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Pausensnack

Pausensnack

Titel: Pausensnack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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richtig wach zu werden. In meinem Kopf ist ein Pfeifen, meine Ohren knacken. Vielleicht ist das eine Gehirnerschütterung, aber ich fühle mich fast euphorisch. Voll im Kampfrausch. Ich gebe mir einen Ruck. »Also dann: hallo. Nett, dich kennenzulernen. Ich bin Zoe. Und du sagtest Zombies. Was machen wir jetzt?«
    »Abhauen. Und zwar schnell.«
    Die Gestalten beim Bus wenden sich in unsere Richtung, wahrscheinlich hat unser kleines Drama sie angelockt. Ihre Ächzlaute vermischen sich mit dem Pfeifen in meinem Kopf, ein konstantes Summen, das ich nicht abschütteln kann. Einerseits will ich bleiben, weil sich das so gehört. Ich will sie sehen, die anderen. Will sehen, in was sie sich verwandelt haben.
    Andererseits …
    Blondie hat sie jetzt auch entdeckt. »Wir haben keine Zeit zu verlieren, außer du möchtest so enden wie sie hier.« Sie tritt mit dem Fuß nach dem, was einmal Isabel gewesen ist.
    »Alles klar.« Ich halte ihr eine Hand hin. »Und wie heißt du noch gleich?«
    Ihre Hand ist warm und weich. Sie zieht sich hoch, wirft den geschwärzten Ast in den blutbefleckten Schnee.
    »Ich heiße Alice. Und ich hab dir gerade das Leben gerettet. Dafür hab ich was gut bei dir, aber so richtig.«
    Alice hat einen Plan. Er lautet: rennen wie der Teufel. Nachdem wir dem Plan für fünfzehn Minuten gefolgt sind, steht glasklar fest, dass er revidiert werden muss. Das Adrenalin fühlt sich an wie Bolzen in den Schläfen, während wir durch den verschneiten Wald hetzen; ich hab mir einen von Alices Armen über die Schulter geworfen und ziehe sie voran, trage sie manchmal fast. Hänge runter, durch Täler, Bäume, Schnee, rutschen, schlittern, einen Fuß vor den anderen, zack-zack. Ich stehe total unter Dampf und ackere voran. Ich hab mich noch nie so gut gefühlt.
    Sosehr ich auch auf die Geschwindigkeit abfahre, der Krach in meinem Kopf wird immer lauter und überlagert alle anderen Sinneswahrnehmungen. Ich habe keine Ahnung, wo es hingeht. Wir müssen das klären, ich muss anhalten und Luft holen. Ich bleibe stehen, lehne Alice gegen einen Baum und komme wieder zu Atem, die Hände auf den Knien.
    »Und … wohin genau wollen wir?« Die Worte kämpfen gegen den Krach in meinen Ohren, dieses Pfeifen, das immer lauter wird. Anscheinend ist mir beim Unfall ein Trommelfell geplatzt, oder als Isabel mich angegriffen hat.
    Alice hält sich an dem schneeverwehten Baum fest, mit gehetztem Blick. »Wir dürfen nicht stehenbleiben und alleine gehen schaffe ich noch nicht!«
    »Ja.« Ich richte mich auf und rechne damit, dass mir schwindelig wird. Aber meine Beine sind kräftig. »Das sagtest du schon. Aber ich muss wissen, WOHIN wir wollen.«
    Sie reißt ihren Arm nach hinten in die ungefähre Richtung des Busses. »Weg von denen!«
    Ich sehe den Berg rauf und hoffe beinahe, dass sie aufholen, einfach damit ich sie sehen, sie riechen, mir einen deutlicheren Eindruck von ihnen verschaffen kann. Der Wald ist still. »Und wohin dann?«
    Alice schüttelt nachdrücklich den Kopf. »Nicht zur Burg!«
    »Keine Burgen, okay. Sobald ich eine sehe, laufe ich in die andere Richtung.«
    »Und auch nicht zum Cheery Chomper!«, ruft Alice. »Bloß nicht!«
    »Zum Cheery was?« Ich bin heilfroh, dass sie die Pillen nicht nehmen wollte. Sie hat eindeutig schon was Härteres eingeworfen.
    Sie sackt am Fuß des Baumes zusammen. Ich kann das Blut in ihren Haaren riechen. Ihr laufen Rinnsale die rechte Wange runter wie Brombeersaft. Ich setze mich zu ihr auf den Boden, spüre die Wärme, die ihr Körper ausstrahlt, aber den kalten Schnee unter mir nehme ich kaum wahr. Mein Herz schlägt in der Brust, das Blut rauscht, ich spüre es in jeder Vene, seine Energie sticht Nadellöcher in meine Haut, als würde sie versuchen da rauszukommen. Ich gucke in die Richtung, in die wir laufen; der Wald lichtet sich ein bisschen und weiter vorn könnte eine Straße sein. Es ist nicht völlig dunkel; der Mond schickt ein rauchiges Glühen durch die Wolken und den fallenden Schnee. Wenn es hier irgendwas gibt, dann müssten wir es auch finden.
    »Würdest du mir jetzt vielleicht mal verraten, was eigentlich los ist?«
    Sie stöhnt, als ob ich das längst wissen müsste. »Also, es gibt da diesen kriminellen Pharmakonzern namens Xanthro, der Menschen in Zombies verwandeln wollte – darum haben sie diese Studenten eingestellt, damit die diesen Saft entwickeln, der jeden, der ihn trinkt, zum Zombie macht. So weit klar?«
    »Tolle Zeiten, echt mal.« Mir schwirrt

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