Peinliche Liebschaften
entrüstet.
„Nein, der gehört einem Freund von mir. Der ist gerade verreist. Der hat Urlaub.“
Ich sah mir die DVDs an, die in dem Regal neben dem Fernseher standen und las Titel, wie: „Das perverse Fickluder oder Schwanzgeile Mösen“
„Aha, dann gehören wohl diese DVDs auch Deinem Freund, oder was?“
„Ja, ja, das sind alles seine.“
„Und wieso stehen die dann in Deinem Regal?“
„Damit sie seine Eltern nicht finden. Glaube mir bitte, ich erzähle die Wahrheit.“
Plötzlich kam die Wende. Der Papagei sagte auf einmal:
„Wo ist der Peter? Wie heißt Du? Ich heiße Bubi Lehmann.“
„Aha, das ist ja interessant. Der Papagei sorgt selbst für die Aufklärung dieses mysteriösen Falles. Bubi Lehmann, Peter Lehmann. Der Papagei heißt also auch Lehmann wie Du? Und Dein Kumpel heißt wohl auch Lehmann? Alle heißen sie Lehmann. Jetzt ist mir alles klar. Der Papagei gehört also Dir. Du schaust Dir jeden Abend diese Pornofilme an und der Papagei quatscht nach, was er darin so alles hört. Habe ich recht?“
Peter schaut mich mit rotem Kopf an und schwieg zustimmend. Er verteidigt sich nicht mehr, fühlt sich wahrscheinlich von mir überführt. Ich setzte meine Ausführungen im Stile eines Kommissars fort.
„Und aus Angst davor, er könnte quatschen, wenn ich bei Dir bin, hast Du ihn vorsorglich mit einem Tuch abgedeckt. Du hast also nicht damit gerechnet, dass ich bei Dir schlafen würde. Und dann hast Du noch etwas vergessen, Peter, nämlich die automatische Abdeckung des Käfigs, wenn es hell wird. Daran musst Du noch arbeiten, Mister Einstein. Alles ist relativ. Weißt Du, wie ich es gemacht hätte? Ich hätte den Bauer einfach in ein anderes Zimmer gestellt. Das nächste Mal weißt Du Bescheid. Wenn Du wieder mal Damenbesuch hast.“
Peter war das alles jetzt sichtlich peinlich.
„Okay, Du hast Recht. Mir ist es auch peinlich. Aber irgendwie muss ich ja auch meine sexuellen Erfahrungen machen. Versteh mich doch!“
Peter saß in seinem Bett wie ein Häufchen Unglück. Auf einmal tat er mir leid. Natürlich hatte er Recht. In seinemAlter und keine Freundin. Ich konnte ihn gut verstehen. Ich vergnüge mich ja auch dann und wann mit meinem Dildo, obwohl es mir an Jungs nicht mangelt. Aber die sind manchmal ganz schön grob und gefühllos. Die denken nur an sich. Ich weiß doch am besten, was mir gefällt.
Ich legte mich wieder ins Bett und gab Peter einen Kuss.
„Du bist also nicht mehr böse?“ fragte er mich.
„Nein, bin ich nicht, Peter.“
Ich legte mich auf den Rücken und der Papagei rief: „Steck ihn rein! Steck ihn rein!“
„Hast Du gehört?“ fragte ich Peter und lachte dabei laut. Er antwortete nicht, sondern legte sich auf mich. Sogleich spürte ich seinen prallen Schwanz in meiner Muschi. Diesmal ging bei ihm so richtig die Post ab und nicht nur für zwei Sekunden. Peter stellte sich gar nicht so dumm an. Vielleicht ist von den Pornofilmen doch etwas hängen geblieben. Mir war es ganz recht.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2009 Lisa Stern
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH , Norderstedt
ISBN-13: 9783844831771
Coverfoto: Lizenz von PH-Foto
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