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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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einmal überdenken. Zweitens: Mazians Ankunft hat mich nicht aus der Fassung gebracht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil diese Eventualität berücksichtigt worden ist.«
    Jon hob das Glas an die Lippen und nahm einen beißenden Schluck. »Wodurch?«
    »Wenn Sie in die Tiefe springen wollen, Mr. Lukas, gibt es dafür drei sichere Wege: als erstes nicht zuviel in den Sprung werfen... falls Sie in Regionen sind, die Sie wirklich sehr gut kennen; oder Sie orientieren sich an der Schwerkraft eines Sterns, die Sie herbeizieht; oder - wenn Sie gut sind - die Masse irgendeines Schwerpunkts. Es gibt einen Haufen Planetoidenbrocken in Pells Nähe, wussten Sie das schon? Nichts sehr großes, aber groß genug.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Von der Unionsflotte, Mr. Lukas. Glauben Sie, es gibt keinen Grund dafür, dass Mazian zum ersten Mal seit Jahrzehnten all seine Schiffe in einer Gruppe versammelt hat? Pell ist alles, was er noch hat. Und die Unionsflotte liegt da draußen, genau da, von wo sie mich geschickt haben, und sie
wusste,
wohin Mazian kommt.«
    Hale und seine Männer hatten sich dazugesellt, saßen auf der Couch und entlang deren Rückenlehne. Jon machte sich ein geistiges Bild von der Situation, von Pell als einem Schlachtfeld, das schlimmste aller Szenarien.
    »Und was passiert mit uns, wenn sich herausstellt, dass es keine Möglichkeit gibt, Mazian zu vertreiben?«
    »Er kann vertrieben werden. Und wenn das erreicht ist, hat er überhaupt keinen Stützpunkt mehr. Dann ist er erledigt, und wir haben
Frieden,
Mr. Lukas, Frieden mit all seinen Belohnungen. Deshalb bin ich hier.«
    »Ich höre.«
    »Die Beamten müssen entfernt werden, vor allem die
Konstantins,
und Sie müssen an ihren Platz gestellt werden. Haben Sie den Nerv dazu, Mr. Lukas, trotz der Verwandtschaftsbeziehungen? Ich sehe, dass eine... Verwandtschaft im Spiel ist; Sie, Konstantins Frau...«
    Er presste die Lippen zusammen, zuckte wie stets vor dem Gedanken an Alicia zurück, wie sie jetzt war. Konnte dieser Tatsache nicht ins Gesicht sehen. Hatte sie nie verkraften können. Es war kein Leben mehr, an diese Maschinen gebunden zu sein. Kein Leben. Er wischte sich übers Gesicht. »Meine Schwester und ich sprechen nicht miteinander, schon seit Jahren nicht mehr. Sie ist... sehr krank; Dayin hat Ihnen das bestimmt gesagt.«
    »Ich weiß Bescheid. Ich rede von ihrem Ehemann und ihren Söhnen. Haben Sie den Nerv, Mr. Lukas?«
    »Nerven, ja, wenn die Planung einen Sinn ergibt.«
    »Es gibt auf dieser Station einen Mann namens Kressich.«
    Er atmete langsam ein; der Drink ruhte in seiner Hand auf der Armlehne. »Vassily Kressich, gewähltes Ratsmitglied aus Q. Woher kennen Sie ihn?«
    »Dayin Jacoby nannte uns den Namen - als den des Rates dieser Zone. Und wir haben Unterlagen. Dieser Kressich... er verlässt Q, wenn der Rat zusammentritt. Also hat er einen Pass, der ihm das erlaubt; oder handelt es sich um visuelle Inspektion?«
    »Beides. Dort stehen Wachtposten.«
    »Kann man diejenigen bestechen, die diese Überprüfung vornehmen?«
    »In mancher Hinsicht schon. Aber Stationsbewohner, Mr. Wer-Sie-auch-sind, haben eine natürliche Abneigung dagegen, irgend etwas zu tun, was die Station beschädigt, auf der sie leben. Man kann Drogen und Alkohol nach Q schmuggeln aber einen Menschen? - Das Gewissen eines Wachtposten bezüglich eines Falles von Alkoholschmuggel ist etwas anderes als sein Selbsterhaltungstrieb.«
    »Dann müssen wir jede Konferenz mit ihm sehr kurz gestalten, nicht wahr?«
    »Nicht
hier.«
    »Das liegt an Ihnen. Vielleicht am Ausleihen einer I.D. und von Papieren. Ich bin sicher, dass in den Reihen Ihrer vielen treuen Angestellten etwas arrangiert werden kann, irgendeine Wohnung in der Nähe von Q...«
    »Von was für einer Art Konferenz reden Sie da eigentlich? Und warum sind Sie hinter Kressich her? Der Mann hat kein Rückgrat.«
    »Wie viele Beschäftigte haben Sie insgesamt«, wollte Jessad wissen, »die so vertrauenswürdig sind wie diese Männer hier? Männer, die bereit sind, Risiken einzugehen oder zu töten? Solche Leuten brauchen wir.«
    Jon warf Bran Hale atemlos einen Blick zu, sah dann wieder zu Jessad. »Nun, Kressich ist nicht der Typ, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Kressich hat Verbindungen. Könnte jemand ohne sie an der Spitze eines Monstrums wie Q stehen?«
     
    7.2. Pell: Sektor Grün Sieben; Kauffahrer-Hospiz; 22:41 Uhr
    Der Kom summte. Die Lampe zeigte den eintreffenden Anruf an. Josh blickte durch das Zimmer dorthin,

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