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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh Greene
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sie nicht ernst. Dad auch nicht.
    » Klingt, als wärst du in der Midlifecrisis, Susie.« Er lachte. » Die hatte ich in deinem Alter auch. Dann habe ich angefangen, Sport zu treiben. Bewegung regt die Endorphine an. Vielleicht solltest du es mit Klettern versuchen.«
    Nach Hause gefahren. Von Katie und Jack eine niedliche selbst gebastelte Geburtstagskarte bekommen. Joe hatte eine komplizierte dreistöckige Schokoladentorte gebacken. Habe mich trotzdem miserabel gefühlt. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich mich nach etwas Extravaganterem sehne– zum Beispiel einer Nacht in einer kleinen Suite im Four Seasons oder einer kostenlosen Reise nach New York. Bin sicher, dass mir das eher zusagen würde, als an einer Felswand zu hängen und dem Tod ins Auge zu blicken.

16. März
    Vom Schreibtisch aus beim Arzt angerufen, um ihm meine geheimnisvollen Symptome zu schildern. Leider nicht durchgekommen, weil seine machtbesessene Sprechstundenhilfe darauf beharrte, er sei beschäftigt und dürfe nicht gestört werden.
    » Ich muss aber mit ihm sprechen«, entgegnete ich. Mich um einen herrischen Tonfall bemüht.
    » Mrs Hunt, halb Dublin will mit ihm sprechen«, gab sie zurück. » Ich fürchte, Sie müssen einen Termin vereinbaren, wie alle anderen auch.«
    Verärgert aufgelegt. Offenbar gilt man nicht als Notfall, wenn nicht innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden das Ableben droht. Habe Brief an den Gesundheitsminister aufgesetzt und eine sofortige Gesundheitsreform gefordert.
    Sehr geehrter Herr Minister [Merke: Muss herausfinden, wer momentan Gesundheitsminister ist. Vielleicht googeln. ]
    Ich schreibe Ihnen, um mein Missfallen am derzeitigen irischen Gesundheitswesen zum Ausdruck zu bringen. Ich leide an einer Reihe schwerer und geheimnisvoller Krankheitssymptome, die ich aus offensichtlichen Gründen so schnell wie möglich abklären lassen möchte. Stellen Sie sich also mein Entsetzen vor, als ich heute meinen Arzt anrief und erfahren musste, dass erst Ende nächster Woche ein Termin frei ist (bis dahin könnten die Symptome sich verschlimmert haben, sofern ich überhaupt noch am Leben bin, um sie zu schildern). Ich weiß, dass Sie sehr beschäftigt sind [ ministerielle Aktivitäten googeln und einfügen ], möchte Sie aber dennoch daran erinnern, dass ich als Wählerin gewissermaßen Ihre Arbeitgeberin bin. Damit will ich Ihnen natürlich nicht drohen, doch ich finanziere immerhin Ihr Gehalt und könnte mich gezwungen sehen, bei der nächsten Wahl einer anderen Partei meine Stimme zu geben, wenn sich die Zustände nicht bessern. Das heißt, falls ich es zeitlich schaffen sollte, mich in die Wählerliste einzutragen, was sicherlich in Kürze geschehen wird.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir so bald wie möglich Ihre Vorschläge mitteilen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Susie Hunt
    PS: Mir ist klar, dass Sie nicht persönlich für die schnippische Art von Arzthelferinnen verantwortlich sind– aber haben Sie je daran gedacht, die Zulassung zu diesem Beruf strenger zu reglementieren? Ich fürchte, dass einige ungeeignete Personen durch die Maschen geschlüpft sein könnten.
    PPS: Möchten Sie sich nicht überlegen, für gestresste berufstätige Mütter kostenlose Massagen auf der Straße einzuführen? Sicher wäre das eine große Hilfe und würde außerdem jede Menge Aggressivität im Straßenverkehr verhindern– damit könnte man sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

17. März: St. Patrick’s Day
    War zu bedrückt, um mich zur Parade zu wagen. Habe stattdessen beschlossen, sie mir in meinem gemütlichen Wohnzimmer im Fernsehen anzuschauen, während Katie und Jack die irische Flagge schwenkten.
    » Warum hat der heilige Patrick alle Schlangen aus Irland vertrieben, Mummy?«, fragte Katie und zupfte an den grünen Schleifen, die ich ihr hatte ins Haar flechten müssen.
    Fand den Zeitpunkt nicht geeignet, ihr zu erklären, dass Schlangen ein beschönigendes Symbol für die Todsünde sind. Deshalb vorgeschlagen, lieber den Sambatänzerinnen beim Hinternwackeln zuzusehen. Muss Mum bitten, eines Tages mit ihr ein Gespräch darüber zu führen.
    PS: Habe mich gerade daran erinnert, dass Mum inzwischen praktisch Atheistin ist und vermutlich denkt, es habe den heiligen Patrick nie gegeben. Ihr mangelndes Feingefühl ist wirklich ziemlich lästig.

18. März
    Joe erzählt, ich hätte an den Gesundheitsminister geschrieben und eine durchgreifende Gesundheitsreform gefordert. Er sah mich an, als

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