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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wie steht es um uns?«
    »Ich bin lieber hier als auf Pell, offen gesagt.«
    Vittorio lachte bitter. Sein Blick verschwamm, und er spürte plötzlich einen Schmerz im Hals, der nie wirklich weg gewesen war. Er schüttelte den Kopf. »Ich habe es ehrlich gemeint«, sagte er für diejenigen, die vielleicht gerade zuhörten. »Ich werde für die Union mein Bestes tun. Es ist die beste Chance, die sich mir je geboten hat.«
    Dayin bedachte ihn mit einem seltsamen Blick, runzelte die Stirn und verstand vielleicht die Bedeutung. Zum ersten Mal in den fünfundzwanzig Jahren seines Lebens empfand Vittorio die Verwandtschaft mit jemandem. Dass es Dayin sein sollte, der drei Jahrzehnte älter war und eine andere Erfahrungswelt hatte... das überraschte ihn. Aber schon eine kurze Zeit in der Tiefe mochte aus den unwahrscheinlichsten Leuten Kameraden machen, und möglicherweise, dachte er, möglicherweise hatte Dayin schon solche Entscheidungen getroffen, und Pell war für keinen von ihnen mehr eine Heimat.
     
    5.1. PeIl: Dock Grün; 20:00 Uhr HT; 08:00 Uhr WT
    Schüsse trafen die Wand. Damon wich noch tiefer in die Ecke zurück, in der sie sich versteckten, zögerte einen halben Herzschlag lang, als Josh ihn packte und aufsprang, um loszulaufen, hinter den anderen her, sprang unter die panische und kreischende Menge, die aus Grün Neun auf die Docks zurückspülte. Jemand brach getroffen zusammen, rollte über den Boden vor ihre Füße, und sie sprangen über diesen Körper hinweg und liefen weiter, genau in die Richtung, in die die Soldaten sie auch zu treiben beabsichtigten.
    Stationsbewohner oder Q-Flüchtlinge - es wurde kein Unterschied gemacht. Sie rannten, während Schüsse gegen die Stützen prasselten und gegen die Ladenfronten, schweigende Explosionen im Chaos der Schreie, Schüsse, die auf Bauwerke gezielt waren und nicht auf die eigentliche, verletzliche Schale der Station. Schüsse zischten über ihre Köpfe hinweg, jetzt, wo die Menge sich bewegte, und sie rannten, bis die Schwächsten zu stolpern begannen. Damon wurde langsamer, als auch Josh es tat, fand sich auf Dock Weiß wieder, und sie beide bahnten sich ihren Weg durch diejenigen, die immer noch in Panik verstreut umherliefen, die letzten paar, die in ihrem Schrecken glaubten, dass immer noch geschossen würde. Er sah Deckung zwischen den Läden an der inneren Wand und lief mit Josh im Gefolge in diese Richtung, zum rückwärtig versetzten Eingang einer Bar, die zum Schutz gegen Aufrührer abgeschlossen worden war, ein Platz, wo sie ruhig dasitzen konnten, abgeschirmt gegen wahllose Schüsse.
    Mehrere Leichen lagen draußen vor ihnen auf dem Dock, ob neue oder alte, konnten sie nicht feststellen. In den letzten Stunden war das zu einem gewohnten Anblick geworden.
    Gelegentlich kam es zu Gewalttätigkeiten, während sie dort saßen, Kämpfe zwischen Bewohnern der Station und solchen, die vielleicht Q-Leute waren. Die meisten Leute wanderten umher, riefen manchmal Namen; Eltern, die ihre Kinder suchten, Freunde oder Gatten, die einander suchten. Hin und wieder gab es erleichterte Begegnungen, und einmal... einmal identifizierte ein Mann eine der Toten, schrie und schluchzte. Damon beugte das Gesicht auf die Arme. Schließlich halfen ein paar Leute dem Mann, führten ihn weg.
    Und schließlich entsandte das Militär Abteilungen gepanzerter Soldaten hierher, um Arbeitstrupps zusammenzusuchen, gab ihnen den Befehl, die Toten aufzulesen und in den Weltraum zu befördern. Damon und Josh wichen tiefer in den Eingang zurück, um sich dieser Aufgabe zu entziehen. Es waren die Aktiven und Ruhelosen, die von den Soldaten herausgepickt wurden.
    Zuletzt kamen die Downer schüchtern aus ihren Verstecken, gingen mit leisen Schritten und sahen sich mit furchtsamen Blicken um. Sie übernahmen es von sich aus, die Docks zu reinigen, die Zeichen des Todes wegzuschrubben, ihren üblichen Pflichten der Sauberkeit und Ordnung treu. Damon betrachtete sie mit einer leisen Regung der Hoffnung, die erste gute Sache, die er in all diesen Stunden gesehen hatte, dass die freundlichen Downer in den Dienst an Pell zurückkehrten.
    Er schlief etwas, wie es auch andere taten, die drüben in den Docksbereichen saßen, wie es auch Josh neben ihm tat, am Türrahmen zusammengekauert. Von Zeit zu Zeit wurde er aufgeschreckt durch allgemeine Bekanntmachungen über Kom betreffs wiederhergestellter Arbeitspläne oder das Versprechen, dass in allen Zonen wieder Nahrung ausgegeben wurde.
    Essen. Der

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