verstehen. Sumner Moore war Niemand – als solcher betrachtete er sich. Und jetzt war Niemand weg .
Das Kleidungsstück neben dem Zettel war der zweite Teil der Nachricht an denjenigen, der als Erster das Zimmer betrat. Der Junge hatte Shanelle Greens Bluse aufs Bett gelegt. Die winzige metallischblaue Bluse war mit Blut getränkt.
Ein dreizehnjähriger Junge war der Truth-Schulmörder. Ein Junge, der von Wut zerfressen wurde. Und er lief irgendwo in Washington frei herum.
Niemand war weg.
66.
    Der Sojourner-Truth-Killer schlenderte die M Street entlang und las die Washington Post von vorn bis hinten. Er wollte sehen, ob er schon berühmt war. Den ganzen Morgen hatte er gebettelt und ungefähr zehn Dollar eingenommen. Das Leben war schön.
    Er hatte die Zeitung auseinander

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