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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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laut hallten. Er öffnete die innere Tür, und ihr Echo ertönte aus fernen Tiefen zurück. Ein mattes blaues Licht leuchtete über ihm, aber er hielt sich noch auf, um die Kammer neben der Tür zu öffnen und eine Lampe herauszunehmen. Der kräftige Strahl durchschnitt die Dunkelheit und fiel in ein Netz aus Stahl.
    »Downer!« rief er, und seine Stimme hallte hohl in weiter Tiefe. Er spürte die Kälte, als er die Tür durchquerte und hinter sich ins Schloss fallen ließ, während er auf der angrenzenden Plattform stand, von der aus Leitern in alle Richtungen verliefen. »Downer! Hier ist Damon Konstantin! Hört ihr mich? Ruft, wenn ihr mich hört!«
    Die Echos erstarben nur langsam in unabschätzbaren Tiefen. »Downer?«
    Ein Stöhnen schwebte aus der Dunkelheit herauf, ein widerhallendes Klagen, das seine Nackenhaare zum Kribbeln brachte. Wut?
    Er ging weiter, hielt die Lampe in der einen Hand, das dünne Geländer mit der anderen, blieb stehen und lauschte. »Downer?«
    Etwas bewegte sich in den dunklen Tiefen. Weiche Schritte erklangen weit unten auf Metall.
    »Konstantin?« lispelte eine fremdartige Stimme. »Konstantin-Mann?«
    »Hier ist Damon Konstantin!« rief er wieder. »Bitte kommt herauf! Keine Gewehre. Es ist sicher.«
    Er verhielt sich ruhig, spürte das leichte Zittern im Gerüst, als Füße weit unten in der Dunkelheit darauf traten. Er hörte Atemzüge und sah das Licht dort unten, wie der Schimmer einer Illusion. Er hatte einen Eindruck von Pelz und einen weiteren von glimmenden Augen, die sich zögernd näherten. Sie waren nicht gefährlich - aber es hatte sie auch noch nie jemand mit Gewehren angegriffen.
    Sie kamen, wurden im Licht seiner Handlampe deutlicher erkennbar, waren zerzaust und kämpften sich keuchend die letzte Stufe hinauf, der eine verletzt und die andere mit vor Angst geweiteten Augen.
    »Konstantin-Mann«, sagte diese mit bebendem Lispeln. »Hilf hilf hilf!«
    Sie streckten bittend die Hände aus. Damon legte die Lampe auf das Gitter, auf dem er stand, und akzeptierte sie als Kinder, berührte den Mann sehr vorsichtig, denn der arme Bursche blutete heftig am Arm und zog die Lippen zu einem besorgten Knurren zurück.
    »Alles gut«, beruhigte er sie. »Ihr seid jetzt in Sicherheit. Ich bringe euch hinaus.«
    »Angst, Konstantin-Mann.« Die Frau streichelte die Schulter ihres Gefährten und blickte mit runden, umschatteten Augen von ihm zu Damon. »Alle versteckt, weg, finden nicht Weg.«
    »Ich verstehe dich nicht.«
    »Mehr, mehr, mehr wir, viel hungrig, viel Angst. Bitte hilf wir!«
    »Ruf sie!«
    Sie berührte den Mann, eine Geste, die beredsam von ihrer Besorgnis kündete. Der Mann schnatterte ihr etwas zu und knuffte sie, und sie streckte eine Hand aus und berührte Damon.
    »Ich warte«, beruhigte Damon sie. »Ich warte hier. Alles sicher.«
    »Liebe dich«, sagte sie in einem Atemzug und eilte über hallende Metallstufen zurück nach unten, war sofort in der Dunkelheit verschwunden. Einen Moment später ertönten Schreie und Pfiffe aus der Tiefe heraus, bis sich die Echos verdoppelten; Stimme erhoben sich auch an anderen Stellen, männliche und weibliche, tiefe und hohe, bis alle Tiefen und die Dunkelheit völlig verrückt geworden waren. Ein Schrei brach neben ihm hervor: das Männchen rief etwas nach unten.
    In dem Schweigen, das darauf folgte, kamen sie, das Klicken von Schritten auf Metall tief unten, gelegentliche Rufe, die scharfe Echos erzeugten, und ein Stöhnen erhob sich, das die Kopfhaut kribbeln machte. Die Frau kam zurück gerannt, um die Schulter ihres Gefährten zu streicheln und seine Hände zu berühren. »Ich Satin, ich rufe. Machen er in Ordnung, Konstantin-Mann.«
    »Sie müssen in kleinen Gruppen durch die Schleuse gehen, versteht ihr, vorsichtig sein bei der Schleuse.«
    »Ich kenne Schleuse«, sagte sie. »Ich vorsichtig. Gehen, gehen, ich bringe sie!«
    Sie hastete bereits wieder nach unten. Damon legte den Arm um das Männchen, führte es zur Schleuse und legte ihm die Maske an, denn der Bursche war halb betäubt vor Schreck und knurrte vor Schmerz, machte aber keinen Versuch, zu beißen oder zu schlagen. Die nächste Tür ging vor gleißendem Licht und bewaffneten Männern auf, und der Downer wand sich im Griff von Damons Arm, spuckte und knurrte, fügte sich dann aber einem beruhigenden Drücken. Elene war da, drängte sich zwischen den Soldaten hervor und streckte helfend die Arme aus.
    »Ziehen Sie die Soldaten zurück!« fauchte Damon,

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