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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Informationen die Kauffahrer erhielten, oder welche Nachrichten die Truppen vielleicht über den eigenen Kom erhalten hatten. Niemand wusste, wer den Befehl über die zurückgelassenen Soldaten führte, ob irgendein hoher Offizier oder ein verzweifelter und verwirrter Unteroffizier. Ein ganzer Wall von ihnen stand an den Neuner-Zugängen zu den Docks Blau und Grün - ein Wall von Soldaten, der mit den Gesichtern zum nach oben gekrümmten Horizont blickte und diese Docks nach allen Seiten hin abschottete, die Gewehre abgestützt und bereit, der Abschluss ihres Karrees. Elene fürchtete sie nicht weniger als den anfliegenden Feind. Sie hatten schon in einen Mob hineingefeuert, hatten Menschen
getötet.
Sporadisch wurden immer noch Schüsse abgegeben. Elenes Stab hatte zwölf Mitglieder, und sechs von ihnen fehlten - abgeschnitten durch den Kom-Ausfall. Die anderen leiteten die Bemühungen von Docksmannschaften, die von den Schiffen abgelegten Verbindungsschläuche nach einem tödlichen Siegelbruch zu untersuchen; die ganze Sektion sollte vorsichtshalber versiegelt sein - wenn ihre Leute oben in der Blau-Kontrolle das geregelt bekamen, aber dort mussten sie sich mit toten Schaltern auseinandersetzen, denn das ganze System war durch einen Override lahm gelegt. In Intervallen machten ihnen immer noch Schwerkraftschwankungen zu schaffen; die flüssige Masse in den Trimmtanks musste sofort umgepumpt werden, so schnell die Röhren sie transportieren konnten, in irgendwelche anderen Tanks, um das Torkeln der Station zu kompensieren. Pell verfügte über Lagekontrollen und benutzte sie vielleicht gerade auch. In einem gewaltigen Raum wie den Docks war das steile Auf und Ab der Gravitation eine erschreckende Erfahrung und löste die Vorahnung aus, dass sie jeden Moment von einer Schwankung von mehr als einem oder zwei G erwischt werden konnten.
    »Miss Quen.«
    Sie drehte sich um. Der Läufer war nicht durchgekommen;
    irgendein Blödmann in der Reihe der Soldaten musste ihn zurückgeschickt haben. Sie ging eilig auf ihn und auf diese Reihe zu, als diese plötzlich und unerklärlicherweise ins Schwanken geriet und sich mit angelegten Gewehren zu
ihnen
umdrehte.
    Gebrüll erhob sich hinter ihrem Rücken. Sie blickte zum Horizont hinauf und erblickte eine undeutliche Wellenfront laufender Menschen, die diese scheinbare Wand herab auf sie zukamen, hinter dem abschirmenden Sektionsbogen hervor.
Aufruhr.
    »Der
Verschluss!«
rief sie in den nutzlosen Handkom, der so tot war wie zuvor. Die Soldaten setzten sich in Bewegung; sie stand zwischen ihnen und den Zielen. Sie rannte auf die andere Seite, auf das Gewirr aus Gerüsten zu, und blickte mit klopfendem Herzen zurück, während die Soldatenkette vorrückte und ihren Perimeter verkürzte, an ihr vorbeikam, wobei einige Soldaten zwischen den Gerüsten in Deckung ging. Wieder schaltete sie den Handkom ein und versuchte verzweifelt, ihr Büro zu erreichen: »Zumachen!« Aber der Mob war an der Blaukontrolle vorbei und vielleicht schon auf den Docks. Der Lärm der Menge schwoll an, eine sich auf sie herabgießende Flut, während am Horizont immer mehr auftauchten, eine schier endlose Masse. Plötzlich erkannte Elene den Ausdruck auf den fernen Gesichtern und ein Verhalten, das nicht Panik zum Ausdruck brachte, sondern Hass; und sie hatten Waffen - Rohre, Knüppel.
    Die Soldaten schossen. Schreie ertönten, als die erste Reihe zu Boden ging. Elene stand wie gelähmt da, nicht ganz zwanzig Meter hinter den Soldaten, und sah, wie immer mehr Mob über die Leichen hinwegströmte und auf sie zukam.
    Q! Q war ausgebrochen! Sie kamen, schwenkten Waffen und kreischten schrill, ein Lärm, der von einem fernen zu einem betäubenden Gebrüll wurde, während die Zahl der Anstürmenden kein Ende fand.
    Elene drehte sich um und rannte los, taumelte in einer G-Schwankung, folgte den eigenen fliehenden Docksmannschaften und vereinzelten Downern, die einen Menschenkampf sahen und Schutz suchten.
    Der Lärm hinter ihr wurde lauter.
    Sie verdoppelte ihr Tempo, hielt eine Hand an den Bauch, versuchte auf diese Weise, die Erschütterungen ihrer Schritte zu dämpfen. Sie hörte Schreie hinter sich, die im allgemeinen Getöse fast untergingen. Sie würden auch diese Soldaten niederrennen und die Gewehre in Besitz nehmen... würden durch das schiere Übergewicht ihrer Zahl weiter vordringen. Sie blickte zurück.., sah, wie Grün Neun verstreute Läufer ausspuckte, die an den Truppen vorbeikamen. Panik zeigte

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