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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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die Anpassung gebeten, und Sie haben sie ihm gewährt; haben beendet, was auf Russells begonnen wurde... Ich erkenne beleidigte Empfindlichkeit, oder irre ich mich?«
    »Wir sind nicht Russells.«
    Ein Lächeln, das die Augen Lügen straften. »Wie strahlend hell ist eine Welt, Mr. Konstantin, die noch solche Empörung kennt. Und wo Q existiert... auf derselben Station. Auf Armeslänge und verwaltet von Ihrem Amt. Oder vielleicht ist Q selbst nur falsch angewandtes Mitleid. Ich vermute, Sie haben diese Hölle durch Halbherzigkeiten geschaffen. Durch Ausübung Ihrer Empfindlichkeit. Gegenstand Ihrer privaten Empörung, dieser Unionsmann? Ihre Entschuldigung vor der Moralität - oder Ihre Stellungnahme zum Krieg, Mr. Konstantin?«
    »Ich möchte, dass er aus der Haft entlassen wird und seine Papiere zurückerhält. Er hat nichts mehr mit Politik zu tun.«
    Niemand redete so mit Mallory, ganz offensichtlich niemand. Nach einer geraumen Weile löste sie die Verbindung mit seinen Augen, eine Entlassung, und nickte langsam. »Übernehmen Sie die Verantwortung?«
    »Ich übernehme selbst die Verantwortung.«
    »Unter dieser Prämisse... nein, nein, Mr. Konstantin,
Sie
gehen nicht! Sie müssen nicht persönlich hin. Ich kläre das durch Flottenkanäle und schicke ihn nach Hause - unter Ihrer Zusicherung, dass alles so ist, wie Sie erklärt haben.«
    »Sie können sich die Unterlagen anschauen, wenn Sie möchten.«
    »Ich bin sicher, sie würden mir nichts Neues sagen.«
    Sie machte eine winzige Bewegung mit der Hand, ein Signal an jemanden hinter ihm. In seiner Wirbelsäule kribbelte es unter der plötzlichen Erkenntnis, dass er eine Pistole im Rücken gehabt hatte. Sie ging hinüber zur Kom-Konsole, beugte sich über die Schulter der Technikerin und schaltete den Flottenkanal ein. »Hier Mallory. Geben Sie Papiere und Person von Joshua Talley frei, der im Stationsarrest sitzt! Geben Sie das an die zuständigen Behörden weiter, Flotte und Station! Over.«
    Die Bestätigung erfolgte - unpersönlich und desinteressiert. »Darf ich«, fragte Damon, »darf ich ihn anrufen? Er wird ein paar klare Anweisungen benötigen.«
    »Sir«, sagte eine der Technikerinnen in der Nähe und drehte sich auf ihrem Sessel um.
    »Sir«
    Verwirrt blickte er in das verzogene Gesicht.
    »Ein Downer ist erschossen worden, Sir, in Grün Vier.«
    Ihm blieb die Luft weg. Einen Moment lang verweigerte ihm sein Verstand die Arbeit.
    »Erschossen?«
keuchte er entgeistert. »Was für ein Idiot hat...«
    »Er ist
tot,
Sir.«
    Er schüttelte den Kopf, verspürte Übelkeit, drehte sich um und funkelte Mallory an. »Diese Wesen tun niemandem etwas. Kein Downer hat jemals seine Hand gegen einen Menschen erhoben, außer aus Angst, um zu fliehen.
Niemals!«
    Mallory zuckte die Achseln. »Das ist jetzt nicht mehr zu ändern, Mr. Konstantin. Kümmern Sie sich wieder um Ihre eigenen Angelegenheiten! Jemand hat irrtümlich geschossen. Es bestand ein Befehl, nicht zu schießen, aber das ist unsere Sache, nicht Ihre. Unsere eigenen Leute werden sich darum kümmern.«
    »Es sind
Leute,
Kapitän.«
    »Wir haben auch schon Leute niedergeschossen«, sagte Mallory ungerührt. »Gehen Sie wieder an Ihre Aufgaben, sage ich! Diese Angelegenheit unterliegt dem Kriegsrecht, und ich werde sie regeln.«
    Er stand reglos da. Überall im Kontrollzentrum waren die Gesichter ihnen zugewandt, und auf den Schaltpulten funkelten missachtete Lampen. »An die Arbeit!« befahl er scharf, und sofort wurden ihm Rücken zugedreht. »Schicken Sie einen Stationsarzt in diesen Bereich!«
    »Sie stellen meine Geduld auf die Probe«, sagte Mallory.
    »Es geht um unsere Bürger.«
    »Ihre Bürgerschaft ist breit gefächert, Mr. Konstantin.«
    »Ich sage Ihnen - sie haben Angst vor Gewalttätigkeit. Wenn Sie auf dieser Station ein Chaos erzeugen wollen, brauchen Sie nur die Downer in Panik zu versetzen!«
    Sie dachte darüber nach und nickte schließlich ohne Groll. »Wenn Sie die Lage bereinigen können, Mr. Konstantin, dann tun Sie es! Und gehen Sie, wohin Sie wollen!«
    Nur das.
Gehen Sie!
Er ging weg, warf dann einen Blick zurück in plötzlichem Schrecken vor Mallory, die so einfach einen öffentlichen Streit aufgeben konnte. Er hatte verloren, hatte sich vom Zorn überwältigen lassen... und sie sagte
Gehen Sie!,
als bedeute ihr der Stolz gar nichts.
    Er ging mit dem unbehaglichen Gefühl, dass er etwas verzweifelt Gefährliches getan hatte.
    »Damon Konstantin ist überall Zugang zu

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