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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Wasser bis zur Brust, und voller Blutegel. Kurz vor dem Abendessen stolpert Maxwell per Zufall über irgendwelche Pflanzenteile, ist ganz aus dem Häuschen wegen ihnen – Fauna hier tatsächlich ziemlich einmalig –, seltsame Symbiose, scheint alles recht alt zu sein. Bin mir aber sicher, daß die wirklich wichtigen Entdeckungen noch vor uns liegen.
    16 . Sept. Blieben heute morgen lange im Camp und packten um. Maxwell besteht darauf, mit seinem »Fund« zurückzukehren. Idiot, aber leider wollen fast alle anderen auch umkehren. Sie brachen nach dem Mittagessen auf und ließen uns nur zwei Träger zurück. Crocker, Carlos und ich wollen weitergehen. Um drei bleiben wir stehen, um Kiste umzupacken, weil darin ein Tongefäß zerbrochen war. Während ich umpacke, schweift Crocker vom Weg ab und findet halb zerstörte Hütte …
    »Jetzt wird’s endlich interessant«, sagte Smithback.
    … bringen Ausrüstung dorthin, um Hütte zu untersuchen. Öffne Kiste wieder, hole Werkzeug heraus – bevor wir Hütte untersuchen können, kommt alte eingeborene Frau aus dem Unterholz, taumelnd – betrunken oder krank, kann nicht sagen, was – und deutet laut heulend auf Kiste. Brüste hängen bis auf den Bauch – keine Zähne, fast kahl – große Wunde auf dem Rücken, sieht aus wie verbrüht. Carlos will nicht übersetzen, aber ich bestehe drauf:
    Carlos: Sie sagt: Teufel, Teufel.
    Ich: Frage sie, was für ein Teufel?
    Carlos übersetzt. Frau wird hysterisch, heult und faßt sich an die Brust.
    Ich: Carlos, frage sie nach den Kothoga.
    Carlos: Sie sagt, daß Sie gekommen sind, um Teufel mitzunehmen.
    Ich: Was ist mit den Kothoga?
    Carlos: Sie sagt, Kothoga sind hinauf in die Berge gegangen.
    Ich: In welche Berge?
    Die Frau weint und schreit noch mehr. Deutet auf unsere offene Kiste.
    Carlos: Sie sagt, daß Sie den Teufel mitnehmen.
    Ich: Welchen Teufel?
    Carlos: Mbwun. Sie sagt, daß Sie den Teufel Mbwun in der Kiste mitnehmen.
    Ich: Frage sie, was sie über Mbwun weiß. Was ist Mbwun? Carlos spricht ziemlich lange mit der Frau, die sich ein wenig beruhigt hat.
    Carlos: Sie sagt, daß Mbwun der Sohn des Teufels ist. Der dumme Zauberer der Kothoga hat den Teufel Zilashkee um seinen Sohn gebeten, damit dieser die Feinde des Stammes zerstört. Der Teufel verlangte, daß sie alle ihre Kinder töteten und aßen – dann schickte er Mbwun als Geschenk. Erst hilft Mbwun den Kothoga, ihre Feinde zu töten, dann fängt er an, auch die Kothoga zu töten. Kothoga fliehen aufs Tepui. Mbwun folgt ihnen. Mbwun kann nicht sterben. Wir müssen die Kothoga von Mbwun befreien. Jetzt ist weißer Mann gekommen und nimmt Mbwun mit. Nehmt euch in acht, Mbwun wird den weißen Mann zerstören! Ihr bringt eurem Volk den Tod!
    Ich bin verblüfft und gleichzeitig in Hochstimmung – diese Erzählung paßt genau zu den Mythen, die wir nur aus zweiter Hand gehört haben. Ich sage Carlos, er soll noch mehr über Mbwun in Erfahrung bringen, aber die Frau reißt sich schreiend los und läuft – ziemlich schnell und kraftvoll für einen so alten Menschen – wieder zurück ins Unterholz. Carlos folgt ihr, kommt aber unverrichteter Dinge wieder zurück – er scheint Angst zu haben. Ich hake nicht nach. Untersuche Hütte. Als wir wieder herauskommen, sind die Träger verschwunden.
    »Sie wußte, daß sie die Figur mitnehmen würden!« sagte Smithback. »Das muß der Fluch gewesen sein, von dem sie gesprochen hat!«
    Er las weiter.
    17 . Sept. Seit gestern abend ist Crocker nicht mehr da. Ich befürchte das Schlimmste. Carlos ist sehr verängstigt. Ich werde ihn Maxwell hinterherschicken, der jetzt den halben Weg zum Fluß geschafft haben muß –
    Kann nicht riskieren, daß diese Figur verlorengeht – halte sie für absolut einmalig. Ich werde weitergehen und Crocker suchen. Hier führen Pfade durch den Wald, die von den Kothoga stammen müssen – wie die Zivilisation sich diese Landschaft untertan machen will, ist mir schleierhaft – vielleicht werden die Kothoga ja doch verschont.
    Das war das Ende des Tagebucheintrags.
    Leise fluchend schlug Smithback es zu. »Das kann ich einfach nicht glauben!« sagte er zu Margo. »Nichts, was wir nicht ohnehin schon wußten. Und
dafür
habe ich Rickman meine Seele verkauft!«

36
    P endergast saß hinter seinem Schreibtisch in der Kommandozentrale und war völlig versunken in ein altes chinesisches Geschicklichkeitsspiel aus Messing und einer verknoteten Seidenschnur. Aus den Lautsprechern eines

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