Pells Stern
geblendet vom Licht und unfähig, Vanars zu erkennen. »Machen Sie den Weg frei! Hören Sie endlich auf, mit Gewehren nach ihnen zu zielen!« Er drängte den Downer, sich an der Wand auf den Boden zu setzen, und Elene rief den Arzt herbei. »Bringen Sie endlich diese Soldaten von hier weg!« forderte Damon erneut. »Überlassen Sie uns diese Sache!«
Der Befehl wurde erteilt. Zu seiner großen Erleichterung zogen die Soldaten der
India
ab, und der Downer saß reglos da, duldete nach einiger Überredung, dass sein Arm untersucht wurde, als der Arzt mit seiner Tasche herbeikam und neben ihm niederkniete. Damon zog sich die Atemmaske herab, unter der er keine Luft mehr bekam, und drückte Elenes Hand, als sie sich neben ihm herabbeugte. Die Luft stank nach dem Angstschweiß des Downers, ein durchdringender Moschusgeruch.
»Name Blauzahn«, sagte der Arzt und zupfte an dem Schild. Er machte schnell ein paar Notizen und unterzog dann die Wunde einer sanften Behandlung. »Verbrennung und Blutung in geringfügigem Ausmaß, wenn man vom Schock absieht.«
»Trinken«, bat Blauzahn und streckte die Hand nach der Tasche aus. Der Arzt zog sie weg und versprach ihm mit ruhiger Stimme Wasser, sobald sie welches fanden.
Die Schleuse ging auf und brachte fast ein Dutzend Downer zum Vorschein. Damon stand auf, sah die Panik in ihren Blicken. »Ich bin Konstantin«, sagte er sofort, denn dieser Name sagte ihnen viel. Er empfing sie mit ausgestreckten Händen, ließ sich von den schwitzenden, schockbenommenen Downer umarmen, ein freundliches Zugreifen mächtig bepelzter Arme. Elene hieß sie ebenso willkommen, und einen Moment später kamen weitere dreißig, fünfunddreißig am Schleusentor zum Vorschein, bildete ein Knäuel, das den Korridor füllte und die Soldaten zahlenmäßig übertraf, die am Ende des Gangs standen. Die Downer warfen ängstliche Blicke dorthin, blieben eng beisammen. Noch mal die Schleuse voll, und auch Blauzahns Gefährtin war bei ihnen, schnatterte furchtsam, bis sie ihn gefunden hatte. Vanars trat dazu, ganz ohne jedes Grosstun in dieser braunpelzigen Masse.
»Bitte bringen Sie sie so schnell wie möglich in einen sicheren Bereich!« sagte er.
»Benutzen Sie Ihren Kom und verschaffen Sie uns freien Durchgang über die Notfallrampen von Vier bis Neun zu den Docks!« forderte Damon. »Ihr Habitat ist von dort aus zugänglich; wir werden sie dorthin begleiten. Das ist das Schnellste und Sicherste für alle Beteiligten.«
Er wartete nicht auf Vanars Kommentar, sondern winkte den Downern zu. »Kommt«, sagte er, und sie wurden still und setzten sich in Bewegung. Blauzahn, der seinen verletzten Arm in einer weißen Binde trug, rappelte sich auf, um nicht zurückgelassen zu werden, und schnatterte den anderen etwas zu. Satin mischte sich ein, und plötzlich herrschte bei den Downern allgemeine Fröhlichkeit. Damon ging Hand in Hand mit Elene einher, und die Downer schritten rings um sie geschart und hinter ihnen her, begleitet von den eigenartigen Geräuschen der Atemmasken, und sie legten ein freudiges und schnelles Tempo vor. Die wenigen Posten entlang ihres Weges verhielten sich sehr still, waren auf einmal in der Minderzahl, und die Downer unterhielten sich schnatternd in zunehmender Freiheit untereinander, als sie das Ende des Ganges erreichten und auf die spiralenförmige breite Rampe traten, die zu Toren auf allen Neunerebenen führte. Ein Arm schlängelte sich an Damons linke Seite, während sie nach unten gingen; er sah hin, es war Blauzahn mit Satin an seiner Seite, so dass sie zu viert nebeneinander die Rampe hinab schritten, eine bizarre Gesellschaft... fünf, denn noch jemand fasste von rechts Elenes Hände. Satin rief etwas, und ein Chor antwortete. Wieder redete sie, mit einer Stimme, die in der Höhe und der Tiefe Echos warf, und wieder erhob sich donnernd der schnatternde Chor, begleitet von hüpfenden Schritten ringsumher. Jemand schrie von hinten und erhielt Antwortstimmen; und ein zweites Mal. Damon packte Elenes Hand fester, gleichzeitig erregt und alarmiert durch dieses Verhalten, aber die Downer waren es zufrieden, zusammen mit ihm nach unten zu gehen und dabei das zu brüllen, was mittlerweile wie ein Marschlied klang.
Sie kamen in Grün Neun heraus und marschierten den langen Gang hinunter.., betraten mit großem Geschrei die Docks, wo die Echos hallten. Die Reihe Soldaten, die die Zugänge zu den Schiffen bewachte, machte bedrohliche Gesten, mehr nicht. »Bleibt bei mir!« befahl
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