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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Lächeln zur Schau. »Heute abend ist es endlich soweit«, sagte sie munter. »Kommen Sie auch?«
    »Natürlich«, antwortete Smithback.
    Rickman schob ihm den Aktendeckel hinüber. »Bitte lesen Sie das durch, Bill«, sagte sie mit einer etwas weniger freundlichen Stimme.
    NEW YORK MUSEUM OF NATURAL HISTORY
INTERNES MEMORANDUM
    Von:
Lavinia Rickman
An:
William Smithback Jr.
Betrifft:
Buch über Ausstellung
Datum:
24 . März 1994
    Mit sofortiger Wirkung gelten für Ihre Arbeit für das Museum bis auf Widerruf folgende Richtlinien:
     
    Alle Interviews für das Buch haben in meinem Beisein stattzufinden.
Das Aufnehmen der Interviews auf Tonband ist Ihnendabei ebenso wie das Anfertigen von Notizen untersagt. Im Interesse der Belange des Museums werde in Zukunft ich die Notizen zu den von Ihnen geführten Interviews machen und Ihnen die von mir durchgesehenen Abschriften zur Aufnahme in Ihr Buch zur Verfügung stellen.
Die Diskussion von das Museum betreffenden Themen mit Angestellten oder anderen Personen ist in den Räumen des Museums ohne eine vorher einzuholende, schriftliche Erlaubnis verboten.
     
    Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie, daß Sie diese zwischen uns getroffene Vereinbarung anerkennen.
    Smithback las das Schreiben zweimal durch, bevor er aufblickte.
    »Nun?« fragte Rickman und legte den Kopf schief. »Was halten Sie davon?«
    »Habe ich Sie richtig verstanden?« fragte Smithback. »Ich darf ohne Ihre Erlaubnis mit niemandem mehr sprechen, nicht einmal beim Mittagessen?«
    »Über Angelegenheiten, die das Museum betreffen. Das ist richtig«, sagte Rickman und zupfte an dem paisleygemusterten Schal an ihrem Hals herum.
    »Warum? War das Memo, das Sie gestern per Computer verschickt haben, Ihnen denn nicht Behinderung genug für mich?«
    »Sie wissen schon, warum ich das mache, Bill. Sie haben sich als unzuverlässig herausgestellt.«
    »Wieso denn?« fragte Smithback mit erstickter Stimme.
    »Soviel ich weiß, sind Sie wie ein Wilder durchs Museum gelaufen und haben Leuten, die für Ihr Buch ohne Bedeutung sind, absurde Fragen über Dinge gestellt, die nicht das geringste mit der neuen Ausstellung zu tun haben. Wenn Sie glauben, Sie könnten hier Informationen über die – äh – unerfreulichen Vorgänge sammeln, die sich in jüngster Zeit in diesem Museum ereignet haben, muß ich Sie an Paragraph siebzehn Ihres Vertrags erinnern, der Ihnen verbietet, ohne mein Einverständnis irgendwelche Informationen über das Museum zu verwerten. Nichts, ich wiederhole,
nichts,
was mit dieser unerfreulichen Situation zu tun hat, wird von mir genehmigt werden.«
    Smithback richtete sich auf. »Unerfreuliche Situation!« explodierte er. »Warum nennen Sie die Dinge denn nicht beim Namen? Hier sind Morde geschehen!«
    »Bitte schreien Sie in meinem Büro nicht so herum«, sagte Rickman.
    »Sie haben mich angeheuert, damit ich ein Buch schreibe, nicht eine dreihundertseitige Presseerklärung. In der Woche vor der größten Ausstellungseröffnung in der Geschichte dieses Museums hat es hier eine Reihe brutaler Morde gegeben. Wollen Sie mir vielleicht sagen, daß so etwas nicht in das Buch hineingehört?«
    »Ich, und zwar nur ich, bestimme, was in das Buch hineingehört und was nicht. Verstanden?«
    »Nein.«
    Rickman stand auf. »Das wird mir langsam zu bunt, Mr. Smithback. Entweder Sie unterschreiben jetzt diese Vereinbarung, oder Sie werden entfernt.«
    »Entfernt? Wollen Sie mich in Ketten legen und ins Verlies werfen?«
    »Solche Frechheiten dulde ich nicht in meinem Büro. Entweder Sie unterschreiben, oder ich werde Ihren Vertrag umgehend auflösen.«
    »Gut«, sagte Smithback. »Dann werde ich mit meinem Manuskript eben zu einem Verlag gehen. Das Museum braucht dieses Buch genauso wie ich. Und wir könnten beide davon profitieren, wenn die Morde darin Erwähnung fänden. Außerdem weiß ich, was hier hinter den Kulissen alles vor sich geht, das können Sie mir glauben.«
    Obwohl Rickmans Gesicht fürchterlich aussah, war das gekünstelte Lächeln noch nicht ganz daraus verschwunden. Sie krallte ihre Hände so fest um die Schreibtischkante, daß die Haut über den Knöcheln weiß wurde.
    »Das wäre ein glatter Vertragsbruch«, sagte sie langsam. »Das Museum wird von der Anwaltskanzlei Daniels, Klopfer und McCabe vertreten, von der Sie zweifelsohne schon gehört haben dürften. Sollten Sie das tun, was Sie vorhaben, dann müssen Sie sich, ebenso wie der Agent oder Verleger, der dumm genug wäre, mit Ihnen

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