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Paul Flemming 02 - Sieben Zentimeter

Titel: Paul Flemming 02 - Sieben Zentimeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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nach einem aufziehenden Gewitter aus.« Sie beschleunigten ihr Tempo und waren bald vor Pauls Haus angelangt.
    »Habe ich dir schon von meiner Playmobilsammlung erzählt?«, fragte Paul, als Katinka ihm zum Abschied die Hand reichen wollte. Sie zog belustigt die Brauen hoch, worauf ihr Paul von seinen Plastikhelferchen berichtete. Er beschrieb ihr kurz die jeweiligen Rollen der Figuren und endete bei dem übrig gebliebenen Männchen und seiner Ratlosigkeit darüber, wie er es einsetzen sollte.
    Katinka hörte aufmerksam zu. »Playmobilfiguren als Gedankenstützen, und eine passt nicht ins Schema – das ist in der Tat interessant«, sagte sie schließlich grüblerisch.
    »Magst du die Figuren sehen und auf einen Sprung mit nach oben kommen?«, fragte Paul.
    Katinka blickte ihn scheel an. »Immer noch besser, als wenn du mir vorschlagen würdest, deine Briefmarkensammlung anzuschauen. Aber, nein, danke. Es ist spät, und ich möchte nach Hause.«
    Ein weiterer kühler Windstoß erfasste sie, und im selben Moment setzte ein starker Platzregen ein. Paul zog Katinka kurz entschlossen unter das Vordach. »Wenn du jetzt zu deinem Wagen gehst, wirst du klitschnass«, sagte er.
    Katinka lächelte. »Also gut. Du hast gewonnen. Zeig mir deine Playmobilsammlung. Ich bleibe aber nur so lange, bis der Regen nachlässt.«
    Sie betraten das Treppenhaus, und Katinka kam sofort wieder auf den Fall Wiesinger zu sprechen. »Erinnerst du dich an deine Parabel mit dem kleinen Jungen, der seine Füße in eine Plastiktüte gesteckt hat, um damit zu hüpfen?«
    »Ja«, antwortete Paul und drückte den Lichtschalter. Doch im Flur blieb es dunkel.
    »Wir hatten daraus den Schluss gezogen, dass der Mörder womöglich Schuhüberzieher benutzt hatte, um keine Spuren zu hinterlassen.«
    »Stimmt«, sagte Paul und drückte den Schalter abermals kräftig. Nichts tat sich.
    »Ich fürchte, deine Plastiktütentheorie hat uns von dem Offensichtlichen abgelenkt«, sagte Katinka ruhig.
    »Tut mir leid, der dumme Schalter scheint mal wieder kaputt zu sein. Wir versuchen es in der nächsten Etage«, schlug Paul vor und tastete sich langsam durch das düstere Treppenhaus.
    Katinka folgte ihm, während sie ihre neueste Theorie weiterspann: »Ich glaube jetzt, dass der wirkliche Täter sehr wohl Spuren hinterlassen hat. Wir haben nur nicht auf sie geachtet, weil sie uns harmlos erschienen sind.«
    Paul tastete sich vorsichtig die Treppenstufen hinauf. »Was waren denn dort für Spuren? Soviel ich weiß, nur die der Familienangehörigen.«
    »Und die des Personals.«
    Sie hatten die erste Etage erreicht. Paul betätigte den nächsten Lichtschalter, hatte jedoch wieder keinen Erfolg. Leise fluchend setzte er den Weg nach oben im Dunkeln fort.
    »Aber jemand vom Personal kommt kaum in Frage, oder?«
    Er dachte mit steigendem Unbehagen an die letzte Playmobilfigur.
    »Nur weil es uns bisher unwahrscheinlich erschienen ist, dürfen wir es nicht ausschließen«, sagte Katinka, und man hörte ihr an, dass ihr nicht wohl bei der Sache war.
    »An wen denkst du?«, fragte Paul. Sie hatten endlich das oberste Stockwerk erreicht, und Paul nestelte an seinem Schlüsselbund.
    Katinka stieß einen unterdrückten Schrei aus, als sich aus der Finsternis am Ende des Korridors ein Schatten löste und zielgerichtet auf sie zukam. Instinktiv spannte sich Pauls ganzer Körper an. »Wer sind Sie?«, rief er in den Flur, in der vergeblichen Hoffnung, einer seiner Nachbarn könnte ihn hören.
    Der Schatten blieb wenige Meter vor ihnen stehen.
    »Herr Schönberger?«, fragte er ungläubig. Im gleichen Moment erkannte er, dass der Mann eine mattschwarze Pistole auf sie gerichtet hielt. Katinka stellte sich dicht an Pauls Seite. Er spürte, wie sie zitterte.
    »Ich glaube nicht, dass Sie dieses Ding brauchen werden«, sagte Paul sehr ruhig, obwohl ihm das Herz bis zum Hals schlug. »Was immer Sie getan haben, Sie werden Ihre Gründe dafür haben.«
    Schönberger trat näher. Er hielt seine rechte Hand ausgestreckt. Seine Pistole war nun einen knappen Meter von Pauls Oberkörper entfernt. »Seien Sie still!«, befahl Schönberger mit schneidendem Ton. »Schließen Sie Ihre Wohnungstür auf.«
    »Wir können über alles in Ruhe reden«, sagte Katinka mit erstickter Stimme.
    »Es gibt nichts zu bereden.« Schönberger deutete mit seiner Waffe auf die Tür.
    Während Paul die Tür aufschloss, dachte er fieberhaft über einen Ausweg aus dieser Zwangslage nach. Doch er konnte in den wenigen

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