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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ihm suchte. Dailith, der fast genauso groß war wie der Axtschwinger, stand schwermütig am Ufer und starrte sie an.
    Als das Schiff Fahrt aufnahm, stieß jemand die Protektorin am Ellbogen. Als sie sich umdrehte, stand da die Nordrätin und sagte: »Es hat sich zum Schlechten gewendet, Protektorin. Wir warten auf dein Versprechen, zurückzutreten.«
    »Ihr sollt es bekommen, Rickor, aber zuerst wollen wir sehen, wie das hier ausgeht. Es ist noch Zeit. Lange werdet ihr nicht zu warten brauchen.« Als sie sich umdrehte, um zu gehen, stützte sie sich auf die Nordrätin und atmete schwer.
    Tor war nach Nordwall gegangen und hatte Tristal mitgenommen, der jetzt mühelos hinter seinem Onkel herlief. Er war fast genauso groß und ging schnell in die Breite. Tor sah, daß die Stadt im Norden sich auf mehr vorbereitet hatte, als wahrscheinlich kommen würde. Tag hatte ein Kommunikationssystem entworfen, das die ganze Gemeinde bei einem Angriff, ganz gleich, an welchem Punkt er erfolgte, warnen würde.
    Die beiden Männer unterhielten sich lange über Eolyns Abreise. »Ich habe zu viele Pelbarschriften gelesen«, sagte Tor. »Vorher hätte ich den ganzen Haufen einfach gefangengenommen und diese Waffen vernichtet.«
    »Vielleicht hättest du das tun sollen. Wieviele haben sie?«
    »Zwei Waffenhelme und einen Handstrahler. Ohne sie sind sie fast hilflos.«
    »Und mit ihnen?«
    »Das ist schwer zu sagen. Sie könnten einer Armee standhalten – wenn die Armee über ein Feld marschiert käme. Diese Peshtak wandern nun schon die ganze Saison nach Westen, und die einzigen Menschen, die sie gesehen haben, sind von ihnen getötet worden. Sie sind wie Rauch.«
    »Vielleicht könnten wir sie auch jetzt noch überho-len.«
    »Ich glaube nicht, daß Eolyn das dulden würde. Ich verstehe sie nicht. Sie ist ohne Mitleid.«
    Die beiden fielen in Schweigen. Tia und Tag brachten Stantu herein, der Tor begrüßen wollte. Der Axtschwinger stellte überrascht fest, wie sehr Stantu nachgelassen hatte. Als sie sich umarmten, sah er den Tod in Stantus Augen. Auch Entschlossenheit sah er.
    »Ganz gleich, was sie mit uns machen, an den Geist kommen sie nicht heran, Stantu«, sagte Tor. Er wünschte, daß er das selbst so ganz glauben könnte.
    Er wußte, daß Stantu diese Seite der Frage voll verstand.
    »Jedenfalls nicht an den Kern des Geistes«, gab Stantu zurück. »Ich bin entschlossen. Es tut mir nur leid, Tag alleine zurückzulassen.« Als Tor zu ihr hinschaute, sah er auch in ihren Augen Entschlossenheit.
    »Es ist schon seltsam, wenn man in einem Krieg ge-tötet wird, der vor tausend Jahren oder noch früher geführt wurde«, fügte Stantu hinzu.
    Die Freunde unterhielten sich eine Zeitlang, dann begleiteten sie Stantu und Tag nach Hause. Dort gab der immer schwächer werdende Shumai Tristal ein Klappmesser, abgegriffen, aber scharf. »Ich bekam es von Sima Pall, der früheren Protektorin hier«, erklärte er. »Es war zweimal im Emerigebiet. Ich habe Stieren damit das Herzblut abgezapft und die Fensterstürze meines Heims hier geschnitzt. Es ist einsatzbereit und voller Hoffnung, genau wie du.« Er lächelte schwach, als er das sagte. Tristal war verlegen, nahm aber das Messer und umarmte zuerst Stantu und dann Tag.
    Bald sahen alle, daß Tor unruhig war. Schließlich sagte er: »Ich glaube, ich kehre lieber nach Pelbarigan zurück.«
    »Jetzt? Es ist fast Mitternacht.«
    »Ja. Aber ich habe eure Karte gesehen, auf der die vier Peshtaküberfälle verzeichnet sind. Das ergibt ein Muster. Sie greifen in Flußnähe an. Dann verschwin-den sie. Wenn man das Suchschema zugrundelegt, müssen sie vom Gray-Ash-Fluß nach Westen und jetzt vom Oh aus nach Norden gezogen sein. Das bedeutet, daß sie jetzt vielleicht dicht an Eolyns Route sind, außer, sie haben sich nach Süden und wieder nach Westen gewandt. Ich kann das Unheil fast riechen. Könnt ihr uns ein Pfeilboot leihen?«
    »Natürlich. Nimm dir nur eins! Ich komme mit dir ans Ufer. Wie willst du rudern?«
    »Ich habe ein Paddel, das Stel speziell für mich geschnitzt hat.«
    Später runzelte Jestak verständnislos die Stirn und sah Tristal und Tor nach, wie sie in die Strömung hinaustrieben, zwischen ihnen undeutlich der Schatten Rarans.
    »Es wird etwas passieren«, sagte Tia.
    »Fängst du auch noch an? Sieh sie dir an! Für einen Mann mit einer Hand rudert er gut.«
    Die Nacht des folgenden Tages brach herein, als Tristal und Tor Pelbarigan erreichten. Tristal war völlig erschöpft,

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