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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ihr Schaltpult und begann zu planen.
    Spät im Hitzemonat setzten Stel und seine Mannschaft endlich die letzten Steinblöcke direkt neben der Kuppel ab. Dailith streckte die Hand aus und schlug mit einem jungenhaften Lachen auf die Betonoberflä-
    che. Sie standen direkt unter Celestes Tür. Schweiß lief allen über die Gesichter, und jeder berührte der Reihe nach die Kuppel, sogar Egar und Nuva.
    »So«, sagte Stel. »Den Rest des Tages nehmen wir frei. Wir müssen eine kurze Leiter bauen, damit wir die Tür erreichen können.«
    Aber keiner ging sofort weg. Sie hatten etwas gelei-stet. Sie konnten auf den erhöhten Steinpfad zurück-blicken, der zum Rand der leeren Stelle hin anstieg, gleichmäßig und ordentlich. Endlich gingen die Gardisten über den Damm zurück, aber Stel blieb und dachte darüber nach, welche Schritte sie als nächstes unternehmen sollten. Er stand jetzt im Schatten, es war ihm nicht mehr so heiß. Über sich glaubte er ein Geräusch zu hören. War es die Tür? Ja, sie schwang auf. Stel griff an sein Kurzschwert, dann zog er die Hand weg.
    Eine alte, dunkelhäutige Frau schaute blinzelnd heraus. Ihr Gesicht war freundlich, aber wie ein To-tenschädel, ihre Arme fleischlos wie Stöcke. Sie drehte sich um und schaute nach hinten, dann erblickte sie offenbar Stel und wich erschrocken zurück.
    »Hallo«, sagte Stel und lachte zögernd. »Kommt ihr jetzt heraus? Gerade zur rechten Zeit. Wir haben euch soeben diesen Weg gebaut.«
    »Wer bist du?«
    »Stel. Stel Westläufer aus Pelbarigan. Celeste ist jetzt in Pelbarigan. Kennst du Celeste?«
    Angst zuckte über das Gesicht der alten Frau. Sie zögerte, drehte sich um, wandte sich wieder Stel zu und schaute ihn an.
    »Warte«, sagte Stel. »Ehe du dich entschließt, hier herauszukommen, muß ich dir sagen, daß Celeste sehr krank wurde. Sie hat eine ganze Reihe von Krankheiten bekommen. Jetzt geht es ihr aber gut.
    Wirst du das aushalten können? Ich finde, du siehst alt aus. Vielleicht irre ich mich. Du stehst im Schatten.
    Das Licht reicht nicht.«
    Susan lächelte unbestimmt. Sie drehte sich wieder um. »Ich bin immun«, sagte sie. »Hier, fang das zuerst! Geh vorsichtig damit um!« Sie warf einen voll-gestopften Körperstrumpf hinunter, mit zusammen-gebundenen Armen und Beinen. Dann beugte sie sich steif vor, rutschte nach unten und ließ sich langsam in Stels Arme sinken. Er fing sie auf; sie war federleicht; er trat einen Schritt zurück und setzte sie ab. Sie sahen sich an und lachten beide. Stel nahm sein kleines Messer, griff nach oben und schob die schwere Tür zu, klemmte aber die Klinge dazwischen, damit er sie später wieder aufmachen konnte.
    »Kannst du gehen?« fragte er.
    »Wohin? Da hinauf?« Sie blinzelte bergauf ins Licht und beschirmte sich mit der Hand die Augen.
    »Ja. Aus dieser leeren Stelle hinaus in die Wälder und zu unserem Lager. Wir werden dich nach Pelbarigan bringen, dort wirst du es bequem haben. Wie heißt du?«
    »Wälder? Was? Meinst du Bäume?«
    »Ja. Meistens Eichen. Wie heißt du?«
    »Susan. Susan Wart. Wälder? Da oben?« Sie drehte sich um und ging langsam darauf zu, ohne Stels Arm loszulassen. Als der Steinpfad steil anstieg, hob er sie auf und trug sie. Sie blickte zurück und runzelte die Stirn, als sie sah, daß die Kuppel bedrohlich über eine tiefe Rinne hinausragte, dann schaute sie schwerat-mend wieder nach vorne, um einen ersten Blick auf die Bäume zu erhaschen. Sie sah das Gras und das Unkraut, als sie sich dem Rand näherten, dann die Wipfel der Eichen, üppig und grün. Tränen strömten ihr wegen der ungewohnten Helligkeit aus den Augen. Dann hatten sie das Gras erreicht und gingen auf die Bäume zu.
    »Laß mich runter, laß mich runter!« sagte Susan mit sonderbar heiserer Stimme. Als Stel sie langsam absetzte, stand sie auf, streckte die Hand aus, kniete nieder und betastete das üppige Gras, die Goldruten und die trocknenden Stengel der Wildkarotten, dabei stieß sie vogelähnliche Laute aus, setzte sich schließ-
    lich hin und weinte, ohne sich beruhigen zu können.
    Ihre Hände rissen am Gras, und sie tauchte ihr Gesicht hinein. Dann setzte sie sich unvermittelt auf.
    »Bring mich zu einem Baum!« verlangte sie.
    Als sie sich, von Stel gestützt, einer großen Schwar-zeiche näherte, streckte sie die Hand danach aus, betastete die rauhe Rinde, legte die Arme um den Stamm und betastete ihn wieder. »So hart«, murmelte sie. Ein Käfer landete auf ihrem Handrücken, und sie hob das

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