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Pedro Juan Gutiérrez

Pedro Juan Gutiérrez

Titel: Pedro Juan Gutiérrez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schmutzige Havanna Trilogie
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stinkst aus dem Arsch nach Scheiße!« »Ich?!«
    »Verdammt noch mal, du hast dich voll geschissen, du Sau!« »Die Sau bist du! Dein Schwanz stank wie die Pest, und ich habe ihn dir trotzdem gelutscht.«
    »Das ist nicht dasselbe!« »Und ob!«
    »Du bist eine Sau mit deinem verschissenen Arsch!«
    »Und du bist wohl der feine Herr, was? Sogar dein Schwanz ist abgeschlafft. Du bist in der Scheiße von Quibú geboren, also tu nicht so!«
    »Aber ich habe keinen verkackten Arsch!« Der Rum stieg uns zu Kopf, und wir beschimpften uns weiter. Immer weiter. Schließlich warf sie mich hinaus und sagte, sie wolle mich nie wiedersehen.
    Ich ging. Ich verließ El Palenque, weil Dinorah eine Santera war, und ich wollte nicht von ihr verflucht werden. Daraufhin widmete ich mich leichteren Dingen, die mir auch mehr einbrachten. Ich ging anschaffen, aber nur mit älteren Touristinnen. Ich kann Schwule nicht ausstehen. Wirklich nicht. Ich werde ausfallend und möchte sie am liebsten in den Arsch treten. Mit alten Weibern ist das anders. Es gibt sogar interessante alte Weiber. Das Geschäft ist leicht. Man zieht sich ein ärmelloses Hemd an, um die Muskeln zu zeigen. Dann lehnt man sich an eine Mauer in der Nähe eines Hotels, und gut. Alte Weiber mit Kohle kommen allein, magisch angezogen wie Fliegen vom Zucker. Manchen von ihnen gefallen Schwarze, aber sie machen ihnen auch Angst. Sie glauben, die seien alle Mörder und Diebe. Und ich nutze das aus.
    »O ja, das da sind schreckliche Mörder, furchtbar brutal. Sie schlagen gerne Frauen, denn sie sind Söhne des Leibhaftigen. Nein, du darfst dich nie mit ihnen einlassen, sie können dich umbringen. Mit ihren Riesenschwänzen zerreißen sie dich glatt. Dann lassen sie dich blutend auf dem Bett liegen und hauen mit allem ab, was dir gehört. Ich kenne viele Frauen, denen das passiert ist.«
    Sie glauben dir alles. Sie sehen dich entsetzt an und glauben jedes Wort und bitten dich um deine Telefonnummer, damit sie die an ihre Freundinnen weitergeben können, die bald hier Ferien machen wollen. Sie leben nicht in der Realität. Sie glauben, dass alle Welt Telefon hat und ein Auto und Filetsteak zu Mittag. Blöde Kühe. Naiv, was weiß ich. Aber ich habe mich amüsiert und gut gelebt, nur das zählt. Manchmal waren sie echte Wracks, zerstört von der Zeit und schlechter Behandlung. In solchen Fällen muss man Künstler sein - echter Künstler. Man muss das Licht ausschalten, die Gardinen zuziehen, Musik auflegen, einen Schluck Rum trinken, die Augen zumachen, an eine andere Frau denken, sich aufputschen, und los geht's. Ein kühles Bier kann jeder trinken, da ist nichts bei. Schwierig bei den alten ungeliebten und zerstörten Frauen war, dass sie wie warmes Bier schmeckten. Oh, wie grausam bist du Leben mit alten Frauen, zerrst sie durch den Wolf und machst aus ihnen drittklassiges Hackfleisch!
    Auch einige nette waren darunter. Eine von ihnen war Dina Peralto. Sie wollte, dass ich Italienisch lernte, um mit ihr in Florenz zu leben. Sie fuhr völlig auf mich ab. Sie hatte tausend Falten im Gesicht, nahm zehn verschiedene Cremes und lebte nur von Mohrrüben und Vollkornbrot. Bei jedem Treffen aß ich zwei fette Steaks. Sie sah mir glücklich zu und zahlte. Vom Leben wusste sie nichts, und alles, was ich mit ihr machte, war für sie ein Festmahl. Unglaublich, aber wahr, ihre Möse war rosa, eng, feucht, jugendlich und roch lieblich und appetitlich. Der gute Grund dafür war, dass ihr Mann vor kurzem gestorben war, im Alter von dreiundneunzig. Sie war einundsechzig. Sie erzählte mir Geschichten von all ihren Weltreisen und wie zärtlich der alte Mann zu ihr gewesen war.
    »Ich kümmere mich um alles, du brauchst nur Bridge und Golf spielen.«
    Mich nannte sie immer ihren »machiavellistischen Gigolo«, erklärte aber nie, was sie damit meinte. Wir verbrachten einen guten Monat miteinander, und ciao. So läuft das Geschäft, und das ist gut so. Man kann mit diesen alten Frauen ein paar Tage ertragen, nach einem Monat will man sich die Pulsadern aufschneiden.
    Es war eine üppige Zeit. Gutes Essen, jeden Tag zu trinken, Geld in der Tasche, guter Tabak. Und viele Geschichten in meinem Kopf nahmen Gestalt an. Das einzige Problem war die Polizei. Eines Tages regte ich mich zu sehr auf. Wir waren etwa zwölf, dreizehn Typen und standen auf der Straße hinter dem Hotel Noiba und warteten. Vor uns hielt Chiquitico mit seinem Taxi. Er war ein Kumpel von uns und kassierte zwanzig Dollar von dem,

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