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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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verursachte Garet Unbehagen.
    Auf der anderen Seite des Flusses flüsterte ein Innanigani-Offizier seinem Nebenmann zu: »Der Vor-reiter ist fast da. Denk daran, wenn er nicht drauftritt, schießt du trotzdem, wenn ich das Zeichen gebe!«
    Plötzlich wurden Garet und sein Pferd mit einem Krach in die Luft geschleudert. Sofort begannen vom Ostufer vier Maschinengewehre zu rattern, und die ganze Patrouille ging zu Boden. Zwei Pferde schlugen noch um sich, bis die nervösen Schützen auf jedes noch eine Salve abgaben. Dann war alles still, nichts regte sich mehr.
    Nach mehreren Sonnenbreiten stand der Innanigani-Offizier auf und winkte nach hinten. Sechs Boote wurden herangebracht und ins Wasser geschoben.
    Die Ruderer traten vor und rutschten an ihre Plätze, genau, wie sie es geübt hatten. Leise begannen sie, in die Strömung hinauszurudern.
    Garet lag halb unter seinem Pferd, das Atmen fiel ihm schwer, und helles Blut sprudelte dabei aus seiner Brust. Unsicher tastete er nach den Satteltaschen, griff blind hinein und zog vier große, eiförmige Metallgegenstände an seine Brust. Dann legte er sich keuchend zurück und lauschte.
    Er hörte die leisen Stimmen und das Platschen des Wassers, als die Innanigani ihre Boote auf den Strand zogen. Er biß sich auf die Unterlippe, drehte an der Spitze eines der Eier und warf es in hohem Bogen über den Körper seines Pferdes, dann schleuderte er auch das zweite und schließlich das dritte.
    Als das erste Ei in einer riesigen, weißen Feuer-blume explodierte, nahm er das letzte und drehte die Spitze herum, behielt es aber noch unten und klemmte es sich in eine Achselhöhle, dann packte er diesen Arm fest mit dem anderen, um die Zünd-schnur hineinzudrücken, dabei biß er sich auf die Unterlippe, bis sie blutete.
    Schreiend und brennend stürzten und liefen die Innanigani in den Fluß, und das Gras am Ufer fing trotz der sommerlichen Feuchtigkeit Feuer, genau wie die Bäume in der Nähe, wo der Phosphor an den Stämmen klebte. Der Grasbrand kam auf Garet zu. Er roch versengtes Fleisch und drückte seine Nase an den Boden, um die Luft, die er einatmete, so rein wie möglich zu halten. Er hustete Blut. Ehe das Feuer ihn erreichte, wurde sein Atem stockend. Noch einmal zog er zitternd tief Luft in seine Lungen. Dann blinzelte er und ließ sterbend den Atem entweichen, seine geöffneten Augen starrten auf den dunklen Bauch seines Pferdes, eine Handspanne vor ihm.
    Die Phosphorbomben hatten alle Innanigani bis auf zwei getötet oder verbrannt, und die Überlebenden wateten und schwammen hektisch auf das Ostufer zu, von wo zwei weitere Boote schnell auf sie zuge-rudert wurden. Als seine Männer in Sicherheit waren, befahl der Innanigani-Offizier den Artilleristen, erneut zu feuern, und ihre Schüsse ließen die Erde aufspritzen und fuhren in die Toten hinein. Noch einige Phosphorbomben gingen los und verbreiteten das Feuer weiter. Dichter Rauch wogte über den Fluß. Die Innanigani begannen zu keuchen.
    Hinter ihnen stürzte der Trupp, der die toten Westländer auf das Gebiet der Innanigani herüberbringen sollte, nach vorne zum Fluß. Inzwischen galoppierte Kahdi, der den Kampf vom Hügel aus beobachtet hatte, auf seinem Pferd nach Süden, weg vom Fluß, zum nächstgelegenen Patrouillenlager.
    Gegen Sonnenhochstand brannte das Feuer endlich aus, und die Innanigani setzten noch einmal über den Fluß, um ihren schwer errungenen Sieg zu begutach-ten. Der vom Feuer geschwärzte Bereich rauchte immer noch. Die Männer ekelten sich vor den verkohl-ten Pferde-und Menschenleichen, einige davon ihre eigenen Leute, aber sie begannen, die Überreste zu durchsuchen, um soviel in Erfahrung zu bringen wie sie nur konnten.
    Einer hakte einen Stock um Garets geschwärzten Körper und wollte ihn unter dem Pferd herausziehen.
    Der Körper war fest unter dem Tier verkeilt. »Wir sind hier nicht auf einem Scheißfest«, sagte ein Offizier. »Pack richtig an!« Der Soldat schaute sich angewidert um, griff aber nach Garets Arm. Als er zog, raste noch ein weißer Blitz hoch und überschüttete den Mann, den Offizier und mehrere Leute mit weißem Feuer. Viele liefen zum Ufer, einige davon gerieten erneut in Brand, während die restlichen Männer der Truppe am Flußufer entlangrannten.
    Von dem Hügel im Süden knatterten Gewehrschüsse und fällten mehrere Männer, ehe die anderen in Deckung gingen. Die vier Maschinengewehre antworteten vom Ostufer und beharkten die Wälder mit Schüssen. Das Gewehrfeuer

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