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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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drei Männern.«
    »Ihretwegen tut es mir leid«, sagte Tristal. »Wir wollten nichts Böses. Wir wollten uns nur retten.«
    »Wir wollten nichts Böses. Wir wollten uns nur retten«, äffte ihn der Axtschwinger mit gellender Fi-stelstimme nach. Mehrere Männer lachten.
    Der Axtschwinger bückte sich, faßte nach dem Griff des Kurzschwertes, ließ es fallen, nahm dann einen Fetzen Tierhaut und hob das Schwert damit auf. Er ging auf Tristal zu und schwenkte es vor seinem Gesicht herum. »Willst du uns jetzt mehr darüber erzählen, was ihr hier wollt?« fragte er mit sanfter Stimme.
    »Du willst doch gar nichts darüber wissen«, sagte Tristal. »Du willst nur jemandem weh tun.«
    »Glaubst du?« Der Axtschwinger schwenkte die glühende Spitze des Schwerts vor Tristals Augen, dann schlug er ihm damit auf die Schulter. Tristal schrie auf, als der Schmerz wie ein Messer durch seinen Körper fuhr.
    »Nun, können wir nicht etwas freundlicher sein?«
    fragte er.
    »Du könntest das sicher.«
    Wieder berührte ihn die Schwertspitze, und Tristal spürte einen neuen, starken Schmerz. Er biß die Zäh-ne zusammen, sein Kopf zitterte, aber er sagte nichts.
    Der Atem fuhr ihm zischend aus dem Mund.
    »Sehr tapfer«, lobte der Axtschwinger.
    »Tor!« brüllte Tristal. »Tor, Tor, Tor!« Er hatte nicht gewußt, daß er zu solch entsetzlicher Todesangst überhaupt fähig war.
    »Paß auf! Es kommt keine Antwort«, sagte der Axtschwinger. »Jetzt wird es Zeit, daß wir zur Sache kommen.« Er senkte die Spitze des Schwertes wieder und zog eine Linie von Tristals linker Schulter quer über seine Brust zur rechten Hüfte. Tristal brüllte bei dem Ansturm des Schmerzes auf, und als sein Schrei erstarb, schien er in der Ferne widerzuhallen. Die zu-schauenden Männer drehten sich um. In der Ferne sahen sie, daß ein Wachtposten an einen Busch gebunden worden war. Der Busch stand in Flammen, und der Posten brüllte und kreischte.
    »Das ist Doomy«, rief ein Mann. Drei Männer stürzten mit Speeren in den Händen davon, und währenddessen erblühte in einem anderen Wacht-quadranten ein zweites Feuer. Wieder schrie inmitten davon ein Mann auf.
    »Bleibt hier!« schrie der Axtschwinger. »Es ist der alte Axtschwinger. Er will uns nur spalten.«
    »Sollen wir sie verbrennen lassen?« brüllte ein Mann. Er drehte sich um und stürzte in Richtung auf den zweiten Scheiterhaufen in die Dunkelheit. Ein zweiter Mann folgte ihm.
    »Bleibt hier!« wiederholte der Axtschwinger. Ein Schrei kam aus der Dunkelheit, vom ersten Feuer her.
    »Seht ihr?« brüllte der Axtschwinger. »Er ist da. Er wartet. Ruft die anderen Posten herein! Er ist da ...«
    Wie ein verwischter Schatten war Tor im Feuerschein, er schwang seine Axt und fällte vier Männer mit bogenförmigen Schlägen, die zu schnell waren, um sie einzeln zu erkennen. Der Axtschwinger sprang zurück, das matt glühende Kurzschwert in einer Hand, Tristals Kehle in der anderen.
    »Wenn du näherkommst, werde ich ...« Hinter ihm rauschte etwas und stieß ihn nach vorne, Raran war ihm in den Rücken gesprungen, und ehe er sich von dem Schrecken erholt hatte, war Tor mit einem Satz bei ihm und hatte ihm mit einem raschen Schlag nach unten die Schulter gespalten. Der Mann schrie, während Tor hinter Tristal rannte und seine Fesseln mit einer Reihe schneller Streiche durchschnitt. Tristal sackte zu Boden.
    »Auf!« verlangte Tor. »Da draußen sind noch zwei Wachtposten und mindestens zwei Männer.« Mit diesen Worten stieß er Raran zur Seite und erledigte den Axtschwinger. »Auf!« Er zog Tristal mit der Beuge seines verstümmelten, rechten Arms hoch und schob ihn in die Dunkelheit hinein, dabei steckte er seine Axt in die Scheide, bückte sich und packte das Kurzschwert.
    Aus der Dunkelheit kamen Schritte. Er warf das Kurzschwert. Es schnellte unheimlich durch die Luft.
    Ein Schrei ertönte. Tristal stolperte im Dunkeln. Raran knurrte und sprang vor. Tor folgte ihr. Tristal ließ sich wieder niedersinken, dann zwang er sich, aufzustehen. Er drehte sich um, rannte blindlings auf das Geschehen zu und fand sein Kurzschwert in einem kleinen Oval brennenden Grases. Daneben lag ein Körper. Er nahm sein Schwert, dessen Griff noch heiß war, und als er sich umdrehte, sah er zwei von der Läuferbande in den Feuerschein zurückkehren. Einer hatte einen Speer. Lautlos rannte Tristal auf sie zu, stürzte ins Licht, schlug den Speer beiseite und machte den Mann nieder. Der andere hob die Hände und schrie auf.

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