Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
sich nicht selbst an. Entspannen Sie sich! Gehen Sie zurück in den Aufenthaltsraum, und ich werde mit Ihnen reden, sobald unser Manöver fertig entworfen ist.«
    »Sir«, murmelte er und tat wie geheißen, ging vorbei an dem Wachtposten über das gekrümmte Deck in den verlassenen Aufenthaltsraum und setzte sich an die abgewetzte Tisch/Banckombination, stützte die Arme auf den Tisch und schluckte schwer.
    Der Brechreiz kam nicht nur vom Sprung. Er hatte Angst.
Das wird einen Mann aus dir machen,
konnte er seinen Vater sagen hören. Er schwitzte vor Elend. Er war, was er war, und hier gehörte er nun einmal nicht hin, zu Leuten wie Abe Blass und diesen grimmigen, einander äußerst ähnlichen Typen. Sein Vater hatte ihn entbehrlich gemacht. Hätte er Ambitionen gehabt, hätte er versucht, für sich selbst unter diesen Umständen Punkte zu machen, bei der Union beliebt zu werden. Er tat es nicht. Er kannte seine Fähigkeiten und seine Grenzen, und er sehnte sich nach Roseen und nach seiner Bequemlichkeit, nach einem guten Drink, den er nicht zu sich nehmen konnte, solange noch Drogen auf seinem Nervensystem lasteten.
    Es würde nicht funktionieren; die ganze Geschichte nicht. Und sie würden ihn in die Union verschleppen, wo alle im Gleichschritt marschierten, und das würde dann das Ende von allem sein, was er kannte. Er fürchtete Veränderungen. Was er auf Pell hatte, genügte ihm.
    Nie hatte er viel vom Leben oder von irgend jemandem erfragt, und der Gedanke, hier draußen im Zentrum des völligen Nichts zu sein - verursachte ihm Alpträume.
    Aber er hatte keine Wahl. Dafür hatte sein Vater gesorgt. Blass kam endlich, setzte sich, breitete Karten auf dem Tisch aus und erklärte ihm die Lage, als habe er irgendeine bedeutsame Rolle zu spielen. Er betrachtete das Diagramm und versuchte, die ganze Anlage dieses Umherschleichens durch das Nichts zu begreifen, wo er doch nicht einmal verstehen konnte, wo sie sich überhaupt befanden, mitten im essentiellen Nichts.
    »Sie sollten zuversichtlich sein«, meinte Blass. »Ich versichere Ihnen, dass Sie sich an einem sichereren Ort befinden, als es die Station zur Zeit ist.«
    »Sie sind ein sehr hoher Offizier bei der Union«, fragte er, »nicht wahr? Andernfalls... hätte man Sie nicht so geschickt.«
    Blass zuckte die Achseln.
    »Die
Hammer
und die
Schwanenauge...
sind das alle Schiffe, die Sie in der Nähe von Pell haben?«
    Wieder zuckte Blass die Achseln. Das war seine Antwort.
     
    6.1. Wartungseingang Weiß 9-1042; 21:00 Uhr
    Schon seit geraumer Zeit kamen und gingen die Menschen, Menschenin-Schalen mit Gewehren. Satin schauderte und duckte sich tiefer in die Schatten neben dem Lastenaufzug. Es waren viele, die weggelaufen waren, als der Lukas die Befehle gab, die wiederum weggelaufen waren, als die fremden Menschen kamen, über alle Wege, die die Hisa benutzen konnten, die engen Wege und die dunklen Tunnels, wo die Hisa ohne Masken atmen konnten und die Menschen nicht. Die Menschen des Ganzoben kannten diese Wege, aber bis jetzt hatten sie sie den Fremden nicht gezeigt, so dass die Hisa in Sicherheit waren, wenn auch manche von ihnen tief im Dunkeln weinten, ganz tief unten, damit die Menschen es nicht hörten.
    Hier gab es keine Hoffnung. Satin schürzte die Lippen und schlich tief geduckt zurück, wartete, während die Luft wechselte, und sauste dann zurück in die sichere Dunkelheit.
    Hände berührten sie. Es roch nach Mann. Sie zischte tadelnd und roch danach den, der ihr gehörte. Arme schlangen sich um sie. Sie legte müde den Kopf an eine harte Schulter, tröstete, wie auch sie getröstet wurde. Blauzahn stellte ihr keine Fragen. Er wusste, dass es keine besseren Nachrichten gab, denn das hatte er schon erwartet, als sie darauf bestanden hatte, hinauszugehen und nachzuschauen.
    Die Lage war schlimm, sehr schlimm. Lukasse redeten und gaben Befehle, und Fremde drohten. Der Alte war nicht hier... keiner der Langzeitigen war hier, denn sie waren in eigener Sache irgendwohin gegangen, um den Schutz wichtiger Dinge zu übernehmen, wie Satin vermutete. Um Aufgaben zu erfüllen, die von bedeutenden Menschen erteilt wurden und die vielleicht auch die Hisa betrafen.
    Aber sie hatten nicht gehorcht, waren nicht zu den Aufsehern gegangen, nicht mehr als die Alten, die auch die Lukasse hassten.
    »Zurückgehen?« fragte schließlich jemand.
    Sie würden Schwierigkeiten bekommen, wenn sie wieder zurückgingen, nachdem sie weggelaufen waren. Die Menschen würden böse

Weitere Kostenlose Bücher