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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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aber es scheint so, als hätten die reptilischen Gene der Kreatur die Kraft, Geschwindigkeit und Muskelmasse gegeben. Die Primatengene hingegen verliehen eine hohe Intelligenz und machten das Wesen möglicherweise endotherm – das heißt, zu einem Warmblüter. Alles in allem eine ziemlich furchterregende Kombination.«
    »Ist mir klar«, sagte D’Agosta und legte den Abguß wieder hin. »Aber was für eine Art von Vieh
war
es denn nun?«
    »Mein lieber Freund«, kicherte Frock, »wir haben einfach noch nicht genügend Daten, um zu sagen, was das Wesen
genau
war. Und da es sich bei dieser Kreatur offenbar um die letzte ihrer Art handelte, werden wir das womöglich niemals erfahren. Wir haben kürzlich eine Satellitenaufnahme des
Tepui
bekommen, von dem das Wesen herstammte. Dort ist so gut wie alles zerstört. Die Pflanze, von der sich das Wesen ernährte, die wir übrigens
Lilicea mbwunensis
getauft haben, wurde für alle Zeiten ausgerottet, denn der Bergbau hat die Sümpfe um das
Tepui
herum total verseucht, und davon, daß die Hochfläche am Anfang mit Napalm bombardiert wurde, um sie von Pflanzen und Tieren zu säubern, will ich erst gar nicht reden. Nirgendwo anders im Regenwald wurden bisher vergleichbare Kreaturen beobachtet. Normalerweise finde ich solche Umweltzerstörung entsetzlich, in diesem speziellen Fall aber hat sie die Welt möglicherweise vor einem furchtbaren Unheil bewahrt.« Frock seufzte. »Als vorbeugende Maßnahme – und gegen meinen ausdrücklichen Rat, das möchte ich betonen –, hat das FBI alle Fasern des Packmaterials und sämtliche Pflanzenproben der Whittlesey-Expedition vernichtet. Also kann man davon ausgehen, daß die Pflanze nun wirklich ausgestorben ist.«
    »Woher wissen wir denn, daß das Wesen das letzte seiner Art war?« fragte Margo. »Könnte es nicht irgendwo noch ein weiteres davon geben?«
    »Das ist nicht allzu wahrscheinlich«, antwortete Frock. »Dieses
Tepui
war eine ökologische Insel – ein in jeder Hinsicht einzigartiger Ort, wo Pflanzen und Tiere über Millionen von Jahren eine genau aufeinander abgestimmte Biosphäre gebildet hatten.«
    »Und hier im Museum gibt es ganz bestimmt keine weitere Kreatur«, sagte Pendergast und kam nach vorn. »Mit Hilfe der alten Blaupausen aus dem Stadtarchiv waren wir in der Lage, die unteren Keller Zentimeter für Zentimeter zu durchsuchen. Wir haben dabei jede Menge Dinge von Interesse für Architekten und Stadtarchäologen gefunden, aber keine weitere Spur von einer Kreatur.«
    »Als dieses Wesen starb, sah es so traurig aus«, sagte Margo.
    »So einsam, daß es mir fast ein wenig leid tat.«
    »Es
war
einsam«, sagte Frock. »Einsam und verloren. Viertausend Meilen weit entfernt von seiner Heimat im Dschungel, mußte es den letzten Überbleibseln der Pflanze hinterherjagen, die sein Lebenselixier war und seine Schmerzen linderte. Aber das Wesen war auch sehr böse, sehr gefährlich und fürchterlich zäh. Bevor sie den Kadaver abtransportierten, konnte ich noch mindestens zwölf Einschußlöcher zählen.«
    Die Tür ging auf, und Smithback kam herein. In der einen Hand hielt er theatralisch einen großen, braunen Umschlag vor sich, in der anderen trug er eine Magnumflasche Champagner. Er zog ein paar Seiten Papier aus dem Umschlag und hielt sie mit seinem langen Arm für alle sichtbar in die Höhe.
    »Das ist ein Vertrag für ein Buch, Freunde!« sagte er grinsend. D’Agosta blickte finster drein, nahm den Abguß der Klaue vom Schreibtisch und wandte sich ab.
    »Der Verleger ist auf alle meine Forderungen eingegangen und hat meinen Agenten damit zu einem reichen Mann gemacht«, krähte Smithback.
    »Und Sie selbst bestimmt ebenfalls«, knurrte D’Agosta, der aussah, als wolle er mit der Klaue auf den Journalisten losgehen.
    Smithback räusperte sich dramatisch. »Ich habe mich entschlossen, mit der Hälfte meiner Tantiemen einen Fond zur Unterstützung von Officer John Baileys Familie einzurichten.«
    D’Agosta wandte sich an Smithback. »Nun hören Sie aber auf«, sagte er.
    »Nein, wirklich. Die Hälfte meiner Tantiemen. Aber natürlich erst, nachdem mein Vorschuß abgegolten ist«, fügte er eilig hinzu.
    D’Agosta wollte auf Smithback zutreten, blieb dann aber abrupt stehen. »Meine Unterstützung haben Sie, wenn Sie daran gehen, das Buch zu schreiben«, sagte er leise, wobei sein Unterkiefer unbeholfen zuckte.
    »Danke, Lieutenant, die kann ich gut gebrauchen.«
    »Seit gestern heißt das ›Danke,

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