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Pechstraehne

Pechstraehne

Titel: Pechstraehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Medien sind manchmal wirklich eine große Hilfe.«
    Gecks reichte seinen Kollegen den Ausdruck einer Luftansicht, die er über einen Kartendienst gemacht hatte.
    »Meine Herren, ich gebe dir recht«, meinte Thilo Hain. »Da würde ich auch gern wohnen.«
    »Siehst du. Und wenn du dann noch weißt, dass der Mann und seine Frau offiziell knapp über der Armutsgrenze dahinvegetieren, bekommt der Ausdruck zwielichtige Gestalt schon eine gewisse Berechtigung.«
    »Vielleicht hat seine Frau ja das Vermögen mit in die Ehe gebracht?«, gab Lenz zu bedenken, was ihm ein nachdrückliches Kopfschütteln und einen ziemlich bösen Blick von Gecks einbrachte.
    »Jetzt beleidigst du aber wirklich meine Intelligenz, mein Freund«, beschwerte der sich. »Selbstverständlich war mir diese Idee auch gekommen, aber weder er noch sie haben jemals eine größere Erbschaft gemacht. Alles geprüft und für nicht geschehen befunden.«
    »Tja, dann bleibt uns nichts weiter zu tun, als diesem zwielichtigen Herrn einen Besuch abzustatten, was meint ihr?«
    Gecks nannte ihnen die Adresse.
    »Ach ja, was den Mann auf dem Phantombild angeht, ist die Suche in allen unseren Systemen negativ ausgefallen. Entweder, die Zeichnung ist nicht gut genug, oder der Kerl ist wirklich noch nie in irgendeiner Form aufgefallen.«
    »Aber die Fahndung läuft doch?«
    »Groß und laut und honigdick«, gab Gecks säuerlich zurück.
    »Gut. Das wäre dann alles«, wollte Lenz ihn verabschieden, hatte jedoch noch ein weiteres Anliegen an seinen Kollegen.
    »Versuch doch mal herauszufinden, was aus der ersten Frau von Rudolph Gieger geworden ist. Sie soll angeblich in einem Pflegeheim gelandet sein, aber das ist nirgends belegt.«
    »Also willst du, dass ich die Nadel im Heuhaufen suche.«
    Lenz klopfte ihm auf die Schulter.
    »Wenn es einer schafft, dann doch du, RW.«
    »Gottverdammter Schleimer«, murmelte Gecks, verabschiedete sich und wandte sich zum Gehen. Dann jedoch blieb er stehen und drehte sich noch einmal um.
    »Die Lippenleserin hat übrigens abgesagt, weil sie plötzlich krank geworden ist. Ich bin aber, neben den ganzen anderen Aufgaben, die ich zu erledigen habe, dabei, einen Ersatz für sie aufzutreiben.«
    Damit verließ der grauhaarige, untersetzte Polizist endgültig die Bank.

    *

    »Die Nummer mit diesem Eisenberg klingt schon irgendwie komisch, was meinst du?«, wollte Hain von seinem Boss wissen, nachdem er den Kombi gestartet und sich in den Verkehr eingefädelt hatte.
    »Lass ihn uns ansehen und mit ihm reden, Thilo. Vielleicht gibt es für die Diskrepanz zwischen seinem Einkommen und seinem Lebensstil eine ganz einfache Erklärung.«
    »Ja, vielleicht«, murmelte der junge Oberkommissar, während er die linke Hand an die Düse der Klimaanlage hielt, um zu testen, ob schon etwas kühle Luft in den brütend heißen Innenraum gelangte.
    Den Rest der Fahrt in den Stadtteil Wilhelmshöhe brachten die beiden Kriminalpolizisten schweigend hinter sich. Jeder hing seinen Gedanken nach, schwitzte und sehnte sich nach etwas Kaltem zu trinken. Dann hatten sie die ruhige Seitenstraße erreicht.
    »Ich rolle einmal kurz durch«, erklärte Hain seinem Boss, »damit wir uns ein Bild machen können, wie der Herr wirklich lebt. Vielleicht ist sein Anwesen in der Realität ja gar nicht so schnieke wie auf RWs Foto.«
    Diese These musste er allerdings kurz darauf, unterlegt mit einem neidischen Pfiff durch die Zähne, zurückziehen, denn schon von Weitem war dem Gelände anzusehen, dass hier nicht mit dem Rotstift in der Hand gebaut worden war. Neben dem großzügig geschnittenen, im Bungalowstil errichteten Haus, das von hoch gewachsenen Büschen von der Straße abgeschirmt wurde, gab es eine riesige Doppelgarage und in deren Anschluss einen Carport für das von Gecks bereits beschriebene, unglaublich luxuriös anmutende silbern glitzernde Wohnmobil.
    »RW hat recht, das Ding kostet garantiert eine halbe Million«, raunte Lenz seinem Kollegen zu, der langsam an dem Grundstück vorbeifuhr und den Japaner am Wendehammer der Sackgasse ausrollen ließ.
    »Tja, so weit kommt man offensichtlich mit lumpigen 25.000 Euro, wenn sie von der Nordhessenbank überwiesen werden«, spottete Lenz.
    »Nur kein Neid. Wir können uns etwas Derartiges zwar nicht leisten, dafür müssen wir aber auch keine Angst haben, dass die Bullen überraschend an der Tür klingeln und dumme Fragen stellen.«
    »Auch wieder wahr.«
    »Gehen wir die paar Schritte, oder soll ich

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