Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
nicht ... ich ...«
    Ahroe legte dem jungen Mann die Hände auf die Schultern. »Wenn sie schläft, werde ich sie nicht wek-ken. Nein. Warten kann ich nicht. Keine Sorge. Ich bin auch für sie verantwortlich, so schlimm, wie sich die Dinge entwickelt haben.« Sie spürte, wie sich der Mann unter ihren Händen ein wenig entspannte.
    Dann wandte sie sich zur Tür, öffnete sie langsam, schlüpfte hinein und schloß sie hinter sich. Auf dem Bett konnte sie undeutlich eine Gestalt erkennen.
    »Aintre.«
    Die Gestalt bewegte sich, drehte sich herum.
    »Aintre, ich bin es, Ahroe.«
    Die Gestalt versteifte sich. »Geh weg! Tu mir bloß nichts! Ich schreie nach dem Gardisten.«
    »Ich will dir nichts tun. Wir geht es dir? Ich meine ... bist du schwer verletzt?«
    Aintre antwortete nicht.
    »Es tut mir leid. Ich habe nachgedacht. Ich wußte nicht, daß die Leute glaubten ... ich sei Stel untreu. Ich sehe ein, warum sie das glaubten. Es stimmt nicht, weißt du. Aber ...«
    »Warum erzählst du mir das?«
    »Warum? Du bist der erste Mensch, der es ausge-sprochen hat – der ehrlich zu mir war – und dafür bist du verletzt worden. Und auch noch von meinem Sohn. Ich ...«
    »Konntest du nicht bis später warten?«
    »Ich ... nein.« Ahroe fühlte sich plötzlich ausgehöhlt, unfähig, weiterzusprechen. Endlich fügte sie hinzu: »Ich werde zurücktreten. Es ...«
    »Nein«, sagte Aintre und drehte sich auf dem Bett um. »Zurücktreten? Nein. Niemals! Das kannst du jetzt nicht tun. Du mußt das hier zu Ende bringen.«
    Ahroe lehnte sich zurück. »Das verstehe ich nicht«, sagte sie schließlich.
    »Ich meine ... was wirst du tun, wenn ich dir sage, was ich denke?«
    Ahroe lachte nervös. »Ich bin nicht Garet. Ich werde nichts tun. Dir nichts tun, meine ich.«
    »Ich bin jung. Ich rede frei heraus – das hast du ja gehört. Ich glaube, die Gardisten haben eine Menge beobachtet – das habe ich jedenfalls gehört. Aber sie haben daraus den Schluß gezogen, daß du die Konferenz sehr gut leitest, und das war von übergeordneter Bedeutung. Was du mit deinem eigenen Leben an-fängst, damit würde man sich später befassen müssen. Ich glaube ...«
    »Ja?«
    »... die meisten Leute nahmen an, du würdest spä-
    ter, wenn alles vorüber wäre, mit Desdaan zu den Seen gehen. Falls er nicht aus reinem Eigeninteresse handelte. Das dachten auch manche.«
    »Was denkst du jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht macht es gar nichts mehr aus, ob du es tust. Vielleicht kehrt Stel niemals zurück.« Ihre eigenen Worte ließen Aintre innehalten, nach einer Weile begann sie zu schluchzen. Endlich faßte sie sich wieder. »Da war Gowen, verstehst du.
    Er starb an der Portage. Wir ... waren uns einig. Ich habe ... das Gefühl ... als ob ...«
    Lange saßen die beiden da und schwiegen. Dann fügte Aintre hinzu: »Du darfst Garet nicht ein ganzes Jahr vom Dienst suspendieren. Begreif doch, wie sehr ihn das alles frustriert hat! So schwer bin ich nicht verletzt.«
    »Deine Nase – ist sie gebrochen?«
    »Nein. Ich kann sie nicht berühren, aber gebrochen ist sie nicht. Es wird ein Veilchen werden, mehr nicht.«
    »Willst du bei mir bleiben, Aintre?«
    »Bleiben? Hierbleiben? Bei dir? Ich hatte gehofft, zur Portage zurückzukehren. Sie stellen dort eine Streitmacht auf. Hauptsächlich Shumai. Sie wollen die Portage die ganze Saison über bewachen.«
    »Um nahe bei Gowens Grab zu sein oder um nach Stel Ausschau zu halten? Glaubst du, das ist gut?«
    Aintre begann wieder zu schluchzen. Ahroe legte der jungen Frau die Hand auf die Schulter. »Wenn du hier-bleibst, könntest du mir helfen. Ich glaube, ich kann mich darauf verlassen, daß du mir erzählst, was die Leute denken. Ich brauche jemanden, der ehrlich zu mir ist. Garet hat nichts getan, als mich zu schelten.«
    »Nimm es ihm nicht übel«, sagte Aintre. Dann legte sie ihre Hand auf die von Ahroe und hielt sie fest.
    »Ich werde hierbleiben«, sagte sie. »Wenn du Garet als Gardist zur Portage schickst, bleibe ich.«
    »Aha. Dann ist meine ganze Familie im Tantal-Gebiet. Wie kann ich das tun?« Aintre reagierte nicht.
    »Ich werde die Protektorin darum bitten«, fügte Ahroe hinzu. »Ich bin einverstanden.«
    »Es ist fast Morgen. Du mußt ein wenig schlafen.«
    Ahroe seufzte. »Viel Zeit habe ich nicht dazu. Es tut mir leid, daß ich dich aufgeweckt habe.«
    »Das hast du nicht. Ich habe auch nachgedacht.«
    »Und Schmerzen gehabt?«
    »Das auch ein wenig.«
    Ahroe stand auf und zog ihre

Weitere Kostenlose Bücher