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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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immer starr vor Furcht an.
    Pendergast leuchtete mit seiner Taschenlampe auf einen Stuhl. »Bitte, setzen Sie sich doch, Miß Green«, sagte er.
    »Vielen Dank«, entgegnete Margo, wobei der Helm auf ihrem Kopf leicht verrutschte. »Sie sind ein echter Gentleman.«
    Auch Pendergast setzte sich. »Hat jemand von Ihnen vielleicht ein Taschentuch?« fragte er.
    Allen zog eines aus seiner Hosentasche und gab es Pendergast. »Vielen Dank«, sagte der FBI -Agent und reichte das Taschentuch an Margo weiter. Sie wischte sich damit das Blut vom Gesicht und gab es Pendergast zurück, der sich damit nun seinerseits sorgfältig Gesicht und Hände säuberte. »Das war sehr freundlich, Mr. –?«
    »Allen. Tom Allen.«
    »Mr. Allen. Das Monster ist tot.«
    »Haben Sie es getötet?«
    »Wir haben es getötet. Oder sagen wir besser, Miß Green hat es getötet.«
    »Sagen Sie doch Margo zu mir. Und es war Mr. Pendergast, der den Schuß abgegeben hat.«
    »Ja, aber Margo hat mir gesagt, wo ich hinschießen muß. Darauf wäre ich nie gekommen. Fast alle großen Tiere, auf die man normalerweise Jagd macht – Wasserbüffel, Nashörner, Elefanten und so weiter –, haben die Augen
seitlich
am Kopf. Wenn sie einen frontal angreifen, würde man nie an das Auge als wunden Punkt denken.«
    »Aber das Wesen«, erklärte Margo, »hatte ein Gesicht wie ein Menschenaffe, der die Welt stereoskopisch sieht und die Augen vorne hat. Und die Augen sind direkt mit dem Gehirn verbunden. Bei einem so unglaublich dicken Schädel wie dem des Wesens muß eine Kugel, wenn sie erst einmal eingedrungen ist, drinnen so lange von Wand zu Wand prallen, bis sie ihre gesamte Energie verbraucht hat.«
    »Dann haben Sie das Monster also mit einem einzigen Schuß ins Auge getötet?« fragte Garcia ungläubig.
    »Ich hatte es schon ein paarmal zuvor getroffen«, antwortete Pendergast, »aber es war zu stark und zu wütend, um sich davon aufhalten zu lassen. Ich habe mir das Wesen zwar noch nicht richtig angesehen – das hebe ich mir für später auf –, aber ich möchte behaupten, daß kein anderer Treffer es noch rechtzeitig gestoppt hätte.«
    Pendergast rückte mit zwei schlanken Fingern seinen Krawattenknoten zurecht, was Margo übertrieben penibel fand, besonders in Anbetracht des Blutes und der Spritzer von grauer Materie auf seinem weißen Hemd. Margo würde nie den Augenblick vergessen, in dem das Gehirn der Kreatur in einem dicken Strahl aus der kaputtgeschossenen Augenhöhle gespritzt war. Es war ein gleichermaßen fürchterlicher wie erleichternder Anblick gewesen. Die Augen, diese grauenvollen, wütenden Augen der Kreatur, hatten Margo draußen auf dem Gang, noch während sie vor dem verrotteten Geruch und dem widerwärtigen Atem des Wesens zurückgetaumelt war, urplötzlich die verzweifelte Idee durch den Kopf schießen lassen, der sie schließlich ihre Rettung verdankten.
    Auf einmal begann Margo wieder zu zittern.
    Pendergast gab Garcia ein Zeichen, woraufhin dieser sofort seine Uniformjacke auszog und sie dem Mann aus dem Süden reichte. Pendergast legte Margo die Jacke über die Schultern und sagte, während er sich neben sie kniete: »Beruhigen Sie sich, Margo, es ist ja alles vorbei.«
    »Wir müssen Dr. Frock holen«, stammelte sie mit blauen Lippen.
    »Machen wir gleich, machen wir gleich«, sagte Pendergast beruhigend.
    »Wollen Sie einen Bericht absetzen?« fragte Garcia. »Die Batterien haben gerade noch Saft für einen einzigen Funkspruch.«
    »Ja, und außerdem muß ich veranlassen, daß sofort eine Suchmannschaft nach Lieutenant D’Agosta ausgeschickt wird«, sagte Pendergast und runzelte die Stirn. »Das bedeutet wohl, daß ich mit Coffey reden muß.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte Garcia. »Offensichtlich hat inzwischen der Oberbefehl über die Operation gewechselt.« Pendergast hob die Augenbrauen. »Tatsächlich?«
    »Sie können mir das ruhig glauben«, grinste Garcia und reichte Pendergast das Funkgerät. »Ein Agent namens Slade ist jetzt der Boß. Funken Sie ihn doch an, Ehre, wem Ehre gebührt.«
    »Wenn Sie meinen«, sagte Pendergast. »Ich bin nur froh, daß es nicht mehr Special Agent Coffey ist. Wenn der noch der Leiter der Operation gewesen wäre, hätte ich ihn mir ordentlich zur Brust nehmen müssen. Auf Beleidigungen reagiere ich nämlich allergisch.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist eine sehr schlechte Angewohnheit, aber sie ist nur schwer abzulegen.«

VIER WOCHEN SPÄTER
62
    A ls Margo in Frocks Büro kam,

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