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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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war es, wie in allen anderen sechs Stockwerken des Observatoriums, totenstill.
    Moriarty stand hinter seinem Schreibtisch und preßte eine geballte Faust vor den Mund. »Verdammt«, murmelte er.
    Plötzlich trat er frustriert mit dem Fuß gegen einen Aktenschrank hinter ihm, so daß ein Stoß Papier auf den Fußboden fiel. »Verdammt!« heulte er auf, diesmal vor Schmerz, ließ sich in seinen Stuhl sinken und rieb sich den Knöchel.
    Langsam ließ der Schmerz nach, und mit ihm verflog auch Moriartys Ärger. Er seufzte laut und blickte durch den Raum.
    »Mein Gott, George, du schaffst es doch immer wieder, alles zu vermasseln«, murmelte er.
    Im Umgang mit anderen Menschen war er einfach unbeholfen, das mußte er zugeben. Alles, was er getan hatte, um Margos Aufmerksamkeit zu wecken und ihre Sympathie zu erlangen, hatte sich bisher als hoffnungslos erwiesen. Was er zum Beispiel über ihren Vater gesagt hatte, war in etwa so taktvoll gewesen wie eine Maschinengewehrsalve.
    Abrupt drehte er sich dem Terminal zu und tippte einen Befehl ein. Er würde ihr eine Nachricht schreiben und vielleicht etwas von dem angerichteten Schaden wiedergutmachen. Er überlegte einen Augenblick, dann tippte er:
    HI , MARGO ! ICH WÜRDE GERNE WISSEN , OB
    Kaum war er soweit gekommen, löschte Moriarty die Nachricht auch schon wieder. Damit würde er alles möglicherweise noch schlimmer machen.
    Er blieb einen Moment sitzen und starrte auf den leeren Bildschirm. Er kannte nur eine wirklich sichere Methode, um seinen Schmerz zu lindern: eine Schatzsuche.
    Viele der interessantesten Exponate, die man bald in der Aberglaube-Ausstellung würde bewundern können, waren Früchte solcher Schatzsuchen, die Moriarty von seinem Terminal aus durchgeführt hatte. Er liebte die umfangreichen Sammlungen des Museums, und er kannte sich in dessen verborgenen und geheimen Winkeln besser aus als so mancher alte Museumsfuchs. Moriarty hatte nur wenige Freunde und verbrachte einen großen Teil seiner Freizeit damit, in den Lagerräumen des Museums nach längst vergessenen Exponaten zu suchen. Es gab ihm ein Gefühl, etwas Wertvolles zu tun, ein Gefühl, das er im Umgang mit anderen Menschen meist nicht hatte.
    Er wandte sich wieder der Tastatur zu, holte die Inventardatenbank des Museums auf den Schirm und arbeitete sich rasch, aber systematisch durch ihre Bestände. Er kannte sich in dieser Datenbank aus, kannte Abkürzungen und Hintertürchen, wie ein erfahrener Dampferkapitän den Verlauf und die Gefahrenstellen eines Flußbettes kennt.
    Nach ein paar Minuten tippte er langsamer. Diesen Teil der Datenbank hatte er bisher noch nicht durchforscht. Es war ein umfangreicher Fund sumerischer Kunstgegenstände, der in den frühen zwanziger Jahren entdeckt, aber nie genauer untersucht worden war. Mit rasch hintereinander eingegebenen Befehlen gelangte er von der Hauptsammlung in die Untersammlungen und schließlich zu den einzelnen Gegenständen. Etwas erweckte sein Interesse ganz besonders, eine Reihe von Tontafeln mit einer sumerischen Schrift. Der ursprüngliche Entdecker glaubte, daß sie sich mit religiösen Riten befaßten. Moriarty las die kommentierten Eintragungen und nickte. Vielleicht konnte man diese Tafeln für die Ausstellung gebrauchen. In den kleineren Räumen mit den gemischten Themenkreisen war immer noch Platz für ein paar interessante Stücke.
    Er sah auf seine Uhr mit dem Sonnenuhr-Zifferblatt. Es war fast fünf. Immerhin wußte er jetzt, wo diese Tafeln aufbewahrt wurden. Wenn sie sich als vielversprechend erweisen sollten, konnte er sie immer noch morgen früh Cuthbert zeigen und seine Erlaubnis einholen. Den Schaukasten konnte er dann zwischen der Feier am Freitag und der Öffnung der Ausstellung für das breite Publikum zusammenstellen. Er machte sich rasch ein paar Notizen und schaltete den Computer aus.
    Das Geräusch, mit dem der Monitor plötzlich dunkel wurde, klang in dem verlassenen Büro wie ein Schuß. Mit dem Finger noch am Schalter, blieb Moriarty wie versteinert sitzen. Dann stand er auf, steckte sich das Hemd in den Hosenbund und verließ das Büro, wobei er wegen seines immer noch schmerzenden Knöchels vorsichtig auftrat, und schloß leise die Tür hinter sich.

34
    U nten in seiner improvisierten Kommandozentrale hielt D’Agosta inne, als er gerade ans Glasfenster von Pendergasts Bürotür klopfen wollte. Statt dessen blickte er hinein.
    Ein großer Mann in einem häßlichen Anzug machte sich in Pendergasts Büro zu

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