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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ins Wasser geworfen. Man hatte ihr in den Mund geschossen. Die Gerichtsmediziner nannten das »einlochen«.
    Eine furchtbare Statistik brachte mein zentrales Nervensystem durcheinander und sorgte für ein übles Gefühl in meinem Magen. Inzwischen gab es über einhundert unaufgeklärte Morde an jungen Frauen aus der Innenstadt, die in den letzten drei Jahren begangen worden waren. Niemand hatte bisher eine umfassende Ermittlung angeordnet. Keiner von den Mächtigen schien sich um tote schwarze und lateinamerikanische junge Mädchen zu scheren.
    Als wir an der Sojourner-Truth-Schule vorführen, entdeckte ich Christine Johnson. Sie begrüßte gerade eintreffende Kinder und ihre Eltern.
    Ich erinnerte mich an unsere erste Begegnung. Es war im Herbst des Vorjahres gewesen, und die Umstände hätten für keinen von uns beiden schlimmer sein können.
    Wir waren am Tatort des Mordes an einem kleinen Mädchen namens Shanelle Green aufeinandergetroffen. Christine war die Rektorin der Schule, die Shanelle besucht hatte und zu der ich jetzt meine Kinder brachte, Jannie war gerade im ersten Schuljahr, Damon hingegen bereits ein ehrenvoller Veteran der Truth-Schule, ein Viertkläßler.
    »Was habt ihr beiden Racker denn zu gaffen?« Ich wandte mich den Kindern zu, die zwischen Christine und mir hin und her sahen, als schauten sie bei einem Meisterschaftsmatch im Tennis zu.
    »Wir gaffen dich an, Daddy, und du gaffst Christine an«, sagte Jannie und lachte wie die kleine Hexe, die sie manchmal sein kann.
    »Für dich ist sie immer noch Mrs. Johnson«, stellte ich klar und bedachte Jannie aus zusammengekniffenen Augen mit meinem besten strafenden Blick.
    Jannie tat meine vorwurfsvolle Miene jedoch achselzuckend ab und sah mich stirnrunzelnd an.
    »Das weiß ich, Daddy. Sie ist die Rektorin meiner Schule. Ich weiß genau, wer sie ist.«
    Meine Tochter begriff schon viel von den wichtigen Zusammenhängen und Rätseln des Lebens. Ich hoffte, sie würde sie mir vielleicht eines Tages erklären.
    »Und du, Damon, hast du dazu auch eine Meinung, die wir unbedingt hören sollten?« fragte ich. »Möchtest du vielleicht noch etwas hinzufügen? Irgendeine gute, witzige Bemerkung?«
    Mein Sohn schüttelte den Kopf, aber er grinste. Er mochte Christine Johnson furchtbar gern. Alle mochten sie. Sogar Nana Mama war von ihr angetan, was unglaublich war und mir leichte Sorgen machte. Nana und ich scheinen so gut wie nie einer Meinung zu sein und mit zunehmendem Alter sogar noch seltener.
    Die Kinder stiegen aus dem Auto, und Jannie gab mir einen Abschiedskuß. Christine winkte und kam näher.
    »Was für ein guter, vorbildlicher Vater Sie sind!« sagte sie. Ihre braunen Augen funkelten. »Irgendwann werden Sie eine Frau hier in der Gegend bestimmt sehr glücklich machen. Sie können gut mit Kindern umgehen, sind einigermaßen attraktiv und fahren einen Luxussportwagen. Du liebe Güte!«
    »Ganz meinerseits ›du liebe Güte‹«, sagte ich. Daß es ein schöner Morgen Anfang Juni war, setzte dem Ganzen die Krone auf. Ein schimmernder blauer Himmel, mit Temperaturen um die zwanzig Grad, die Luft frisch und relativ sauber. Christine trug ein beigefarbenes Kostüm mit einer blauen Bluse und Schuhe mit flachen Absätzen. Sei still, mein Herz!
    Ein Lächeln ging über mein Gesicht. Es ließ sich nicht unterdrücken – und ich wollte das auch gar nicht. Es paßte zu dem schönen Tag, der gerade erst begann.
    »Ich hoffe, Sie bringen meinen Kindern in Ihrer Nobelschule nicht diese Art von Zynismus und Ironie bei.«
    »Selbstverständlich bringe ich ihnen genau das bei, genau wie alle meine Lehrer. Mit den besten reden wir Tacheles. Wir sind alle in Zynismus ausgebildet und Experten in Ironie. Noch wichtiger ist, daß wir alle hervorragende Skeptiker sind. Ich muß hinein, damit uns kein kostbarer Augenblick der Indoktrinationszeit entgeht.«
    »Nun, für Damon und Jannie kommt es eh zu spät. Ich habe sie bereits programmiert. Ein Kind wird mit Milch und Lob ernährt. Meine Sprößlinge haben die sonnigsten Gemüter in der Gegend, vermutlich in ganz Southeast, vielleicht sogar in ganz Washington.«
    »Oh, das ist uns schon aufgefallen, aber wir stellen uns der Herausforderung. Ich muß mich beeilen. Junge Köpfe formen und beeinflussen!«
    »Sehen wir uns heute abend?« fragte ich, als Christine bereits im Begriff war, sich abzuwenden und auf das Schulgebäude zuzugehen.
    »Attraktiv wie die Sünde, noch dazu Porschefahrer. Selbstverständlich sehen

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