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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Bogenschützen und den Mann mit der Peitsche, und wir ließen das Schiff vor dem Wind treiben, wobei das Boot der Aufseher versuchte, uns in Bogenschußweite zu folgen.
    Aber die Rits hielten sie auf, sie kletterten auf die Boote und kamen uns nach. Wir nahmen zweiundzwanzig von ihnen an Bord, ehe wir uns vom Wind weitertreiben lassen mußten, weil der Schwarm von Tantal hinter uns herkam.«
    »Ihr habt einige zurückgelassen.«
    »Ja. Sie riefen uns zu, wir sollten fahren. Die an Bord behaupteten nachdrücklich, daß alle zugestimmt hätten. Sie hatten auch einen Plan gehabt, und so verloren wir sieben an die Tantal. Das hat mich immer belastet, aber Zepherre, ihr Anführer, sagte, sie hätten sich vorher darüber geeinigt, daß alle die Flucht einiger unterstützen wollten. Wie sie es sahen, mußten diese zurückkehren und das ganze Volk warnen, damit es gegen die wachsende Bedrohung durch die Tantal und ihre Sklaverei eine Verteidigung aufstellte und organisierte.
    Als sich der Wind schließlich legte, mußten wir uns wieder nach Norden und Westen zu dem Archipel namens Cwebb zurückarbeiten, um die Rits abzuset-zen. Inzwischen war es wirklich Winter geworden, und wir kamen wieder nach Westen über das Bittermeer, mit Schnee und heftigen Stürmen im Rücken.
    Schließlich liefen wir auf Grund und verbrannten das Boot, mehr als hundert Ayas nördlich des Tals der Nokushi, und wir hatten eine schwere Zeit, bis wir dorthin gelangten. Aber die Rits hatten uns genau im Reisen zur Winterszeit unterwiesen. Sie sind daran gewöhnt und tun es mit langen schmalen Holzbret-tern, die sie unter die Schuhe binden. Sie behaupten, daß diese Art auf dem Schnee zu laufen von den Alten auf sie gekommen sei, was ich aber nicht glaube.
    Jedenfalls schafften wir die Reise. Igon wurde wieder mit seiner Familie vereint, genau wie Tishtak und Moggon. Der vierte Sentani, dessen Name Pokinnikani ist, gehörte zur Zentralbande aus dem hohen Gras, aber ...«
    »Aii, Pelbar«, sagte Yall, ein Mann von der Südspitze, »dann ist Pokinnikani also am Leben. Ich habe seine Familie bei der Sommerversammlung getroffen, vor einigen Jahren schon, und sie trauerten, weil sie ihn verloren hatten. Sie wußten nicht, was mit ihm geschehen war.«
    »Er war noch am Leben, als ich das Tal der Nokushi verließ«, gab Jestak zurück. »Aber das ist einige Zeit her. Er hatte erst zu seinen Leuten zurückkehren wollen, wenn sich eine gute Gelegenheit bot, denn er hätte, wenn er nicht weit nach Norden gehen wollte, allein Peshtak-Gebiet durchqueren müssen. Aber wenn alles gutgegangen ist, ist er wieder zu Hause.«
    »Und du, Jestak«, sagte Mokil. »Du bist dann ein Sentani geworden?«
    »Nein. So einfach war es nicht. Ich war schon bereit dazu, aber es war natürlich ihre Entscheidung. Damals ahnte ich zum erstenmal, daß alle Menschen in den Stämmen gleich sind. Wir Völker aus dem Westen sprechen alle Dialekte ein-und derselben Sprache, und inzwischen bin ich davon überzeugt, daß wir vor der Zeit des Feuers alle ein einziges Volk waren.«
    »Ahhh. Pah«, sagte Mokil, und ein allgemeines, mißbilligendes Gemurmel lief durch die Reihen.
    Jestak lachte nur und zuckte die Achseln. »Ich habe viel von der Welt gesehen, obwohl ich noch jung bin.
    Ich bin jetzt gleichzeitig ein Sentani und ein Pelbar, der einzige, von dem man je gehört hat. Ich habe im Gefängnis und später in Innanigan mit den Shumai gegessen und zusammengerollt zwischen Rits geschlafen, damit wir nicht erfroren. Ich habe einem sterbenden Peshtak Fischsuppe eingeflößt, weil er mir leid tat und weil seine Gefährten wegen seines Ge-stanks nicht in seine Nähe kommen wollten. Ich habe sogar bei den Tantal erlebt, daß sie ihren Gefangenen gegenüber Milde zeigten. Sie sind keine Ungeheuer, obwohl sie sich eine Gesellschaftsform erwählt haben, die viel Grausamkeit einschließt. Ich war in den Städten des Ostens – in dreien davon – und dann auf den Ostinseln und habe so erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen uns allen entdeckt, daß ich keinen Grund sehe, warum wir uns so feindselig gegenüberstehen müssen. Es ist nur die Angst. Sie erwächst aus der Tatsache, daß wir so wenige Menschen sind und von der Größe des Landes verschluckt werden.«
    Es war deutlich erkennbar, daß die Sentani seine Meinung nicht teilten, und einige standen auf und wollten zu ihren eigenen Leuten zurückschlendern.
    Auch Jestak erhob sich. »Bitte wartet!« sagte er.
    »Nur noch einen Augenblick. Ich habe in

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