Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
verstummte.
    Onus stand ein Stück vom Ostufer entfernt und sagte zu einem Offizier: »Borunds beschissener Plan hat nicht funktioniert, trotz aller neuen Waffen. Wenn ihr ins Peshtak-Gebiet einmarschieren wollt, könnt ihr das auch gleich tun. Jetzt kann niemand mehr den Anschein erwecken, das sei eine defensive Aktion gewesen.«
    Der Mann schwieg lange. »Na gut«, meinte er schließlich. »Der Bote soll dem Erhabenen Peydan mitteilen, daß wir im Norden angegriffen wurden und eine Reihe von Toten zu beklagen haben. Morgen früh soll er den Fluß überqueren und nach Westen marschieren.«
    »Die Männer wissen Bescheid, Erhabener Onser. Es wird herauskommen. Zu viele wissen es.«
    »Halt deine dreckige, stinkende Schnauze und tu, was ich dir sage! Riechst du nicht die verbrannten Leiber unserer eigenen Leute?«
    »Und die der ihren«, sagte Onus über die Schulter hinweg und eilte davon.
    Als der Erhabene Peydan von dem Angriff erfuhr, fragte er den Boten: »Wo hat sich das ereignet?«
    »Nördlich von hier, ungefähr vierzehn Ayas, Erhabener.«
    »Laß Boote herrichten! Ich will hinfahren und mir das ansehen.«
    »Es ist gefährlich, Erhabener. Sie haben unsere Männer mit ihren Feuerwaffen getötet.«
    »Wenn wir uns der Stelle nähern, kannst du mich ja warnen, dann soll die ganze Abteilung landen und am Ostufer weitermarschieren.«
    »Ja, Erhabener. Ich glaube, der Erhabene Onser wünschte, daß du die Invasion ins Peshtak-Gebiet einleitest. Ich hörte ihn sagen, daß das in seiner Botschaft steht.«
    Peydan runzelte ein wenig die Stirn, nahm ein Stück Papier und schrieb hastig etwas darauf. »Unterführer!« rief er dann. Als der Mann kam, reichte er ihm das Papier und sagte: »Bring diesen Mann in die Küche. Ich mache ihn zum Helfer des Kochs. Auf dem Weg dorthin schickst du mir die vier Leutnants her. Wir müssen einen Vorfall im Norden untersuchen.«
    Als Peydan nach Mitternacht am Schauplatz des Geschehens eintraf, hatte die Truppe im Norden schon den Cwanto überquert und marschierte nach Südwesten, um sich mit seinen Leuten zu vereinigen, wie ihm ein Posten am Fluß sagte. Peydan sah sich das verbrannte Gebiet und die Stelle an, wo die Innanigani-Soldaten hoch oben auf dem Berg westlich des Flusses begraben waren. Er untersuchte auch die Überreste der Westländer und ihrer Pferde, die man am Boden aufgereiht und, nachdem man ihnen einige Gegenstände aus Metall abgenommen hatte, liegen-gelassen hatte.
    »Bring die Fackel!« verlangte Peydan. »Hier, nä-
    her!« Er legte die Hand über die Augen. »Das hier«, murmelte er und zeigte hin, »ist ein Baligani. Wir haben es fertiggebracht, einen Baligani-Beobachter zu töten. Stinkende Fischköpfe! Noch so eine Pfuscherei von Borund. Werden wir denn diese verblödeten, schlammfressenden Kriegstreiber nie loswerden?
    Schau nur! Obwohl sie überrascht wurden, töteten sie mehr von uns, als sie selbst waren. Na gut. Zurück zu den Booten! Wir kehren zum Tremai-Fort zurück!«
    Nachdem Peydan sich geweigert hatte, mit seiner Truppe die Invasion durchzuführen, kehrte Onser zwei Tage später mit seinen Leuten in das Fort zu-rück, ließ ihn an die Wand stellen und erschoß ihn mit eigener Hand. Dann zog er mit der gesamten Armee nach Westen.
    Einen Tag später traf Xord völlig erschöpft in Baligan ein. Man mußte ihm durch das Tor des nördlichen Außenpostens helfen, und als Major Zimon kam, reichte er ihm, immer noch von zwei Soldaten gestützt, schweigend eine Nachricht. Zimon entfaltete das Papier, überflog es schweigend, blickte zum Himmel und sagte: »Nein. Es kann nicht sein.« Dann wandte er sich an Xord und fragte: »Was weißt du davon?«
    »Nichts. Sie haben es mir vorgelesen. Ich – nichts.
    Ich bin traurig deinetwegen, Zimon. Und wegen Stel.«
    »Leutnant, hör dir das an! Am zwanzigsten Tag im Monat des Honigs legten die Innanigani einer Patrouille am Westufer des Cwanto, ungefähr dreizehn Ayas nördlich von Tremai, einen Hinterhalt. Sie hatten eine schreckliche Waffe. Garf, der Sohn von Major Zimon, wurde getötet. Sagt Stel, dem Pelbar, daß auch sein Sohn Garet getötet wurde. Einer entkam und erreichte das Lager, in dem ich war. Wir erwiderten das Feuer. Die Westländer schossen mit ihren Gewehren von einem Hügel aus auf den eindringen-den Trupp. Sie schossen mit ihrer Waffe zurück und töteten drei weitere Leute. Ich wurde am Arm verletzt. Dann flohen wir. Die Innanigani sind in großer Zahl in den Westen eingefallen. Wie vereinbart

Weitere Kostenlose Bücher