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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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unterbrach sein Auf- und Abgehen. Sie hatten ihn freigelassen.
Gehen Sie nach Hause!
hatten sie gesagt, und er war dem nachgekommen, durch Korridore, die von Polizisten und Mazianern bewacht wurden. Sie hatten gewusst, wer er war, und jetzt rief ihn jemand in seinem Zimmer an, kurz nachdem er angekommen war.
    Der Anrufer war beharrlich. Das rote Licht blinkte weiter. Er wollte nicht antworten, aber vielleicht war es die Haftanstalt, die wissen wollte, ob er auch angekommen war. Er traute sich nicht, darauf keine Antwort zu geben. Er durchquerte das Zimmer und drückte auf den Antwortknopf.
    »Josh Talley«, sprach er in das Mikro.
    »Josh, Josh, hier Damon. Gut, dich zu hören. Alles in Ordnung mit dir?«
    Er lehnte sich an die Wand und beruhigte seinen Atem. »Josh?«
    »Alles klar bei mir. Damon, du weißt, was passiert ist?«
    »Ich weiß es. Deine Botschaft hat mich erreicht. Ich habe persönlich die Verantwortung für dich übernommen. Komm heute Nacht in unsere Wohnung! Pack zusammen, was du brauchst! Ich komme nach dir hin.«
    »Damon,
nein!
Halt dich da raus!«
    »Wir haben darüber gesprochen; es ist alles in Ordnung.
    Keine Auseinandersetzung.«
    »Damon, nicht! Lass das nicht in ihre Akten eingehen!«
    »Wie die Sache steht, sind wir deine rechtlichen Bürgen, Josh.
    Es steht bereits in den Akten.«
    »Mach das nicht! Bitte!«
    »Elene und ich sind bereits unterwegs.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Er wischte sich übers Gesicht. Die Spannung in seinem Magen war ihm in den Hals gestiegen. Er sah keine Wände mehr, nichts mehr von dem, wo er war. Alles bestand nur noch aus Metall und aus Signy Mallory, ihrem jungen Gesicht und vom Alter silbernen Haar und ihren Augen, die tot waren und am ältesten von allem. Damon und Elene und das Kind, das sie wollten... sie waren bereit, all das zu riskieren. Für ihn.
    Er besaß keine Waffen und brauchte auch keine, wenn es um ihn selbst und sie allein ging, wie es in ihrem Quartier gewesen war. Er war damals innerlich tot gewesen, hatte existiert und dabei seine Existenz gehasst. Dieselbe Art von Lähmung winkte jetzt - die Dinge zu lassen, wie sie waren, zu akzeptieren, in Deckung zu gehen, wo sie ihm geboten wurde.
    Das war stets einfacher. Er hatte Mallory nicht bedroht, da er nichts gehabt hatte, um darum zu kämpfen.
    Er stieß sich von der Wand ab und steckte die Hand in die Tasche, überzeugte sich davon, dass die Papiere darin waren. Er ging in den Gang hinaus und vorbei am nicht besetzten Eingangsschalter des Hospizes, hinaus ins Freie, wo die Wachposten standen. Jemand von der örtlichen Sicherheit wollte ihn anhalten. Er blickte wild den Korridor hinab, wo ein Soldat stand.
    »Sie!«
schrie er, zerriss das leere Schweigen im Gang. Polizist und Soldat reagierten, der Soldat mit angelegtem Gewehr und einer Plötzlichkeit, die fast ein durchgezogener Abzug geworden wäre. Josh schluckte schwer und zeigte offen seine Hände. »Ich möchte mit Ihnen reden.«
    Das Gewehr wurde geschwenkt. Er ging mit seitlich ausgebreiteten Händen auf den gepanzerten Soldaten und die dunkle Mündung zu. »Das reicht«, sagte der Soldat. »Worum geht es?«
    Die Abzeichen wiesen aus, dass er von der
Atlantic
kam. »Mallory von der
Norway«,
sagte er. »Wir sind gute Freunde. Sagen Sie ihr, dass Josh Talley mit ihr sprechen möchte! Jetzt sofort!«
    Der Soldat machte ein ungläubiges Gesicht und runzelte schließlich die Stirn. Aber er legte das Gewehr in die Armbeuge und streckte die Hand zum Komschalter aus. »Ich gebe das an den diensthabenden Offizier auf der
Norway
weiter«, sagte er. »Sie kommen dann auf jeden Fall dorthin - zu Ihrem Zweck, wenn sie Sie kennt, und zu einer allgemeinen Überprüfung, wenn das nicht der Fall sein sollte.«
    »Sie wird mich sprechen wollen«, meinte er.
    Der Soldat drückte den Komschalter und stellte seine Frage.
    Die Antwort erfolgte unvernehmbar über seinen Helmkom, aber seine Augen flackerten. »Dann überprüfen Sie es«, gab er an die
Norway
durch, und nach einem weiteren Moment: »Kommandozentrale, habe verstanden. Aus.« Er hakte das Komgerät wieder an seinen Gürtel und winkte mit dem Gewehrlauf. »Gehen Sie weiter diesen Gang entlang und dann die Rampe hinauf! Der Soldat dort wird Sie in Empfang nehmen und dafür sorgen, dass Sie Ihr Gespräch mit Mallory bekommen.«
    Er ging mit schnellen Schritten, denn er vermutete, dass Damon und Elene bis zum Hospiz nicht lange brauchen würden.
    Sie durchsuchten ihn. Natürlich taten sie

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