Pauline Reage - Geschichte der O
erteilte, die Kleider öffnen und mit beiden Händen diesen Degen aus Fleisch umfassen, der O mindestens einmal so grausam durchbohrt hatte.
Er schwoll an, wurde steif zwischen den geschlossenen Handflächen und O sah diese gleichen Hände, Jeannes winzige Hände, Moniques Schenkel teilen, in deren Höhlung der junge Mann eindrang, langsam und in kleinen Stößen, die das Mädchen stöhnen ließen.
Der andere Mann, der wortlos zusah, winkte O zu sich, und ohne den Blick abzuwenden, stieß er sie über eine Armlehne seines Sessels, so daß ihr hochgeschürzter Rock ihm ihre Lenden in ganzer Länge darbot, und griff mit einer Hand in ihren Schoß.
So fand sie Rene, als er eine Minute später hereinkam.
»Bleiben Sie nur so«, sagte er und setzte sich auf das Kissen am Boden, wo O, eh sie weggerufen wurde, am Feuer gesessen war.
Er betrachtete sie aufmerksam und lächelte, sooft die Hand, die sie festhielt, in ihr wühlte, wieder zupackte, sich immer tiefer in ihren Schoß grub und in ihre nachgebenden Lenden und ihr ein Stöhnen entriß, das sie nicht unterdrücken konnte.
Monique war längst wieder aufgestanden, Jeanne schürte an O’s Stelle das Feuer, sie brachte Rene, der ihr die Hand küßte, ein Glas Whisky, und er trank es aus, ohne die Augen von O abzuwenden.
Der Mann, der sie noch immer gepackt hielt, sagte: »Gehört sie Ihnen?«
»Ja«, antwortete Rene.
»Jacques hat recht«, fuhr der andere fort, »sie ist zu eng, man muß sie ausweiten.«
»Aber nicht zu sehr«, sagte Jacques.
Wie Sie wünschen, sagte Rene und stand auf, »Sie können das besser beurteilen als ich.« - Und er läutete.
Während der folgenden Tage trug O von Sonnenuntergang, dem Ende ihrer Dienstzeit in der Bibliothek, bis zu der Nachtstunde - acht oder zehn Uhr - zu der man sie wieder dorthin führte, - sie in Ketten und nackt unter ihrem roten Umhang hinführte - einen Zapfen aus Hartgummi von der Form eines aufgerichteten Penis, der von drei Kettchen an einem Ledergürtel um ihre Hüften so festgehalten wurde, daß die innere Bewegung ihrer Muskeln ihn nicht herausstoßen konnte.
Eine der Kettchen folgte der Furche zwischen ihren Lenden, die beiden anderen dem Ansatz der Schenkel zu beiden Seiten ihres Schoßes, so daß man, wenn man wollte, ungehindert dort eindringen konnte.
Als Rene geklingelt hatte, hatte er den Behälter bringen lassen, der in einem Fach ein Sortiment von Kettchen und Gürteln enthielt und im anderen eine Auswahl von Zapfen, von den dünnsten bis zu ganz dicken.
Allen war gemeinsam, daß sie an der Basis sehr breit waren, damit sie keinesfalls ins Körperinnere rutschten und der fleischige Ring, den sie aufzwingen und dehnen sollten, sich nicht wieder zusammenziehen konnte.
So wurde sie aufgespreizt zunehmend von Tag zu Tag, denn Jacques, der sie täglich niederknien oder besser sich zu Boden werfen ließ, um darüber zu wachen, daß Jeanne oder Monique oder irgendeine andere, die gerade zur Hand war, den von ihm gewählten Zapfen befestigte, wählte jedesmal einen dickeren.
Noch beim Abendessen, das die Mädchen gemeinsam im gleichen Speisesaal einnahmen, gebadet, nackt und geschminkt, trug O ihn, und an den Kettchen und dem Gürtel konnten alle sehen, daß sie ihn trug.
Er wurde ihr erst abgenommen, und zwar von Pierre, wenn der Diener sie für die Nacht an der Wand ankettete, falls niemand nach ihr verlangte, oder wenn er ihr die Hände auf den Rücken fesselte, um sie zur Bibliothek zu führen.
Es verging kaum eine Nacht, ohne daß jemand sich dieses Zugangs bedient hatte, der auf diese Weise bald ebenso bequem war, wenn auch noch immer enger, als der andere.
Nach Ablauf einer Woche war keine Vorrichtung mehr nötig und ihr Geliebter sagte O, er sei glücklich, daß sie nun zweifach zugänglich sei und er werde dafür sorgen, daß sie es auch bleibe. Zugleich kündigte er ihr an, daß er verreise und daß sie ihn während der letzten sieben Tage, die sie im Schloß verbringen sollte, eh er sie abholen und nach Paris zurückbringen werde, nicht mehr zu sehen bekäme.
»Aber ich liebe dich«, fügte er hinzu, »ich liebe dich, vergiß mich nicht.«
Ah! wie hätte sie ihn vergessen können?
Er war die Hand, die ihr die Augen verband, die Peitsche des Dieners Pierre, er war die Kette über ihrem Bett und der Unbekannte, der seine Zähne in ihren Schoß grub, und alle Stimmen, die ihr Befehle erteilten waren seine Stimme.
Wurde sie abgestumpft! Nein.
Man hätte meinen sollen, durch die
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