Pells Stern
ihn sein.
»Wir kämpfen um unser Überleben«, sagte Angelo. »Offen gesagt, gibt es einen Punkt, an dem wir uns ernste Sorgen über unsere Lebenserhaltungssysteme machen müssen. Ein Teil der Last muss verlagert werden. Und wir können auch nicht zulassen, dass das Verhältnis von Pell-Bürgern und Flüchtlingen aus dem Gleichgewicht gerät. Wir müssen uns über Aufruhr Sorgen machen... dort und hier. Entschuldigen Sie, Mr. Kressich. Das sind die Realitäten, unter denen wir leben, und wir haben sie uns nicht ausgesucht, ebenso wenig wie - da bin ich sicher - Sie. Wir können weder die Station noch die Basis auf Downbelow riskieren, oder wir finden uns alle auf erdwärts fliegenden Frachtern wieder und aller Dinge beraubt. Das ist die dritte Möglichkeit.«
»Nein«, ging ein Murmeln durch den Raum. »Nein.«
Jon setzte sich schweigend, wobei er Angelo anstarrte, sich Gedanken über das gegenwärtige äußerst labile Gleichgewicht von Pell machte und darüber, wie die Chancen standen.
Sie haben bereits verloren,
wollte er sagen, dachte daran, im Rat aufzustehen und die Dinge darzulegen, wie sie aussahen. Er tat es nicht. Er setzte sich mit zusammengepressten Lippen. Es war eine Frage der Zeit. Der Frieden... konnte vielleicht eine Chance bieten. Aber der Frieden war weit entfernt von dem, was dort draußen Gestalt annahm mit dem Zustrom von Flüchtlingen aus all diesen Stationen. Das ganze DRAUSSEN strömte wie an einer Wasserscheide in zwei Richtungen, auf Pell zu und auf die Union; und sie waren nicht dafür gerüstet, die Dinge nach Regeln zu handhaben, wie Angelo sie vertrat.
Jahr um Jahr der Konstantin-Herrschaft und der Konstantinischen sozialen Theorie, der berühmten »Gemeinschaft des Rechts«, die Sicherheit und Überwachung verschmähte und es jetzt ablehnte, die geballte Faust gegen Q anzuwenden, in der Hoffnung, dass verbale Aufforderungen einen Mob für die Ordnung gewinnen würden. Auch dieses Thema hätte er vorbringen können, aber er setzte sich und schwieg.
Er hatte einen bitteren Geschmack im Mund bei dem Gedanken, dass das Chaos, durch die Milde der Konstantins auf der Station ausgebrochen, es auch schaffen würde, dasselbe auf Downbelow anzurichten. Er sah voraus, dass die Pläne, um die er gebeten worden war, keinen Erfolg haben würden. Emilio Konstantin und seine Frau würden die Arbeit leiten, zwei Menschen von gleicher Art, die es den Downern erlauben würden, ihre eigenen Zeitvorstellungen zu pflegen, ihren Aberglauben zu bewahren und alles auf ihre bedächtige und lustlose Art zu erledigen, was letztlich zu beschädigter Ausrüstung und verzögerten Bauvorhaben führte. Und was dieses Paar mit den Leuten aus Q machen würde, bot noch schlimmere Aussichten.
Er saß reglos da, wog die Chancen ab und zog unglückliche Schlussfolgerungen.
7.2.
»Es kann nicht überleben«, sagte er in dieser Nacht zu Vittorio, zu seinem Sohn Vittorio und zu Dayin Jacoby, dem einzigen Verwandten, den er mochte. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und trank bitteren Downerwein, in seiner Wohnung, die voll war von aufgestapeltem teuren Mobiliar, mit dem die anderen, jetzt abgetrennten Räume ausgestattet gewesen waren. »Pell fällt unter uns auseinander. Angelos weiche Politik hat den Untergang schon eingeleitet, und führt vielleicht auch noch dazu, dass uns bei einem Aufstand die Kehlen durchgeschnitten werden. Pell geht unter, versteht ihr mich? Und bleiben wir nun einfach sitzen und harren dessen, was da kommt?«
Vittorio sah auf einmal blass aus, wie es bei ihm immer der Fall war, wenn ein Gespräch ernst wurde. Dayin war aus anderem Holz geschnitzt. Er saß grimmig entschlossen da.
»Ein Kontakt«, sagte Ton noch offener, »muss hergestellt werden.«
Dayin nickte. »In Zeiten wie diesen können zwei Türen eine sinnvolle Notwendigkeit sein.
Und ich bin sicher, dass in dieser ganzen Station überall Türen existieren - wenn man die richtigen Schlüssel hat.«
»Wie gefährdet, glaubst du, sind diese Türen? Und wo sind sie? Dein Vetter hatte doch einige Fälle unter unseren Nichtansässigen zu betreuen. Hast du irgendeine Idee?«
»Schwarzer Markt mit Verjüngungsdrogen und anderem. Der steht hier in voller Blüte, wusstest du das nicht? Konstantin verdient selbst daran; du auch auf Downbelow.«
»Es ist legal.«
»Natürlich ist es legal; es ist
notwendig.
Aber wie kommt das Zeug hierher? Letztlich stammt es aus der Union; Kaufleute handeln damit; es kommt durch. Irgendwo sitzt
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