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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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waren Pendergast und D’Agosta bereits da. Pendergast betrachtete gerade etwas, das auf dem niedrigen Tisch lag, während Frock angeregt auf ihn einredete. D’Agosta ging rastlos im Büro auf und ab. Er wirkte gelangweilt und nahm dieses oder jenes Ding in die Hand, nur um es gleich wieder auf seinen Platz zurückzustellen. Der Latexabguß der Kralle lag wie ein Briefbeschwerer des Grauens auf Frocks Schreibtisch, und der Zuckerguß eines großen Kuchens in der Mitte des Raums, den Frock für Pendergasts Abschiedsfeier spendiert hatte, begann unter den warmen Strahlen der Sonne schon etwas zu schmelzen.
    »Als ich das letzte Mal unten in New Orleans war, habe ich dort ganz vorzügliche Langusten mit Gumboschoten gegessen«, sagte Frock und packte Pendergast am Ellenbogen.
    »Ah, Margo!« Frock drehte sich um. »Kommen Sie herein, sehen Sie mal.«
    Margo ging quer durch das Zimmer hinüber zu den beiden Männern. In der Stadt war nun endgültig der Frühling angebrochen, und durch die großen Fenster konnte sie den weiten, blauen Hudson auf seinem Lauf nach Süden in der Sonne glitzern sehen. Auf der Uferpromenade liefen in einer langen Reihe die Jogger.
    Auf dem niedrigen Tisch lag neben Frocks fossilen Fußabdrücken aus der Kreidezeit ein großer Abguß von den Füßen der Kreatur. Frock fuhr die Vertiefungen in dem Stein mit der Hand liebevoll nach. »Wenn schon nicht aus derselben Familie, so doch ganz bestimmt aus derselben Ordnung«, sagte er. »Und daß die Kreatur fünf Zehen an den Hinterläufen hatte, ist eine weitere Verbindung zur Mbwun-Figur.«
    Margo sah genauer hin und fand, daß sich die beiden Abdrücke nicht im geringsten ähnelten.
    »Konvergierende Evolution vielleicht?« schlug sie vor.
    Frock sah sie an. »Das wäre möglich. Aber um das genau zu sagen, bräuchte es Jahre gewissenhaftester Untersuchungen.« Er verzog das Gesicht. »Und das ist ja nun leider nicht mehr möglich, seit uns die Regierung die Überreste des Wesens weggenommen hat. Gott weiß, wozu sie die wohl benötigt.«
    Margo nickte. In dem Monat seit der Ausstellungseröffnung hatte sich die Öffentlichkeit, die zunächst schockiert und ungläubig auf die Katastrophe und ihre Ursache reagiert hatte, langsam an die Tatsache gewöhnt, daß eine seltsame Kreatur für die Morde im Museum verantwortlich gewesen war.
    In den ersten beiden Wochen waren die Spalten sämtlicher Zeitungen noch voll von Geschichten über das Monster gewesen, wobei die unterschiedlichen Aussagen der Überlebenden gehörig für Verwirrung gesorgt hatten. Der einzige Gegenstand, der die kontroverse Diskussion hätte beenden können – der Kadaver der Kreatur –, war in einem großen, weißen Transporter der Regierung weggebracht und seither nicht wieder gesehen worden. Selbst Pendergast sagte, daß er nichts über seinen Verbleib wisse. Dann wandte sich die Presse der menschlichen Seite der Tragödie zu, den Prozessen, die auf den Hersteller des Sicherheitssystems zukamen und, wenn auch nicht im selben Ausmaß, auf die Polizei und das Museum selbst. Das
Time-
Magazin brachte eine Titelstory zum Thema: »Wie sicher sind unsere nationalen Institutionen?«
    In den letzten Tagen allerdings hatten die Kommentatoren begonnen, das Wesen als eine singuläre Erscheinung zu betrachten: ein Rudiment, wie die Dinosaurier-Fische, die Hochseefischer ab und zu in ihren Netzen zu Tage förderten. Langsam ließ das öffentliche Interesse an der Katastrophe nach. Die Überlebenden der Eröffnungsparty wurden nicht mehr zu Talk-shows eingeladen, die geplante Comicstrip-Serie in den Samstagvormittagsausgaben einer Tageszeitung war wieder abgesetzt worden, und die Museumsmonster-Actionfiguren standen unverkauft in den Regalen der Spielwarengeschäfte herum.
    Frock blickte in die Runde. »Verzeihen Sie, ich habe meine Pflichten als Gastgeber sträflich vernachlässigt. Möchte vielleicht jemand einen Sherry haben?«
    »Nein, danke«, murmelten die meisten.
    »Nur wenn Sie ein Seven-Up zum Verdünnen haben«, sagte D’Agosta. Pendergast schaute D’Agosta strafend an.
    D’Agosta nahm den Latexabguß der Kralle von Frocks Schreibtisch und hielt ihn hoch. »Sieht ziemlich übel aus«, sagte er.
    »Außergewöhnlich übel sogar«, gab Frock ihm recht. »Sie ist teils von einem Reptil, teils von einem Primaten. Ich möchte Sie nicht mit technischen Einzelheiten langweilen – das überlasse ich Greg Kawakita, dem ich die Daten, die wir haben, zur Analyse gegeben habe –,

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