Pells Stern
wenn ich hinkomme. Menschenmit-Gewehren, verstehst du, Blauzahn? Menschen jagen mich. Sag ihr - sag ihr, dass ich in Sicherheit bin.
Sag ihr, dass ich mich gut versteckt habe und dass Elene mit den Schiffen weggekommen ist. Mit uns ist alles in Ordnung. Braucht sie mich, Blauzahn, braucht sie mich?«
»Sicher an sie Ort. Downer sitzen bei sie, alle Downer in Ganzoben. Lily bei sie. Satin bei sie - alle, alle.«
»Sag ihr - sag ihr, dass ich sie liebe! Sag ihr, dass mit mir alles klar ist und mit Elene auch!
Liebe dich, Blauzahn.«
Braune Arme drückten ihn, und er umarmte den Downer heftig, und er verließ ihn wieder und glitt wie ein Schatten davon, beschäftigte sich schnell wieder damit, in der Nähe Abfall aufzulesen, entfernte sich dabei. Damon sah sich in der Befürchtung um, sie seien vielleicht bemerkt worden, entdeckte aber nur Joshs merkwürdigen Blick. Er wandte die Augen ab und rieb sie an dem Arm, der auf dem Knie ruhte. Die Taubheit ließ nach; er bekam wieder Angst, denn er wusste auch wieder, worum er Angst haben konnte, wusste von jemandem, dem noch etwas zustoßen konnte.
»Deine Mutter«, sagte Josh. »War sie es, von der er gesprochen hat?«
Er nickte ohne Kommentar.
»Ich freue mich«, sagte Josh ernsthaft.
Wieder nickte er, blinzelte und versuchte zu denken, spürte aber, wie sein Gehirn einen Schock nach dem anderen erlebte, bis überhaupt nichts mehr Sinn ergab.
»Damon.«
Er sah auf und folgte Joshs Blickrichtung. Soldatentrupps kamen den Horizont herab, aus Dock Grün hervor, nahmen Aufstellung - hatten anscheinend etwas vor. Ruhig und lässig stand Damon auf und klopfte seine Kleider ab, wandte dem Dock den Rücken zu, um Josh Deckung zu geben, während dieser aufstand. Sie beide brachen auf und gaben sich Mühe, wie beiläufig in die andere Richtung zu gehen.
»Sieht so aus, als würden die sich organisieren«, meinte Josh. »Hat nichts mit uns zu tun«, beharrte Damon. Sie waren nicht die einzigen Fußgänger in der Gegend. Der Neunerkorridor von Weiß lag auch nicht mehr allzu weit entfernt. Sie schlossen sich anderen an, die demselben Beweggrund zu folgen schienen, entdeckten eine öffentliche Toilette neben einer Bar an der Ecke von Weiß Neun. Josh ging hinein, und Damon folgte ihm.
Sie benutzten die Einrichtung und kamen wieder heraus, gingen mit normalem Tempo weiter. Wachtposten waren an der Einmündung des Korridors zum Dock aufgestellt, aber sie machten nichts weiter, beobachteten lediglich. Sie gingen weiter nach Neun hinein, und Damon blieb an einem öffentlichen Kom-Anschluss stehen.
»Schirm mich ab!« sagte er leise, und Josh lehnte sich entgegenkommenderweise an die Wand zwischen ihnen und der Neuneröffnung, wo die Wachtposten standen. »Ich möchte überprüfen, welche Karten wir haben, wie viel Kredit, wo die ursprünglichen Besitzer herkamen. Dafür brauche ich nicht meine eigene Priorität, nur eine Aktennummer.«
»Eines ist mir klar«, meinte Josh leise. »Ich sehe nicht wie ein Bürger von Pell aus, und dein Gesicht...«
»Niemand möchte auffallen; niemand kann uns verpfeifen, ohne dadurch selbst aufzufallen.
Es ist unsere größte Hoffnung, dass niemand sich produzieren möchte.« Er schob die erste Karte hinein und schaltete den Overide dazu. Altener, Leslie: 789.90 Credits im Computer; verheiratet, ein Kind. Angestellter, Bekleidungskonzession. Er steckte sich diese Karte in die linke Tasche, um sie nicht zu benutzen, da er die Überlebenden nicht bestehlen wollte. Lee Anton Quale, Junggeselle, Personalkarte bei der Lukas-Gesellschaft, begrenzte Freigabe, 8967.89 Credits... eine erstaunliche Summe für so einen Mann. William Teal, verheiratet, kinderlos, Verladechef, 4567.67 Credits, Lagerhausabfertigung.
»Zeig mal deine!« sagte er zu Josh. Josh reichte ihm seine sämtlichen, und er schob die erste in fiebriger Hast hinein, fragte sich, ob so viele Anfragen hintereinander an einem öffentlichen Terminal nicht die Computerzentrale alarmierten. Cecil Sazony, Junggeselle, 456.78 Credits, Maschinist und manchmal Ladearbeiter, Mietprivilegien; Louis Diban, Ehe nach fünf Jahren aufgelöst, keine Abhängigen, 3421.56, Vorarbeiter einer Docksmannschaft. Er steckte die Karten wieder ein und ging weiter. Josh folgte ihm, holte ihn ein, und sie gelangten um eine Ecke in einen Kreuzgang, gingen dann um die nächste Ecke nach rechts. Dort gab es einen Lagerraum. Von den Zentralkorridoren aus waren sämtliche Docks spiegelbildlich angelegt, und es musste
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