Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Ansehen und das Selbst dieser Menschen. Er befingerte das leere Glas vor sich, erkannte, was er tat, und hörte sofort damit auf, versuchte, ernst und vernünftig zu erscheinen. »Meine eigenen Interessen gehen in diese Richtung«, sagte er. »Meine Zukunft auf Pell ist bei weitem nicht gesichert.«
    »Wie das, Mr. Lukas?«
    »Ich hege einige Hoffnung auf eine Unionskarriere, Kapitän Azov.« Er blickte in Azovs grimmiges Gesicht und hoffte, sich so ruhig anzuhören, wie er es zu sein versuchte. »Die Beziehung zwischen mir und meinem Vater... ist nicht eben herzlich; also hat er mich Ihnen ziemlich bereitwillig ausgeliefert. Ich hatte Zeit zum Nachdenken, reichlich. Ich ziehe es vor, zu einer eigenen Absprache mit der Union zu kommen.«
    »Pell gehen die Freunde aus«, stellte Azov ruhig fest und warf einen kurzen Blick in das traurige Gesicht von Mr. Ayres. »Jetzt wird es sogar von den Gleichgültigen im Stich gelassen. Der Wille der Regierten, Herr Botschafter.«
    Ayres blickte von der Seite her zu Azov. »Wir haben die Situation akzeptiert. Es lag nie in der Absicht meiner Mission, den Willen der Einwohner dieser Gebiete zu missachten. Nur fürchte ich um die Sicherheit der Pell-Station. Wir reden über Tausende von Menschenleben, Sir.
    »Über eine Belagerung, Mr. Ayres. Wir schneiden sie von ihrer Versorgung ab und unterbrechen ihre Operationen, bis es ihnen ungemütlich wird.« Azov wandte sich erneut Vittorio zu, starrte ihn einen Moment lang an. »Mr. Lukas - wir müssen ihren Zugang zu den Ressourcen der Minen und zu Downbelow sperren. Ein Angriff dort... wäre möglich, aber es wäre auch verlustreich, dorthin zu gelangen, und von den Auswirkungen her ebenfalls. Also wenden wir uns der Verfahrensweise der Entwirrung zu. Mazian hält Pell im Todesgriff; er wird eine Ruine hinterlassen, wenn er verliert, Downbelow und die Station selbst sprengen, sich in Richtung der Hinteren Sterne zurückziehen... in Richtung der Erde. Wollen Sie, dass Ihre kostbare Heimatwelt als Mazianer-Stützpunkt benutzt wird, Mr. Ayres?«
    Ayres warf ihm einen besorgten Blick zu.
    »Ah, er
ist
dazu in der Lage«, meinte Azov, ohne den Blick von Vittorio abzuwenden, ein kaltes und durchdringendes Starren. »Mr. Lukas. das ist genau so viel, wie mit Ihrer Pflicht zu tun hat, Informationen zu sammeln... und die Kauffahrer vom Handel abzubringen.
    Verstehen Sie? Glauben Sie, dass das in Ihren Kräften steht?«
    »Ja, Sir.«
    Azov nickte. »Sie werden verstehen, Mr. Lukas, wenn wir Sie und Mr. Jacoby an dieser Stelle entschuldigen.«
    Er zögerte ein wenig verwirrt, erkannte die Äußerung von ferne als Befehl und bemerkte, dass Azovs Starren keinen Gegenvorschlag duldete. Er stand auf. Dayin verabschiedete sich bei Ayres, und zurück im Rat blieben Ayres, Blass und Azov. Der Kapitän der
Hammer
bereitete sich auf den Empfang von Befehlen vor, die er, Vittorio, liebend gerne erfahren würde.
    Schiffe waren verloren gegangen. Azov hatte nicht die reine Wahrheit gesagt. Er hatte die Gespräche der Besatzung mitgehört. Einige Träger fehlten. Und in diesen Kampf ging es jetzt hinein.
    Er blieb stehen, wo die Deckskrümmung sich vor den Konferenzraum legte, blickte zu Dayin zurück und setzte sich in diesem Mannschaftsquartier auf die Bank am Tisch. »Bist du okay?« fragte er ihn, für den er nie viel Zuneigung gehegt hatte. Aber ein Gesicht von Zuhause war hochwillkommen an diesem kalten Ort und unter diesen Umständen.
    Dayin nickte. »Und du?« Das war mehr Höflichkeit, als er von seinem Onkel sonst je zu hören bekommen hatte.
    »Fein.«
    Dayin setzte sich ihm gegenüber.
    »Die Wahrheit«, wollte Vittorio wissen. »Wie viele haben sie da draußen verloren?«
    »Sie haben schwere Verluste erlitten«, sagte Dayin. »Ich vermute, dass Mazian sie einiges kosten wird. Ich weiß, dass Schiffe fehlen... die Träger
Victory
und
Endurance
sind vernichtet, glaube ich.«
    »Aber die Union kann neue bauen. Sie rufen einfach weitere herbei. Wie lange wird das so weitergehen?«
    Dayin schüttelte den Kopf und drehte die Augen vielsagend zur Decke. Die Ventilatoren summten und beschränkten Gespräche auf den unmittelbaren Umkreis, schirmten sie aber nicht gegen eine Überwachung ab. »Sie haben ihn in die Ecke getrieben«, meinte Dayin daraufhin. »Und sie haben einen schier unerschöpflichen Nachschub - während Mazian im Sack steckt. Was Azov sagte, war die Wahrheit. Er kommt ihnen teuer zu stehen, sehr teuer, aber sie ihm noch mehr.«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher