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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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lagert eine ganze Religion«, erklärte Moriarty. »Aber das ist noch gar nichts gegen die Objekte, die wir für die Ausstellung herausgesucht haben. Hier liegt nur das Zeug, das wir nicht genommen haben. Wir haben zum Beispiel eines der schönsten Sonnentanz-Kostüme, die es auf der ganzen Welt gibt. Und hier, sehen Sie sich einmal das hier an!« Er öffnete eine Schublade, die voller seltsamer Objekte war. »Das sind Original-Wachszylinderaufnahmen vom ganzen Sonnentanz-Zyklus. Jedes einzelne Lied. Aufgenommen 1901 . Wir haben sie auf Tonband überspielt und werden damit den Sioux-Raum beschallen. Na, was sagen Sie? Wird doch eine
tolle
Ausstellung, oder?«
    »Für genügend Aufregung im Museum hat sie ja bereits gesorgt«, antwortete Margo vorsichtig.
    »In Wirklichkeit gibt es gar nicht so viele Kontroversen, wie die Leute immer behaupten«, erwiderte Moriarty. »Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum Wissenschaft und Unterhaltung nicht Hand in Hand gehen sollten.«
    Margo konnte der Versuchung nicht widerstehen. »Ich wette, daß Ihnen
diesen
Ausspruch ihr Chef Cuthbert beigebracht hat.«
    »Er hat immer die Meinung vertreten, daß Ausstellungen sich an ein breiteres Publikum wenden sollten. Und wenn die Leute zu dieser kommen, weil sie sich Geister und Kobolde und gruselige Show erwarten – dann werden sie das auch bekommen. Aber wenn sie wieder gehen, dann haben unsere Besucher viel mehr gelernt, als Sie vielleicht vermuten. Und außerdem wird die Ausstellung dem Museum eine Menge Geld einbringen. Was ist daran so schlecht?«
    »Nichts«, antworte Margo lächelnd. Das Auslegen der Köder überließ sie lieber Smithback.
    Aber Moriarty war noch nicht fertig. »Ich weiß, daß das Wort ›Aberglaube‹ für manche Leute einen schlechten Beigeschmack hat. Und es ist wahr, daß manche der Effekte, die wir in dieser Ausstellung bieten, ein wenig – sagen wir mal
aufsehenerregend
sind. Aber eine Ausstellung mit dem Titel ›Religionen der Eingeborenen‹ würde sich nun mal nicht so gut verkaufen, meinen Sie nicht auch?« Er blickte sie um Zustimmung heischend an.
    »Ich glaube nicht, daß irgendwer etwas gegen den Titel hat«, sagte Margo. »Aber ein paar Leute hier haben meines Wissens den Eindruck, daß Sie nicht immer mit rein wissenschaftlichen Mitteln arbeiten.«
    Moriarty schüttelte den Kopf. »Das sind doch bloß die verknöcherten alten Kuratoren und ein paar Spinner. Wie Frock, zum Beispiel. Bloß weil man die von ihm vorgeschlagene Ausstellung zum Thema Evolution auf Eis gelegt hat, läßt er nun kein gutes Haar an unserer Arbeit.«
    Margos Lächeln verschwand. »Dr. Frock ist einer der brillantesten Anthropologen, die wir haben«, sagte sie.
    »Frock? Dr. Cuthbert ist eher der Meinung, daß er ziemlich durchgeknallt ist – ›Der Mann hat nicht mehr alle Tassen im Schrank‹, sagt er immer.« Moriartys Imitation von Cuthberts schottischem Akzent hallte unangenehm laut durch die düsteren Korridore.
    »Ich persönlich halte Cuthbert nicht für das Genie, das er in Ihren Augen ganz offensichtlich zu sein scheint«, sagte Margo. »Ich bitte Sie, Margo, der Mann gehört zur Spitzenklasse.«
    »Nicht, wenn man ihn mit Dr. Frock vergleicht. Sehen Sie sich doch bloß mal den Kallisto-Effekt an. Das ist doch Forschung an der vordersten Front.«
    »Hat Frock auch nur den Hauch eines Beweises für seine Spekulationen? Haben Sie vielleicht schon irgendwelche unbekannten Monster irgendwo auf der Erde herumlaufen sehen?« Moriarty schüttelte abermals den Kopf, wobei die Brille auf seiner Nase gefährlich nach unten rutschte. »Das Ganze ist nichts weiter als theoretisches Gewäsch. Sicher, auch die Theorie hat ihre Existenzberechtigung, aber sie muß durch Feldforschungen bewiesen werden. Und Frocks Adlatus, dieser Greg Kawakita, unterstützt ihn mit seinem Extrapolationsprogramm auch noch bei seinen Eskapaden. Ich schätze mal, daß Kawakita dafür seine eigenen Gründe haben dürfte – aber eigentlich ist es ziemlich traurig, einen großen Geist wie Frock auf so traurigen Abwegen sehen zu müssen. Sehen Sie sich doch bloß einmal sein neuestes Buch an.
Fraktale Evolution?
Schon der Titel klingt doch mehr nach einem Computerspiel als nach wissenschaftlicher Arbeit.«
    Margo hörte mit wachsender Empörung zu. Vielleicht hatte Smithback mit seiner Meinung über Moriarty am Ende doch recht gehabt. »Nun, in Anbetracht der Tatsache, daß Dr. Frock meine Arbeit betreut«, sagte sie, »wollen Sie sicher

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