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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wußte nicht, wo das Skalpell war, ob er es überhaupt noch hatte.
    »Lassen Sie doch zu, daß Mr. Smith Pierce umbringt!« kreischte er schrill.
    »Nein!« schrie ich zurück. »Ich will Sie lebendig!«
    Dann das Unaussprechliche – wieder einmal mußte es geschehen. Sampson schoß aus nächster Nähe, und die Explosion in dem kleinen Schlafzimmer war ohrenbetäubend. Thomas Pierces Körper zuckte zusammen, beide Beine stießen hoch in die Luft. Er brüllte wie ein schwerverletztes Tier. Er klang unmenschlich – wie ein Außerirdischer.
    Sampson schoß ein zweites Mal. Ein merkwürdiger, gutturaler Laut drang aus Pierces Kehle. Seine Augen verdrehten sich, und das Weiße wurde sichtbar. Das Skalpell fiel ihm aus der Hand.
    Ich schüttelte heftig den Kopf.
    »Hör auf, John, es reicht. Pierce ist tot. Mr. Smith ist auch tot. Möge er in der Hölle ruhen!«

EPILOG
    WIEDER ZU HAUSE.
ZU HAUSE.
128.
    Alle Gefühle in mir waren versiegt. Ich war nur leicht verletzt und wieder einmal bandagiert, aber wenigstens kam ich heil nach Hause und sogar rechtzeitig, um den Kindern gute Nacht zu sagen. Damon und Jannie hatten jetzt eigene Zimmer. Sie wollten es beide so. Nana Mama hatte Jannie ihr Zimmer im ersten Stock überlassen und war in das kleinere Schlafzimmer neben der Küche umgezogen, was ihr bestens paßte.
    Ich war froh, hier zu sein, wieder zu Hause zu sein.
    »Hier hat jemand umgeräumt«, sagte ich, als ich einen Blick in Jannies neue Behausung warf.
    Sie war überrascht, daß ich aus dem Krieg nach Hause gekommen war, und ihr Gesicht hellte sich auf.
    »Das habe ich selbst gemacht.«
    Jannie spannte die Arme an und ließ für mich die Muskeln spielen.
    »Nana hat mir aber geholfen, die neuen Vorhänge aufzuhängen. Wir haben sie auf der Maschine genäht. Gefällt’s dir?«
    »Es könnte nicht schöner sein. Und ich habe wieder mal den ganzen Spaß verpaßt«, sagte ich.
    »Stimmt«, sagte Jannie und lachte. »Komm her«, fügte sie dann hinzu.
    Ich ging hinüber zu meinem kleinen Mädchen, und sie bedachte mich mit der wahrscheinlich liebevollsten Umarmung in der langen Geschichte von Vätern und Töchtern. Ich fühlte mich in ihren Armen absolut sicher.
    Dann ging ich in Damons Zimmer, und weil es über eine lange Zeit hinweg das gemeinsame Zimmer von Damon und Jannie gewesen war, war ich angesichts der Veränderung überrascht. Damon hatte sich sportlich eingerichtet und außerdem Bilder aus Monster- und Comedyfilmen aufgehängt – männlich und doch gefühlvoll. Mir gefiel, was er aus seinem Zimmer gemacht hatte, es war typisch für Damon.
    »Du mußt mir unbedingt bei meinem Zimmer helfen«, sagte ich zu ihm.
    »Uns hat heute abend die Boxstunde gefehlt«, sagte er, nicht vorwurfsvoll, sondern rein der Statistik halber.
    Wir begnügten uns damit, in seinem Bett einen kleinen Ringkampf zu veranstalten, aber ich mußte zusätzlich noch einer Doppel-Boxstunde im Keller am nächsten Abend zustimmen. Ehrlich gesagt konnte ich es kaum erwarten. Damon wurde zu schnell groß. Das galt auch für Jannie. Ich hätte mit beiden nicht glücklicher sein können.
    Ich hatte Glück gehabt. Ich war wieder zu Hause.
129.
    Ich wollte versuchen, mein Leben anders zu leben, aber es ist schwer, alte Gewohnheiten zu ändern. Ich erinnerte mich mal wieder an meinen Lieblingsspruch: Das Herz regiert den Verstand. Auch daran arbeitete ich, besonders heute abend. Christine wohnte immer noch draußen in Mitchellville, aber nicht mehr in ihrem alten Haus. Sie hatte beschlossen, daß es nach der Ermordung ihres Mannes zu schmerzlich für sie sei, dort wohnen zu bleiben. Sie war in eine Eigentumswohnung umgezogen und hatte sie sehr hübsch eingerichtet.
    Ich bog vom John Hanson Highway ab, und nach ein paar Blocks sah ich schon ihr Verandalicht. Ich hielt an und blieb bei laufendem Motor in der Dunkelheit sitzen.
    Das Verandalicht und eine Lampe im Wohnzimmer brannten, aber die resüiche Wohnung war finster. Ich schaute auf meine Uhr, es war fast Viertel vor elf. Ich hätte vorher anrufen sollen.
    Schließlich stieg ich aus meinem alten Porsche, ging zur Wohnungstür und klingelte. Ich fühlte mich im grellen Licht der Veranda sehr verletzlich.
    Das Herz regiert den Verstand.
    Christine brauchte lange, bis sie an die Tür kam, und ich fing bereits an, mir Sorgen zu machen. Das war eine der alten schlechten Gewohnheiten, der Drachentöter schläft nie. Ich hatte meine Glock dabei, weil ich nach dem Gesetz dazu verpflichtet bin. Die

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