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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Psychopathen mehr treffen. Ich wollte Colonel Frank Moore nicht sehen.
Wir gingen über den Rasen zu einer langen, breiten Veranda mit einem Gitter, das von Efeu überwuchert war.
Im Innern des Hauses konnte ich einen Mann und eine Frau sehen. Sie standen in der Küche.
»Das müssen Frank und Mrs. Frank sein«, meinte Sampson leise.
Der Mann aß etwas. Er beugte sich über eine Arbeitsplatte. Ich sah eine Schachtel mit Erdbeertörtchen, eine Packung fettarme Milch und die Washington Post vom heutigen Morgen.
» Genau wie Familie Saubermann«, flüsterte ich John zu. »Mir gefällt das alles überhaupt nicht. Der Kerl führt uns schnurstracks zu seiner Haustür.«
»Ein geisteskranker Mörder«, sagte Mount John durch die blendend weißen zusammengebissenen Zähne. »Lass dich nicht täuschen. Nur Psychologen fressen diesen Mist.«
»So leicht bin ich nicht zu täuschen«, erwiderte ich.
»Umso besser. Dann lass uns zuschlagen, Kleiner. Es ist Zeit, dass wir wieder mal zu unbesungenen Helden werden.«
Wir duckten uns bis unter die Höhe des Küchenfensters – keine leichte Aufgabe. Von dort aus konnten wir den Mann und die Frau sehen, sie uns aber nicht.
Sampson packte den Türknopf und drehte ihn langsam.
65.
    Die Hintertür zum Haus der Moores war nicht verschlossen. Sampson drückte sie auf. Dann stürmten wir beide in die Küche, wo es nach frisch getoasteten Törtchen und Kaffee duftete. Wir waren im Viertel des Capitol Hill von Washington. Entsprechend sahen Haus und Küche aus. Ebenso die Moores. Aber weder Sampson noch ich ließ sich durch das protzige Innere des Hauses und den Anschein der Normalität täuschen. So etwas hatten wir früher schon in den Häusern anderer Psychopathen gesehen.
    »Hände über den Kopf! Beide! Langsam die Arme hoch!«, brüllte Sampson den Mann und die Frau an, die wir in der Küche überrascht hatten.
    Wir zielten mit unseren Glocks auf Colonel Moore. Er sah eigentlich nicht bedrohlich aus: Brille, in mittleren Jahren, klein, dünn, mit schütterem Haar, Rettungsring um die Taille. Er trug die reguläre Armeeuniform, aber das verbesserte sein Erscheinungsbild auch nicht besonders.
    »Wir sind Detectives von der Metro Police«, identifizierte Sampson uns beide. Die Moores blickten uns völlig geschockt an. Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Sampson und ich können auch unter falschen Umständen schockierend aussehen
– und hier herrschten eindeutig falsche Umstände.
    »Hier muss ein ... wirklich schlimmes, wirklich ... verrücktes Missverständnis vorliegen«, erklärte Colonel Moore schließlich sehr langsam und vorsichtig.
    »Ich bin Colonel Frank Moore, und das ist meine Frau Connie Moore. Unsere Adresse hier lautet 418, Seward Square North.« Er sprach jedes Wort langsam und überdeutlich aus. »Bitte, nehmen Sie die Waffen herunter, Officers. Sie sind hier an der falschen Adresse.«
    »Wir sind an der richtigen Adresse, Sir«, teilte ich dem Colonel mit. Und Sie sind der geisteskranke Anrufer, mit dem wir reden wollen. Sie sind entweder ein Irrer oder ein Mörder oder beides.
    »Und wir suchen nach Colonel Frank Moore«, fuhr Sampson fort. Er hatte seine Glock keinen Zentimeter gesenkt, nicht mal einen Millimeter. Ich auch nicht.
    Colonel Moore wahrte ziemlich gut die Haltung. Das machte mir Sorgen und ließ meine inneren Alarmglocken laut schrillen.
    »Nun, können Sie uns dann bitte sagen, was das Ganze soll? Und schnell, bitte. Weder meine Frau noch ich wurden jemals verhaftet. Ich hatte nicht einmal einen Strafzettel von der Verkehrspolizei«, erklärte der Colonel Sampson und mir, da er nicht sicher war, wer das Sagen hatte.
    »Sind Sie Kunde bei Wonder, Colonel?«, fragte Sampson. Es klang ein bisschen verrückt, wie alles in letzter Zeit.
Colonel Moore schaute seine Frau an, dann wieder uns. »Wir sind dort Kunden ... das heißt unser Sohn Sumner. In Anbetracht unserer Terminpläne haben meine Frau und ich nicht viel Zeit für Computerspiele. Ich verstehe sowieso nicht viel davon. Will ich auch gar nicht.«
»Wie alt ist Ihr Sohn?«, fragte ich Colonel Moore.
»Was soll diese Frage? Sumner ist dreizehn. Er geht in die neunte Klasse der Theodore Roosevelt Academy. Er hat erstklassige Zeugnisse und ist ein großartiger Junge. Um was geht es eigentlich, Officers? Würden Sie uns bitte sagen, weshalb Sie hier sind?«
»Wo ist Sumner jetzt?«, fragte Sampson mit leiser und drohender Stimme. Weil der junge Sumner vielleicht irgendwo in der Nähe im Haus lauschte.

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