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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Gordon
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ein paar Meilen vor der Küste von Mohan Tiefsee-Ölfelder entdeckt worden. Als Managerin der Obelisk – der größten und modernsten Bohrinsel in diesen Gewässern – war sie darauf vorbereitet gewesen, über die Technologie und die Entwicklungen in der Offshore-Ölförderung zu sprechen.
    Doch jetzt, als sie hier war, erkannte sie den wahren Grund. Sie war nicht vorgeladen worden, um über Horizontalbohrungen und Dampfeinspeisung zu sprechen oder zu erklären, wie sie den Ertrag aus einem Unterwasser-Ölfeld kalkulierte. Man hatte sie hierherbestellt, um ihr die Leviten zu lesen.
    Zunächst hatte alles recht angenehm begonnen. Die sechs Männer und die eine Frau, die ihr an einem hufeisenförmigen Tisch gegenübersaßen, wirkten wesentlich menschlicher als im Fernsehen: kleiner, älter, faltiger, mit Schuppen auf den Schultern und von Kaffee verfärbten Zähnen. Sie sahen aus wie eine Gruppe von Pensionären, die in ihrer Sonntagskleidung im Altersheim herumsaßen.
    Die ersten Fragen waren neutral gewesen: Wie groß wurden die Öl- und Gasreserven im Südchinesischen Meer eingeschätzt? Wie viele Bohrinseln gab es dort? Wie viele Öltanker passierten die Straße von Malakka?
    Dann setzte Senator McClatchy, der Vorsitzende des Unterausschusses, die Befragung fort. Er war ein tatterig wirkender alter Knabe, der sich sein dünnes Resthaar über seine Glatze kämmte und dessen linke Hand leicht zitterte. Seine wässrigen Augen wurden von dicken Brillengläsern vergrößert, was ihm ein leicht idiotisches Aussehen verlieh. Er lächelte irritiert, als sei er sich nicht ganz sicher, wo er sich befand.
    »Miss Murphy, es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie den ganzen Weg von Mohan hierhergeflogen sind, nur um mit uns zu sprechen.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Senator«, erwiderte Kate Murphy.
    »Wir wissen das zu schätzen. Mir ist bewusst, dass Sie eine Menge zu tun haben, dass Sie sich um alle möglichen wichtigen Dinge kümmern müssen. Ich möchte wetten, eine Ölbohrinsel zu leiten, muss für eine junge Frau wie Sie außerordentlich … außerordentlich …« Er schien den Faden zu verlieren.
    »Vielen Dank, Senator«, sagte sie, nachdem sich die Schweigepause peinlich in die Länge gezogen hatte.
    Dann verschwand das nichtssagende Lächeln des Senators, und seine Augen schienen klarer zu werden. »Nachdem wir jetzt die notwendigen Formalitäten hinter uns gebracht haben … Könnte ich Sie dazu bewegen, mir zu verraten, warum Sie und die letzten vier Zeugen von Trojan Energy mich, diesen Unterausschuss und das amerikanische Volk angelogen haben?«
    Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. » Wie bitte?«
    »Lassen Sie mich die Frage umformulieren. Stimmt es etwa nicht, dass Ihre Firma, Trojan Energy, im vergangenen Jahr wiederholt Lösegeld an Piraten gezahlt hat?«
    Sie stammelte: »Piraten?«
    »Islamisten. Dschihadisten. Aufständische. Nennen Sie sie, wie Sie möchten, aber beantworten Sie bitte meine Frage.«
    »Ich bin mir wirklich nicht sicher, was …«
    »Und stimmt es etwa nicht, dass diese Piraten eng mit islamistischen Terroristen auf den Philippinen, in Malaysia und im Sultanat Mohan zusammenarbeiten?«
    »Sir, ich war davon ausgegangen, dass ich hierherbestellt wurde, um über Ölbohrverfahren Auskunft zu geben.«
    Senator McClatchy breitete die Arme weit aus und schenkte ihr ein breites Lächeln. »Sind Sie das?« Sein Lächeln verblasste ganz leicht. »Und ich bin davon ausgegangen, dass Sie hier sind, um die Fragen, die ich Ihnen stelle, wahrheitsgemäß und vollständig zu beantworten. Jegliche Frage, die ich Ihnen stelle.«
    »Ich wollte nur …«
    »Sie wollten nur was? Sie wollten nur von Ihrem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen zu schweigen, um sich nicht zu belasten?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Warum sagen Sie diesem Ausschuss dann nicht einfach die Wahrheit? Dass Trojan Energy den Terrorismus finanziert.«
    Kate Murphy spürte, wie sich auf ihren Wangen rote Flecken bildeten – wie immer, wenn sie im Begriff war, etwas zu sagen, was sie nicht sagen sollte. Deshalb hielt sie den Mund.
    Senator McClatchy warf einen Blick in seine Notizen. »Wie viel wissen Sie über einen Mann namens Abu Nasir?«
    »Nur, dass er eine Art Terrorist in Mohan ist. Ich meine, falls er tatsächlich existiert. Manche Leute denken offenbar, er wäre nur ein Mythos.«
    »Oh, er ist kein Mythos. Das garantiere ich Ihnen.« McClatchy fixierte sie lange mit seinem Blick. »Ist Ihnen bewusst,

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