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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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um zu reifen, doch mit etwas individueller Pflege trugen diese Pflanzen wunderbar. Durch genetische Selektion hatte man Bohnen gezüchtet, die doppelt so groß waren wie die früheren.
    Ruthan liebte es, sie trocken und roh zu kauen, obwohl sie hart und zäh waren, aber sie achtete darauf, daß das niemand erfuhr. Die Sitten und Vorur-teile von Kuppel und Ebenen verlangten, daß man fast ausschließlich künstlich aufbereitete Nahrung aß – so aufbereitet, daß die einzelnen Bestandteile nicht mehr zu erkennen waren. Ruthan hatte Gerüchte über die Gründe gehört, die hinter dieser Politik standen, aber sie waren so makaber, daß sie schauderte, wenn sie daran dachte.
    Die Bohnen auf der Südseite zogen sich die Wand hinauf und berührten schon die Schnüre an der Dek-ke, sie strebten nach dem Licht. Es war Zeit, sie zu-rückzuschneiden, wobei jeder Schnipsel sorgfältig aufbewahrt und in den Trichter geworfen wurde, der den Salatwürfelprozessor speiste. Bald würden sie und die Komps die Ranken wieder nach unten ziehen und neue Lichtstreifen in die Lauben einschieben, so daß die Ranken von beiden Seiten Licht bekamen. Sie dachte an Dexter. Es war erfreulich, aber auch beun-ruhigend. Sie würde ihre Gefühle bald mit Drogen dämpfen müssen, um sich von Tendenzen zu alten und sinnlosen Verhaltensweisen zu befreien. Andererseits, was hatten denn Kuppel und Ebenen sonst zu bieten? Sie würde sich überlegen, ob sie die Dro-gentherapie machte.
    Inzwischen hatte Dexter in seinem Quadranten auf Ebene fünf die Verantwortung für die Nagerabteilung, die einzige Quelle für tierisches Protein. Er brauchte keine Komps, da das ganze Verfahren reibungslos automatisch ablief, aber gelegentlich lieh er sich jemanden aus dem Komp-Pool für eine allgemeine Säuberung aus – oder um Gesellschaft zu haben.
    In diesem Augenblick dachte er nicht an Ruthan. Er stand auf den Händen, fast vollkommen reglos, die knotigen Muskeln an seinem Arm waren angespannt, aber völlig unter Kontrolle und zitterten noch nicht.
    Hoch oben hockte auf jedem seiner Füße eine weiße Ratte. Dexter versuchte gerade, eine dritte zu animie-ren, zu den anderen hinaufzuklettern. Sie hatten es endlos probiert, aber bisher hatten es nur zwei gelernt.
    Dexter seufzte. »Komm, Betsy«, sagte er. »Jetzt komm schon! Wie beim letztenmal. So ist es gut. Die Hände auf meinen Arm. So ist es richtig. Gut. Da oben ist ein Futterwürfel. Hol ihn dir, bevor ihn Mi-nerva frißt. Jetzt komm schon!«
    Betsys Pfoten zitterten. Sie schnupperte; ihre Nase berührte seinen Arm, aber dann zog sie die rosa Pfoten zurück und hielt sie vor die Brust, saß leicht buk-kelig da und betrachtete Dexters Arm, der leicht zu zittern begonnen hatte.
    »Komm schon, du kleiner Schleimer«, sagte Dexter in beruhigendem Tonfall. »Leg die Pfoten wieder da hin, ehe ich sie dir abschleife und aus deinen Knochen ein Armband mache. Ich werde dem alten Cohen-Davies deinen Schädel als Klunker um den Hals binden.«
    Durch Dexters sanfte Stimme beruhigt legte Betsy ihre Pfoten wieder auf den Arm, dann kletterte sie zur Schulter hinauf und setzte sich auf seinen Kopf, ihr nackter Schwanz baumelte vor seiner Nase herunter.
    »Hinauf jetzt! Brav Betsy. Meinen Rücken hinauf.
    So ist es richtig, du Schisser.«
    Sie begann sich nach oben zu strecken, aber plötzlich raste Juno an seinem rechten Bein herunter und stellte sich quiekend, mit mahlenden Zähnen Betsy entgegen. Dexter fiel lachend um und warf dabei Mi-nerva hinunter. Betsy flitzte zur Tür ihres Käfigs. Wo war Juno? Dexter merkte, daß er auf ihr lag, und als er aufstand, sah er, daß sie tot war.
    Er streichelte sie, dann hob er sie auf und ging hin-
    über zu den Bottichen. Mit zwei Schnitten, ein paar flinken Bewegungen, einer Drehung und einer zur Schale gekrümmten Hand hatte er sie ausgenommen, die Eingeweide in den organischen Recycler geworfen, ihr die Haut abgezogen, sie durch die Haarwie-dergewinnungsöffnung geschoben, dann die ent-haarte Haut genommen, das Quadrat in der Mitte herausgeschält und zurechtgeschnitten, den Rest in den Recycler und Fleisch und Knochen in den Pökel-behälter zur Vorbereitung auf die Verarbeitung zu Protein geworfen. Das Hautquadrat legte er gegen die Roller, berührte den Knopf und speiste es in den Trockenmechanismus ein.
    Dann tauchte er seine Hände ein und hielt sie in den Ultraschall-Luftstrom. Als er sich umdrehte, sah er neun Reihen von Käfigen, alle belegt mit weißen Ratten, so groß

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