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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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primitive Hütte aus aufeinandergestapeltem, miteinander verflochtenem Gestrüpp, schwer bewacht. Da würden sie sein. Er arbeitete sich näher heran. Was sollte er tun? Einer der Peshtak stand mit einer Helmwaffe in der Hand in der Nähe von Butto und sah bei der Folterung zu.
    Tor drehte Celestes Stock ein wenig auf und zeichnete einen Kreis auf Buttos Rücken. Der schwere Mann fuhr auf und sah sich um. Tor winkte leicht mit einer Hand und hoffte, daß Butto ihn nicht verraten würde. Butto wirkte niedergeschlagen, deprimiert, aber als er Tor sah, zuckte er zusammen und faßte sich ein wenig, indem er sich am Kopf kratzte. Dann ließ er den Kopf wieder auf die Brust sinken. Tor sah, daß man ihn geschlagen hatte.
    Plötzlich verkündete Butto mit orakelhafter Stimme: »Der alte Dichter Jeffers hatte recht, als er sagte: Glückliche Menschen sterben unversehrt, lösen sich auf innerhalb eines Augenblicks, sie hatten, was sie wollten, keine harten Gaben; die Unglücklichen verharren noch eine Weile, aber Schmerz vergißt man mit Freuden;
    gab einer jedoch sein Herz an eine Sache oder ein Land, so mag sein Geist dort noch eine Zeitlang verweilen und untröstlich zusehen.
    Ich fragte mich, wie lange der Geist, aus dem sich diese Verse ergießen, wohl noch standhält, wenn die Nasenflügel abgekniffen sind, das Gehirn verfault in seinem Gewölbe oder in Feuers Gewalt brodelt,
    um dann als Asche in Metall zu liegen. Ich dachte ...«
    Buttos Peshtakbewacher, der ihn mit steigender Verwirrung und immer größerem Zorn beobachtet hatte, drehte sich um, zischte: »Ruhig, du blasses Schwein!«
    und schlug ihn mit dem Schwertknauf nieder.
    Butto taumelte hoch. Tor zeichnete mit dem Stock eine schwache Linie an seinem Bein entlang. Butto nickte zweimal, blickte sich um, wandte sich dann wie geistesabwesend dem Mann mit dem Helm zu und deutete unauffällig mit dem Daumen auf ihn.
    Tor zielte mit dem Stock in voller Stärke auf den Peshtak. Der schrie auf und faßte sich an die Ohren.
    Wie der Blitz hatte Butto die Hand hinübergestreckt und mehrere Knöpfe berührt, dann schrie er: »Bete wie Stel« und drückte sich die Handballen an die Augen. Tor begriff, rollte sich hinter den Felsen und vergrub sein Gesicht im linken Unterarm. Er spürte eine Hitzewelle und sah durch Arm und Augenlieder hindurch rotes Licht, als der Helm aufblühte und plötzlich in einem riesigen Ball aus brüllendem, wei-
    ßem Feuer explodierte, der das ganze Zentrum des Tales in Brand setzte, die ganze Gruppe der Komps, alle hier versammelten Peshtak und Butto selbst waren auf der Stelle tot.
    Tor blickte betäubt auf. Als er sich umdrehte, sah er, daß die Wachen an der Hütte vom Blitz geblendet waren. Sie standen im brennenden Gras, schrien vor Entsetzen und hielte sich die Hände vors Gesicht. Die ganze Vorderseite der Hütte rauchte und loderte. Tor hastete durch brennende Blätter und Gras und fällte die sieben Wächter mit schnellen, wirbelnden Schlä-
    gen seiner Axt. Im Inneren konnte er Eolyn schreien hören. Er stürzte um die Rückseite herum, traf auf drei Peshtak und tötete sie alle drei mit einem wirbelnden Schwung.
    Er riß Matten und Rinde von der Rückwand der Hüte weg, hackte auf Schößlinge und Verbindungen ein. Als er hineinhechtete, spürte er, wie ein Messer in seinen rechten Arm eindrang. Wieder schwang er die Axt in der raucherfüllten Dunkelheit, fühlte, wie sie zubiß und tief einschnitt und steckte sie zurück in die Scheide. Im Rauch sah er Eolyn gefesselt liegen. Er schob seinen amputierten Arm unter ihre Schultern und rannte mit ihr durch das Loch in der Rückwand der Hütte hinaus.
    Eolyn schaute benommen auf. »Royal, Royal«, sagte sie. Tor ging zurück, fand den Alten in dem brennenden Bauwerk und schleppte ihn hinaus. Mit der Schneide seiner Axt hackte er den beiden die Fesseln durch und brachte sie weiter nach hinten, weg von der Hütte. Als er sich umdrehte, sah er, daß das Feuer weiterkroch, nach Süden, aber in der Feuchtigkeit langsamer wurde. Er schauderte und wandte achselzuckend den Blick ab.
    »Eo«, sagte er. »Wo sind die anderen Waffen?«
    »Beide Helme waren beieinander. Wahrscheinlich sind sie beide explodiert. Wo der Handstrahler ist, weiß ich nicht. Mein Gott, wie bist du hergekommen?«
    »Am ersten Tag sind Dailith und ich auf Pferden geritten. Dann bin ich gelaufen.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Ermüdend. Laß das jetzt! Wo sind die anderen?«
    »Andere? Das waren alle.«
    »Niemals. Ach, da

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