Peace Food
Herzprobleme war er immer bekannt, doch nun muss er nicht nur als Hinweis auf eine
gefährliche Lebenseinstellung gelten, sondern auch auf Fehlernährung, die die
Krebsgefahr drastisch erhöht. Aber nicht nur die Krebsgefahr, auch die in Bezug auf so
ziemlich alle sogenannten Zivilisationskrankheiten, die weit über die in diesem Buch
erwähnten hinausgehen.
Wenn Campbell sagt, »Nahrung zu essen,
deren Cholesteringehalt über 0 mg liegt, ist ungesund«, klingt das natürlich provokativ,
bringt ihn aber keineswegs auf eine Stufe mit den Anhängern chemischen
Cholesterinsenkens. Cholesterin muss und kann durch stimmige Ernährung und eine
entsprechende Lebensein- beziehungsweise -umstellung natürlich gesenkt werden.
F azit: Fleisch, Fisch, Milch, Eier und Fett lassen das Cholesterin
steigen, womit auch die Gefahr nahezu aller Zivilisationskrankheiten wächst. Durch
den Verzehr von pflanzlichem Protein kann man den Cholesterinspiegel effizienter
senken als durch das Vermeiden von Nahrungsmitteln mit hohen Fett- und
Cholesterinwerten. Pflanzliche Ernährung ist der gesündeste Weg zu natürlich
niedrigen Cholesterinwerten, und diese stehen für ein längeres, besseres
Leben.
MILCHPRODUKTE
FÖRDERN – NICHT NUR – KREBS
Die Rolle von Milchprodukten bei der
Entstehung von Krebs lässt sich nicht wegdiskutieren, genauso wenig wie die von Fleisch.
Wenn auf Zigarettenpackungen entsprechende Aufdrucke vor Krebs warnen, obwohl nur 2 von
100 Rauchern Bronchialkarzinome entwickeln, gehören sie konsequenterweise auch auf
Milch- und Fleischprodukte, etwa: »Fleischverzehr führt zu Krebs und Infarkten«, »Dieses
Dessert enthält Milch. Sie kann Krebs verursachen und töten.« Was viele geahnt haben,
lässt sich inzwischen auch wissenschaftlich belegen. Darüber wird im Folgenden noch
ausführlich zu reden sein. Was macht nun Milchprodukte zu solchen Förderern von Krebs?
Über die biochemischen Gründe für die
krebsfördernden Eigenschaften der Milch(produkte) wissen wir inzwischen einiges. Das
Problem ist nur, dass so vieles im Organismus so eng vernetzt ist und wir dazu neigen,
alles einzeln und isoliert zu betrachten. Kein Vorgang im Körper ist aber wirklich
unabhängig vom anderen. Die Natur arbeitet generell mit vernetzten Systemen, die sich
gegenseitig beeinflussen. In diesem Gesamtgefüge vielfacher Rückkoppelungen ist weniges
einfach als gut und anderes als schlecht zu bezeichnen, alles hat an seinem Platz seinen
Sinn und kann schon durch eine geringe Veränderung von Umständen gefährlich werden.
Zu viel des
Guten: das Wachstumshormon IGF-1
Der menschliche Organismus verfügt
über ein Hormon mit der Bezeichnung IGF-1, was für »Insulinlike Growth Factor 1«
s teht, also für den Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor 1. Seine normale natürliche Aufgabe ist es, die Wachstumsgeschwindigkeit
von gesunden Zellen im Sinne von Anregen und die Entsorgung alter, überlebter Zellen zu
regeln. In einer Situation, wie sie offenbar durch den Konsum von viel tierischem Eiweiß
eintritt, fängt IGF-1 an, die Teilungsgeschwindigkeit von Zellen zu erhöhen und die
Entsorgung alter, überflüssiger Zellen zu behindern, was beides Krebs fördert.
Ungünstigerweise wird durch vermehrte Aufnahme von tierischem Eiweiß wie auch besonders
durch Milch noch mehr von diesem unter solchen Umständen plötzlich gefährlichen IGF-1
produziert. Tierisches Eiweiß verändert also nicht nur die Arbeitsweise des Hormons,
sondern veranlasst auch noch seine Überproduktion. 15 Umgekehrt konnten Forscher zeigen, wie eine Diät mit niedrigem
Anteil an tierischem Protein das IGF-1 reduziert.
Heute kann ein erhöhter IGF-1-Spiegel
als Marker für Krebs gelten. So wie hohes Cholesterin für Herzprobleme und auch für
Krebs und eine Reihe anderer Zivilisationskrankheiten steht. 2002 konnten Chan und
Stampfer zeigen, wie erhöhte IGF-1-Werte die Wahrscheinlichkeit, an bösartigem
Prostatakrebs zu erkranken, um mehr als das 5-Fache steigerten. 16
Da Milch immer ursprünglich
Muttermilch und damit Säuglingsnahrung ist und nur von uns zweckentfremdet wird, ist
dieser Zusammenhang gut zu durchschauen. Für ein Neugeborenes – genauso wie für ein Kalb
– ist dieses spezifische Wachstumshormon sinnvoll, denn beim Säugling geht es vor allem
um Zellvermehrung und Aufbau eigener Strukturen. Der Abbau von alten Zellen ist weniger
bedeutsam und
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