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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh Greene
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einmal überprüft. Sicherheitshalber einen verdruckst wirkenden Jugendlichen, der draußen herumlungerte und etwas rauchte, das wie eine Zigarre aussah, gefragt, ob ich hier richtig sei.
    » Wer will das wissen?«, entgegnete er argwöhnisch mit starkem Dublin-Akzent und musterte mich von Kopf bis Fuß.
    » Äh, ich«, erwiderte ich. » Ich habe Magnum mit einem Fall beauftragt.« War begeistert, es so ausdrücken zu können. Klang wirklich aufregend und gefährlich wie aus einer Folge von Undercover Cops.
    » Tatsächlich?«, sagte der Jugendliche. » Kommen Sie mit.«
    Er angelte einen Schlüssel aus der Tasche seines Jogginganzugs aus Polyester, öffnete die Tür und schob mich ins Haus, ehe ich Zeit zum Nachdenken hatte.
    » Sind Sie der Hausmeister?«, rief ich ihm nach. War ein bisschen nervös. Was, wenn er nicht ganz richtig tickte? Aber er schlurfte weiter den Flur entlang bis zu einer schmuddeligen Tür, die er aufmachte, bevor er weiterging.
    » Susie, richtig?«
    » Stimmt«, meinte ich. Dabei entgeistert die Bruchbude angestarrt. » Woher wissen Sie das?«
    » Es steht auf Ihrem Schlüsselanhänger. Würde ich übrigens nicht empfehlen. Macht Sie zur Zielscheibe.«
    Ich betrachtete meinen Schlüsselring. Er hatte recht. Mein Name prangte in grellrosanen Buchstaben darauf.
    » Ich bin Magnum.«
    » Wie bitte?«, stammelte ich. » Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    » Was bringt Sie denn auf diese Idee?« Seine Augen funkelten über den Schreibtisch.
    » Erstens sehen Sie nicht aus wie auf dem Foto. Und dann sind Sie so… jung.« Ich wies auf das Plakat an der Wand, das einen attraktiven Mann mit Schnauzbart darstellte und die Aufschrift » Magnum Investigations« trug.
    » Ich ermittle verdeckt«, erklärte er.
    » Und was ist mit Ihrem Akzent?«, fragte ich. » Der Mann, mit dem ich telefoniert habe, war Amerikaner.«
    » Ich bin ein Meister der Verstellung. Am Telefon benutze ich den Akzent, damit mich niemand erkennt. In meinem Beruf muss man vorsichtig sein. Sehr, sehr vorsichtig.«
    Er schob einen Aktenstapel und leere Chipstüten von einem schmutzigen Stuhl und forderte mich auf, Platz zu nehmen. Nicht auf ihn geachtet. Wollte inzwischen nichts, als so schnell wie möglich verschwinden. Hatte außerdem nicht vor, mein Hinterteil mit dieser fleckigen Sitzfläche in Berührung zu bringen.
    Er zuckte die Achseln. » Ihr Fall ist interessant«, stellte er fest. » Sehr interessant. Dieser Steve ist echt eine Marke.«
    » Was soll das heißen?«, entgegnete ich.
    Habe mich gefragt, wie ich mich am besten aus dem Staub machen sollte und ob dieser Magnum womöglich ein Spinner war, der mich überfallen und meine Leber zum Abendessen verspeisen würde.
    » Nun, erstens ist er verheiratet.«
    Mit diesen Worten rückte er mir geschickt den Stuhl zurecht, damit ich darauf sinken konnte.
    Bin mit meinem Latein am Ende. Wie sich herausgestellt hat, ist Steve
verheiratet;
bereits Vater von drei Kindern;
wohnhaft in einer Sozialbausiedlung am Stadtrand;
in eine heimliche Affäre mit seiner Zahnärztin verwickelt.
    Magnum überreichte mir eine Akte, die Steves Kommen und Gehen in den letzten Wochen dokumentierte. Es waren auch einige unappetitliche Fotos von ihm und seiner Zahnärztin beim leidenschaftlichen Zungenkuss darunter.
    » Warum hat es so lang gedauert, ihn zu finden? Offenbar hat er gar nicht versucht, seine Spuren zu verwischen«, sagte ich. Bin mir sehr albern vorgekommen.
    Magnum rutschte auf seinem Stuhl herum. » Tja, die Wahrheit ist, dass ich eine Weile außer Gefecht gesetzt war.«
    » Wirklich?«, hakte ich neugierig nach. Vielleicht war er ja in einen Schusswechsel zwischen rivalisierenden Dealerbanden geraten, oder jemand hatte einen Killer auf ihn angesetzt, dem er nur mit knapper Not hatte entkommen können.
    » Ja, mein Weisheitszahn hat Ärger gemacht. Ich musste ihn rausoperieren lassen. Tut jetzt noch höllisch weh.« Er verzog das Gesicht.
    » Bedeutet das«, entgegnete ich, » dass Steve gar nicht schwierig zu finden war? Dass es nur so lange gedauert hat, weil Sie sich und Ihren dämlichen Zahn von Ihrer Mami haben pflegen lassen? Dass ich seinen Namen auch im Telefonbuch nachschlagen, hinfahren und mit ihm hätte reden können?« Inzwischen den Verdacht gehabt, dass ich einen abgefeimten Betrüger vor mir hatte.
    » Äh.« Er machte ein verlegenes Gesicht. » Wahrscheinlich schon. Ja.«
    » Und jetzt erwarten Sie vermutlich, dass ich Sie dafür bezahle, Sie Genie.«
    » Ich

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