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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Seine Frau. Nachdem es ihr langweilig wurde, beleidigt zu sein.« Stel wischte seine Axtschneide an einem öligen Lappen ab und legte sie unter den alten Rumpf. »Soll ich gleich anfangen?«
    »Bald. Komm heute abend zum Essen! Aber keine Wortspiele! Die kannst du am Wind und an den See-möwen auslassen.«
    Stel sah zu, wie der Major den Strand hinaufging, wo ihn sein Bursche erwartete. Es war sonderbar – einen Augenblick lang glaubte er, in der aufrechten Haltung des Baligani Ahroe zu erkennen. Sein Lä-
    cheln verschwand, als er sich umdrehte und einer vorbeifliegenden Möwe zurief: »Komm zum Essen, damit ich dich bestrafen kann! Bei Tisch gibt es Fisch, sind auch die Krabben die besseren Happen. Du wirst mein Majorsproblem lösen.« Die Möwe schwenkte ab und flog mit elegant gesenkten Flügeln über das Wasser hinaus. »Deine Stange ist im Ozean, alter Vogel«, rief Stel ihr nach. Dann spürte er, wie ihn eine seltsam melancholische Stimmung überkam. Er sehnte sich danach, wieder einmal zu lesen, nahm einen Stock, kniete nieder und schrieb einen Satz aus dem alten Buch in den Sand. Als die Sonne unterging, stand er immer noch da und grübelte, dann wischte er den Satz mit seinem Stiefel aus und duckte sich unter das Boot, um sich für das Abendessen beim Major zu waschen.
    Zwei Wochen später betrat Ervil spät am Abend mit Ferth das Haus der Sovels. Sie stampften sich im Vor-raum das Eis von den Füßen, als Ms. Sovel die Tür öffnete und sagte: »Wo hast du sie gefunden?«
    »Gleich draußen. Sie kam gerade.«
    »Wo warst du?«
    Ferth murmelte etwas.
    »Wie? Sprich laut!«
    »Bei Stel.«
    »Bei wem? Dem Wilden?«
    »Er ist kein Wilder. Warum könnt ihr meine Augen nicht richten, wenn er ein Wilder ist? Er ist ... ganz ...«
    »Steh nicht herum und laß das Haus kalt werden!
    Komm herein! Ich verbiete dir ... Jetzt hör auf zu weinen. Immer weinst du gleich.«
    »Ihr seid immer so gemein. Ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann. Ich kann nicht ...«
    »Mein liebes Kind, die ganze Gesellschaft von Baligan steht dir zur Verfügung. Du brauchst nicht ...«
    Ferth stampfte mit dem Fuß auf und schrie: »Sie reden kaum mehr mit mir, seit ... seit ganz Baligan weiß, daß wir eine Aaaaarmeeeeee aufstellen! Sie schauen mich an wie ... wie einen Feiiiind! « Sie sank weinend zu Boden.
    »Du darfst mit Ervil in die Linsenwerkstatt gehen, aber das ist auch alles.«
    »Dort war sie nicht, Ms. Sovel«, sagte Ervil.
    »Sie war nicht ...«
    »Nein. Ich habe Stel unten bei seinem Boot besucht, und er hat mich nach Hause gebracht, ich war also völlig sicher«, kreischte Ferth schrill vom Fußboden her.
    »Aauuh!« keuchte Ms. Sovel. »Ervil, darüber darfst du zu niemandem etwas sagen! Bestimmt nicht zu Owayn!«
    »Nein, Ms. Sovel«, sagte Ervil. »Aber sie hat recht.
    Sie war wirklich völlig sicher. Ich kenne den Pelbar gut genug, um zu wissen, daß er ihr nichts tun würde.«
    Manny Sovel ließ sich in einen Stuhl fallen. »Ihr seid alle gegen mich«, sagte sie. »Und dann noch dieser Wilde.«
    Ferth rollte sich auf den Rücken, streckte die Arme aus und sagte seufzend: »Er ist kein Wilder, Tammy.
    Er hat mir geholfen, rechnen zu lernen, und er hat mir alles über den Westen erzählt.«
    »Zweifellos Lügen. Lauter Lügen«, knurrte ihre Mutter.

EINUNDZWANZIG
    Die schwarzgetupften Gänseblümchen blühten, als die Patrouille am Westufer des Cwanto entlangritt.
    Garet war an der Spitze. Garf aus Baligan ritt hinter ihm, gefolgt von Kendo dem Shumai und sieben weiteren. Sie hatten tags zuvor die Furt südlich von Tremai passiert und festgestellt, daß das Fort erwei-tert worden war, aber am Westufer war von einem Eindringen der Innanigani nichts zu sehen.
    Weiter hinten in der Reihe der Reiter pfiff jemand.
    Garet hielt an, drehte sich um und sah, wie Kahdi, der Shumai, absaß und sich bückte, um das grasbe-wachsene Ufer sorgfältig zu untersuchen. Der große Shumai stand auf und winkte. Garet solle weiterrei-ten, dann kniete er nieder, spreizte die Hände und fuhr damit über die Grasspitzen. Garet runzelte die Stirn, dann trieb er sein Pferd weiter. Kahdi würde schon melden, was er gefunden hatte, wenn es etwas gab. Vielleicht war dort, wo das Ufer leicht abfiel, ei-ne Wildkuh ins Wasser gegangen.
    Vor ihm erstieg die Patrouille einen vom Fluß etwas entfernten Hügel, dann trieben sie die Pferde im Schritt die Nordflanke hinab und wieder ans Ufer.
    Der Fluß war hier reißender und schmal. Irgend etwas

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