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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Gedanke daran entwickelte sich bei ihm zur Besessenheit. Er sagte nichts davon, hielt die Beine mit den Armen umschlungen, die Glieder schwach vor Hunger; Schwäche, dachte er, bedauerte ein zurückgewiesenes Frühstück, das fehlende Mittag- und Abendessen... er war an Hunger nicht gewöhnt. Wie er ihn überhaupt kannte, war Hunger nur das Fehlen einer Mahlzeit an einem anstrengenden Tag, eine Unbequemlichkeit, ein Ärgernis. Aber jetzt verwandelte er sich in etwas anderes. Er vermittelte der Erfahrung, einer Sache zu widerstehen, einen völlig neuen Anstrich; trieb Spiele mit seinem Bewusstsein; kündete von ganz neuen Dimensionen des Elends. Sollten sie doch noch erwischt und erkannt werden, dann in einer Schlange, die um Essen anstand. Aber entweder kamen sie zu diesem Zweck zum Vorschein, oder sie verhungerten. Ihr bloßes Stillhalten wurde erkennbar, als das Aroma von Essen sich auf den Docks verbreitete und sich andere Menschen in Bewegung setzten, als von Downern geschobene Wagen einhergezockelt kamen. Leute umdrängten die Wagen und begannen hinzulangen und zu streiten, aber daraufhin eskortierten Soldaten jeden Wagen, und alles wurde sehr schnell wieder still. Mit verminderten Vorräten kamen die Transporte näher. Damon und Josh standen auf, lehnten dort im Eingang.
    »Ich gehe hinaus«, sagte Josh endlich. »Bleib hier! Ich werde sagen, du seist verletzt. Ich besorge genug für uns beide.«
    Damon schüttelte den Kopf. Ein perverser Mut drängte ihn dazu, sein Überleben auf die Probe zu stellen, verschwitzt und ungekämmt, in schmutzigen, blutigen Coveralls. Wenn er das Dock nicht mehr überqueren konnte aus Angst vor der Pistole eines Attentäters oder einem Soldaten, der ihn erkannte, würde er wahnsinnig werden. Es sah zumindest nicht danach aus, als würden für die Mahlzeiten I.D.-Karten verlangt. Er besaß drei davon und noch seine eigene, die er nicht zu benutzen wagte. Josh hatte außer seiner zwei andere, aber die Bilder passten nicht.
    Es war eine einfache Handlung, unter den Augen eines Wachtpostens hinauszugehen, sich ein Sandwich zu nehmen und eine Tüte mit lauwarmem Obstsaft und sich dann wieder zurückzuziehen. Aber er kehrte in den Schutz seiner Ladenfront zurück mit einem Gefühl des Triumphes wegen seiner Beute, kauerte sich zum Essen dort zusammen, als sich Josh mit seinem dazugesellte. Sie aßen und tranken, als verginge mit diesem weltlichen Akt ein Großteil des Alptraums, und er war gefangen in einer seltsamen neuen Realität, in der nicht menschliche Gefühle gefragt waren, sondern die Wachsamkeit eines Tieres.
    Und dann ertönte ein schrilles Plappern in der Downersprache, als der am Essenskarren über das Dock hinweg mit anderen seiner Art in Verbindung trat. Damon war überrascht; Downer waren im allgemeinen scheu, wenn um sie herum alles ruhig war. Auch der begleitende Soldat wurde überrascht und senkte sein Gewehr, sah sich um. Aber es gab nichts außer stillen, verängstigten Menschen und feierlichen rundäugigen Downern, die stehen geblieben waren und sich ihren Aufgaben widmeten. Damon beendete sein Sandwich, während der Karren vorbeikam auf seinem Weg die Deckskrümmung hinauf nach Grün.
    Ein Downer kam in ihre Nähe, schleppte eine Schachtel mit sich, in der er die leeren Plastikbehälter sammelte. Josh machte ein besorgtes Gesicht, als der Downer die Hand ausstreckte, gab ihm aber die Hüllen; auch Damon warf seine in die Schachtel und sah erschrocken auf, als der Downer sanft die Hand auf seinen Arm legte. »Du Konstantin-Mann.«
    »Geh weg!« flüsterte er rau. »Downer, nenne meinen Namen nicht! Sie töten mich, wenn sie mich erkennen. Sei ruhig und geh schnell wieder weg!«
    »Ich
Blauzahn.
Blauzahn, Konstantin-Mann.«
    »Blauzahn.« Er erinnerte sich. Die Tunnels, der Downer, den man niedergeschossen hatte.
    Die starken Downerfinger packten fester zu.
    »Downer Name Lily schicken von Sonneihr-Freund, du nennen Alicia. Sie schicken wir, machen Lukasse still, nicht kommen an ihr Ort. Liebe dich, Konstantin-Mann. Alicia sie sicher, Downer überall um sie, halten sie sicher. Wir bringen dich, du wollen?«
    Einen Augenblick lang bekam er keine Luft. »Sie lebt? Sie lebt?«
    »Alicia sie sicher. Schicken du kommen, machen dich sicher bei ihr.«
    Er versuchte zu denken, umklammerte die pelzige Hand und starrte in die runden braunen Augen, die mehr wollten, als Downer-Mundart ausdrücken konnte. Er schüttelte den Kopf.
    »Nein. Nein. Es wäre gefährlich für sie,

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