Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
hochging. Was ist passiert?«
»Weiß nicht. Wir haben eine Patrouille hinge-schickt.«
»Was ist mit dem Rückzug?«
»Im Gange.«
»Miggi war da, hat einen Schuß durch den Schenkel. Ahroe, die Pelbar, war ebenfalls da. Sie sagte, es sei nur einmal geschossen worden, und dann hätten sie einige getötet und die anderen gefangengenommen. Ich sehe, daß sie verhandeln wollen. Aber mit dieser Bombe ist es ihnen ernst. Sie werden nicht nachgeben, außer, sie können nicht mehr. Ich sehe, daß sie etwa genauso erschöpft sind wie wir. Vielleicht können wir alle miteinander nicht mehr.«
Kurz vor dem Morgengrauen stieß eine Patrouille mit Atlan, den sie gefangengenommen hatten, zum Rückzug. Er ging zu Fuß und führte das Pferd. Der einzige Überlebende der Explosion ritt darauf und hielt sich, nur halb bei Sinnen, an der Mähne des mü-
den Tieres fest.
Der Unterführer salutierte und erklärte die Situation. Atlan wurde mit Kolbenhieben zu einem Baum getrieben und dort festgebunden. Der Unterführer gab die Handwaffe des Shumai an Leutnant Nivel weiter, der sie sorgfältig untersuchte und beiseite legte. Atlan schrie den Männern, die das Pferd wegführten, Anweisungen zu seiner Versorgung zu, dann gähnte er und schlief ein. Als Nivel zurückkehrte, war die Waffe verschwunden und konnte auch bei einer Suche nicht mehr zutage gefördert werden.
Am Morgen waren die Armeen zwar neu postiert, rasteten aber immer noch, den Arit zwischen sich. Am späten Vormittag traf Stel mit Budde und einer gro-
ßen Menge von Bürgern im Lager der Innanigani ein.
Oberly war immer noch müde und gereizt, aber die Bürger, von Stels Idee angefeuert, wichen nicht von der Stelle. Sie bestanden darauf, daß die Armeen miteinander verhandelten.
Oberly warf die Hände in die Höhe. »Unterführer«, sagte er zu dem Mann mit dem zerfetzten Ohr. »Hol das Pferd! Wir schicken den Shumai mit einer Botschaft zurück.«
Der Mann schaute ihn an und ging weg. Als er wiederkam, ging er nahe an Stel vorbei, der gerade mit einigen Soldaten redete. Er blieb stehen. Die beiden starrten sich an. »Was?« sagte Stel. »Was hast du ...«
Der Unterführer zuckte zusammen, fummelte dann in seinem Mantel herum, holte Atlans Handwaffe heraus, hob sie und zog den Abzug durch. Sie krachte qualmend auf, Stel wurde herumgerissen und stürzte, sich die Seite haltend, während der Unterführer das Pferd wendete, aufsprang, ihm ungeschickt in die Flanken trat und am Flußufer entlang davongalop-pierte, ehe die Posten wußten, wie ihnen geschah.
Stel öffnete die Augen und sah eine Menge von Gesichtern, gleich neben sich das finster dreinblickende von Budde. »Was war das? Bist du in Ordnung?«
»Ich ... nein. Eigentlich nicht. Er ...«
»Warum hat er das getan?«
»Er ... sein Name ist Terog. Er ist ein Tantal. Er war der Informationsmeister von Ginesh. Sie ... haben meine Tochter gestohlen. Vor ... drei Jahren. Ich habe sie ... zurückgeholt. Ich und einige ... Peshtak ... haben Ginesh niedergebrannt, um alle Sklaven ... zu befreien. Haben ihm seine Invasions ... flotte gestohlen. Am Bittermeer gegen ihn gekämpft. Gesiegt. Habe nicht erwartet, ihn je ... wiederzusehen.«
»Verdammnis!«
Die Wachen hatten Atlan geholt, und der sagte: »Stel! Ich bin's. Atlan. Wie ... was ist passiert? Hat diese Laus, die mein Pferd genommen hat, auf dich geschossen? He. Wie geht's dir?«
Stel grinste schwach. »Atlan.«
»Ahroe ist am anderen Flußufer«, sagte der Shumai.
»Ahroe?«
»Vielleicht lassen sie sie herkommen, wenn du das möchtest.«
»Was sagst du da?« fragte Oberly, der der großen Gruppe, die sich freiwillig gemeldet hatte, um Terog zu verfolgen, Befehle erteilt hatte und jetzt zurückkam.
»Das ist Ahroes Mann. Stel«, sagte Atlan.
Oberly überlegte einen Augenblick, dann sagte er: »Los, bringt sie her!«
Während sie auf Ahroe warteten und sich bemühten, es Stel bequem zu machen, wandte sich der Pelbar an Budde. »Das ist deine Chance. Ahroe kann für die gesamte Föderation verhandeln. Sie hat es ...
letztesmal schon getan. Sprich mit ihr! Laß sie nicht fort! Hör zu! Gib die Bomben auf! Wenn das der gesetzgebenden Versammlung nicht gefällt, schade. Geschehen wird es trotzdem. Wenn möglich, bring die Armee dazu, dich zu unterstützen. Schau ... diese Leute wollen es. Sie riskieren eine Menge ... für einen stabilen Frieden.«
Die Menge regte sich mit zustimmendem Gemurmel.
»Sprich nicht, Stel! Ruh dich nur aus!«
»Zum
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